11. Als das Mädgen auff eben dieser Hochzeit nit wolte lustig seyn 1. Hab ich mich nicht gespitzt Auff dieses Hochzeit-Spiel, Und gleichwol da ich itzt Die Lust betrachten will, So ist sie warlich schlecht, Das Mädgen will nicht lachen, Und mir ist auch nicht recht, So stehen meine Sachen. 2. Ich hätte mir den Spaß Viel besser eingebildt, Doch nun wird diß und das Die Helffte kaum erfüllt: Ich war von Hertzen froh, Da schickt ich mich auff Minen, Da wolt ich so und so, Das lose Kind bedienen. 3. Es hat sich wohl bedient, Wann sie auß lauter List Sich nicht so viel erkühnt Und selber lustig ist; Wann sie den schönen Rest Der Zeit nur wil verliehren, Und den Saturnus läst In ihren Sinn regieren. 4. Ich bin zu wunderlich Und werde flugs betrübt, Wann nur ein Mädgen sich Ein wenig theuer gibt: Es darff ein eintzig Blick Sich wider mich erregen, So prall ich schon zurück, Und ist mir alls entgegen. 5. Was hilffts, ich wil hinfort Ein bißgen klüger seyn, Und mich auff keinen Ort So übermässig freun: Es ist doch mein Gebrauch, Je ärger ich mich spitze, Je wenger wird mir auch Der Freude selber nütze. 6. Hingegen so behält Dieselbe Lust den Preiß, Wenn daß man auff der Welt Nichts von den Händeln weiß, Denn also kömmt man offt Zu angenehmen Leuten, Die einem unverhofft Den schönsten Spaß bereiten. 7. Dem sey nun wie ihm sey, Itzt bin ich wohl vexirt, Und kan doch nicht vorbey, Daß so ein Stern regiert, Ist mein Gelücke gut, So will ichs bald erleben, Daß mir das lose Blut, Soll bessre Blicke geben.