Auf hohem Berge Ich stand auf hohem Berge Und blickte ins Tal hinab: Dort wohnen die kleinen Menschen, Die lange geliebet ich hab! Dort ragt die graue Kirche, Die ist schon alt genug; Dort schrieb mich einst der Küster Ins große Kirchenbuch. Und drüben steht die Kapelle, Dort sang ich den ersten Choral; Der Kantor spielte die Geige Und schlug mich mannigmal. Doch wo die Linden rauschen, Da glänzt ein schneeweißes Haus; Dort schauen die Monatsrosen Hoch oben zum Fenster hinaus. – O blühet fort, ihr Rosen, Ohn Not und Ungemach, Bis daß ich euch wiederschaue Wohl über Jahr und Tag; Bis daß ich wieder wandle Die heimlichen Gassen hin, Bis daß ich wieder küsse Meine lustige Nachbarin.