Barbara Sophia, Herzogin von Wirtemberg, geborne aus dem churf. Haus Brandenburg Gleichwie wan mit gleichlosem glanz die göttin aus Delos gezieret der sternen wunderreichen danz in aller götter saal aufführet, sie mit lieb und liebreichem pracht die finsternus dem tag gleich macht: Also Nymf, aller Nymfen blum, o fürstliche zier aller frauen, also Nymf, aller schönheit ruhm muß man mit wunder euch anschauen, als deren schönheit süße macht des himmels und der erden pracht. Der doppelt leuchtende planet, mit welchem eure stirn sich ehret mit unverhüllter mayestet, zugleich die lieb und ehr uns lehret; ja eurer augen zierd und macht ist des tags zier und der nacht pracht. Der mutterlosen göttin witz muß eurer weisheit weit nachgehen; die, so in Paphos ihren sitz, kan nicht für euch an zier bestehen; dan eurer zier und weisheit macht des himmels und der erden pracht. Die himmel haben ihre kunst, so sie, gerecht, so lang gesparet, mit vil mehr reich, dan spater gunst durch euch bei uns geoffenbaret, daß also eurer tugend macht der götter und der menschen pracht. Ja, die natur selbs, ihre macht für der welt augen zu beweisen, hat als ihr kunststück euch erdacht, damit man sie durch euch solt preisen, und eurer augen süße macht ist diser erden wahre pracht. Darum dan unser grosse prinz hat euch sein herz gern übergeben, auf daß mit ihm die ganz provinz möcht, durch euch selig, frölich leben; und auf daß eurer tugend macht bleib dises lands und der welt pracht. O daß euch beed der götter hand nicht bald führ zu des himmels freuden, daß sie nicht mög ihn von dem land, von ihm euch, uns von euch abscheiden! o daß auch eurer schönheit macht verbleib stets der welt wahrer pracht.