Von dem neuen garten zu Stuttgart 1615. Kanst du glückseliger wol sein, o du gesegnet schöner garten? du darfest auf den sonnenschein nicht wie sunst andre gärten warten, dan deiner eignen sonnen glanz kan dich und die gewächs erlaben, und deine gäng, stöck und bäum ganz mit gnug bequemer zeit begaben. Der frühling ihres angesichts kan dich mit gilg und rosen zieren, daß dir an blumen mangle nichts, wan schon all gärten sunst gefrieren: so wird dein grund mit grünem lust, wa sie nur ihren fuß hinsetzet, wie deine zweig und äst mit blust und frucht durch ihre hand, ergetzet. Und sie in dir macht, daß ab dir sich himmel, luft und erd erquicken und daß du, aller gärten zier, sie all mit blumen kanst beglücken; ja, wan sie, aller blumen ruhm, was in dir wachset will betrachten, kan man kaum gegen solcher blum wie gras all deine blumen achten.