Die dreiundzwanzigste Fabel. Von zweien Fischern und Mercurio. Zwen fischer zsamen fischen giengen, Ein großen haufen schnecken fiengen: Die kochtens, und zusamen saßen Und von denselben schnecken aßen So vil, daß sie nit mochten mer. In dem Mercurius komt her, Den batens, daß er zu in säß Und mit in von den schnecken äß. Bald merkt Mercurius irn sin, Daß er nicht grichtet war dahin, Daß sie in aus freundschaft gebeten, Sondern darumb, daß sie leicht hetten Gekocht der schnecken all zu vil. Er sprach: »Eur gast ich nit sein wil: Habt ir gekocht dieselben schnecken, So eßts und laßts euch wol schmecken.« Wer sich unbsunnen all zu gach Verwirrt mit einer bösen sach, Welch er nit, wie sichs wil gebüren, Kan endigen und aushin füren, Wil ander leut auch einhin ziehen, Daß er der schande mög entfliehen. Denn wo man hat gelegt ein bloßen, Da het man gern ein leidsgenoßen: Der wird billich so abgericht, Wie disen fischern hie geschicht. Was einer hat selbs gekromet ein, Daß er das auch auseß allein, Und was einr an sein rocken bindt, Ist billch, daß ers auch selb abspinnt.