Der Sommer und der Wein In diesen schwülen Sommertagen Fliegt Amor nur in kühler Nacht, Und schlummert, wann die Sonne wacht: Die Muse träumt nur matte Klagen. Ich hänge mit verdrossner Hand Die träge Leyer an die Wand. Doch, Freund! in schwülen Sommertagen, (Zischt mir Lyäus in das Ohr:) Hebt sich der Weinstock stolz empor, Den Frost und Regen niederschlagen: Und nur der höhern Sonne Glut Kocht seiner Trauben göttlich Blut. So mag in schwülen Sommertagen Der Weichling, Amor, schüchtern fliehn, Und Scherz und Muse sich entziehn: Der Wein wird sie zurücke jagen. Es reife nur der frohe Wein: Was kann mir unerträglich seyn?