Klag über die antwort: Ich weiß nicht Ach weh, soll dan mein leid und flehen von euch des tods bericht und dise des tods wort verstehen ich weiß nicht? Ach, soll ich nur, o mein begehren, Nach meiner wahren lieb und klag, Nach solcher zweifelfreien plag Allzeit nur meinen zweifel hören. Ach, woltet ihr zu hart mich zwingen mit seufzen unerdicht mein liecht noch vor nacht zu vollbringen? Ich weiß nicht. Ich weiß, mein geist kan sich bemühen, o meines herzens aufenthalt, durch meiner traurigkeit gewalt den leib, und nicht die lieb, zu fliehen. Wie lang wol sollen noch begießen die thränen mein gesicht, eh euers trosts ich zu genießen? Ich weiß nicht. Ach, wisset, himmelische zeichen, o schöne augen, mein verdruß will noch durch steten zäherfluß euch oder den tod selbs erweichen. Ihr glaubet villeicht, daß mein bitten sei allein ein gedicht nach anderer liebhaber sitten? Ich weiß nicht. Ach, wisset, wie man kan erwählen kein löblichere dienstbarkeit, so kan auch niemand die rauheit, dan wer sie leidet, recht erzählen. Ach, wollet ihr mein pein, leid, klagen und mein getreue pflicht, ganz unerbitlich, in wind schlagen? Ich weiß nicht. Ach, wisset zehern, seufzen, flehen verändern könden sich in reu, jedoch die wahre lieb und treu kan, ewigwehrend, nicht vergehen. Wie zweifelt dan, o süßes leben, aussprechend das gericht mir mit trostworten gnad zu geben? Ich weiß nicht. Ach, ich weiß, eure wort, voll freuden, in einem mund so süß und rein zu wohnen, wollen (meine pein vermehrend) sich daraus nicht scheiden.