Die siebenundneunzigste Fabel. Vom Baurn und dem Glück. Ein baur einsmals den acker ert, Darauf sich seiner arbeit nert. Wie on gefer die forch umbfellt, Findt er ein großen topf mit gelt. Der baur war fro, danket der erd, Daß sie im het den schatz beschert. Zorniglich sprach zum baurn das glück: »Das ist der undankbarkeit stück. Dankest mir nicht, daß ich dir hab Jetzund beschert solch große gab? Wenn du den schatz nun wirdst verlieren, Denn soltestu mir gar hofieren Und mich umb beistand rufen an, Unerhört laß ich dich denn stan.« Wenn wir entpfahen ein woltat, Sölln uns dem, der sie geben hat, Allzeit danknamig tun erzeigen, Denn dank tut sich vor woltat eigen. So eigent der undankbarkeit, Daß man ir solches tu zu leid, Entpfangne gab ir wider neme Und sie sich ires undanks scheme.