Die vierzehnte Fabel. Vom Baurn und dem Gott Hercule. Es het ein baur ein karrn geladen; Da fur er mit zu großem schaden Mit seinem pferd in eine pfützen; Da blieb er in dem kat besitzen. Er rief bald an den Herculem, Daß er sich seins jamers annem Und hülf im jetzt aus disem kat: Kein menschlich hilf er sonst nit hat. Da rief ein stimm vom himel rab: »Kein größern narrn gesehen hab! Dein unnütz rufen ist nit wert. Nim dein geisel und schlag das pferd, Trit in die pfützen unders rad, Brauch, was dir Gott gegeben hat, Und ruf denn Herculem wider an, Denn wird er treulich bei dir stan.« Zu underhalt des menschen leben Hat Gott bestendige mittel geben, Wie er uns in der schrift tut weisen: Daran solln wir uns stetes preisen, Der mü und arbeit sein geflissen: Im schweiß solln wir das brod genießen Und nicht so lang am rücken liegen, Daß gbraten tauben ins maul uns fliegen. Gott gibt dir wol beim horn die ku: Du must aber selb auch greifen zu Und der arbeit nit lan verdrießen, Wiltu anderst des fleischs genießen. Daß ich solt falln vom turn hinab, Weil ich treppen und leitern hab, Und meinen, Gott solt sein bereit, Mich schützen vor der ferlichkeit, Das heißt, Gott one not versuchen, Aufs höhste lestern und verfluchen. Wo aber zimlich mittel feilen, Und uns die not tut übereilen, Da solln wir bitten Gott den herrn, Er wöll uns hilf und trost beschern Und uns in aller not vertreten, Aus far leibs und der seel erretten. Das tut er denn on allen btrug Gewislich und on alln verzug Nach seiner göttlichen zusag: Ist gwis und war, darf keiner frag.