Unterm Apfelbaum Lieschen kletterte flink hinauf Bis in die höchsten Äste, Fing in der Schürze die Äpfel auf Ihrer Mutter zum Feste. Ich lag unten, verliebt und faul, Auf dem Rücken im Grase; Mancher Apfel fiel mir ins Maul, Mancher mir auf die Nase. Jetzt stand Lieschen auf starkem Ast, Schelmisch sah sie hernieder; Ihres Leibes liebliche Last Wiegte sich hin und wieder. Innig umschlungen hielten sich Splitternackt ihre Füße, Taten sich auf und befühlten sich – Winkten mir tausend Grüße. Durch das Röckchen sandte der Tag Seine goldenen Strahlen, Was darunter geborgen lag, Farbenprächtig zu malen. Schimmernd rings um die weiße Haut Wob sich die gedämpfte Helle; Welcher Meister hat je gebaut Prächtiger eine Kapelle. Kindlich faltet ich da die Händ', Forderte heiß und brünstig: Was kein irdischer Name nennt, Werde dem Sünder günstig. Sieh, und am nämlichen Abend schon, Tief in die Kissen gebettet, Wurden der kindlichen Bitte zum Lohn Leib und Seele gerettet.