Die vierundachtzigste Fabel. Vom bösen Buben und dem Teufel. Es war ein mensch eins bösen leben, Der het sich gar dem teufel geben; Darumb kam er im oft zu trost Und aus seinr gefengnus lost, Welchs im der teufel erst verhieß. Drumb er nit von den sünden ließ, Biß daß den teufel daucht zu vil. Aufs letst kam auch ein mal sein ziel, Daß er zu seinem ungelück Begangen het ein schelmenstück; Darüber er begriffen wart, In einen stock geschlossen wart. Er rief dem teufel, daß er kem Und in aus solchem jamer nem. Der teufel kam mit einer stangen, Dran het vil alter schuh gehangen. Sprach: »Deinethalb hab mich geflißen Und alle dise schuh zerrißen, Hab mich dazu fast abgelaufen Und hab kein gelt mer, schuh zu kaufen: So kan ich auch nicht barfuß gan. Hast wol getan, das magstu han, Magst fürbaß sehen, wie du tust, Halt doch, dein hoffen ist umbsust! Du must ein mal ein genglin wagen: Das wird dir leicht nit wol behagen.« Wer sich dem teufel tut vertrauen, Denk nur, daß im zuletst geraue: Wer im dient, der hat teufels dank, Zuletst lont er mit großem stank. Ich frag nit nach eim solchen gsellen, Der sein gemein hat in der hellen. Drumb von den sünden laß bei zeiten, Daß er dich nicht zuletst darf reiten Und nicht mit seinem teil hinrafft: Gott leßt kein bosheit ungestraft.