Die dreiundachtzigste Fabel. Vom Fischer und kleinen Fischlin. Aufs glück der fischer warf sein ham, Gar bald ein kleines fischlin kam, Ward mit dem hamen aufgezohen. »O«, sprach das fischlin, »ich bin btrogen«, Bat den fischer, daß ers wolt laßen Widerumb laufen seine straßen, Daß es möcht elter und größer wern, Denn wolt sichs laßen fahen gern. Der fischer sprach: »Wenn ich das tet, Zwar kein vernunft ich bei mir het, Bin allzeit gwest von solichem sinn: Was vor mir ist, nem ich erst hin, So lang biß ich ein beßers gewinn.« Es lert ein jeden die vernunft, Daß wir nicht hoffen auf zukunft. Es ist gewis das gegenwertig; Was wir solln han, ist noch nicht fertig. Beßer ein sperling in der hand Denn ein schwan daußen auf dem sand. Es bgibt sich zwischen des menschen mund Manch fall und zwischen dem becher rund, Dadurch der trunk oft wird verstört, Wie uns ein ander fabel lert.