6. Auff Abdolonimus den Gärtner
Dem
nichtes,
hatt' er gleich nichts in Besitzung, fehlt',
1
Herr über sich,
der ward zum
König
auserwehlt:
Er pflantzte manche Bluhm,
und war so unverdrossen,
Dass auch die
Käysers-Krohn
ihm
über's Haubt
geschossen,
Und hatte sich so offt bis
auff den Grund gebückt,
Dass er der
Bluhmen Bild
in seinen
Rock gedrückt.
Fußnoten
1
Dem Nichtes hat er gleich nichts in Besitzung fehl't.
Ob gleich diese Worte
Abdolonimus
selbst gesprochen,
Nihil habenti nihil defuit,
wie
Q. Curtius
schreibt; so bin ich doch der Meinung, dass dieselbe
kein Hausshalter,
der nicht zugleich ein
Ertz-Poete
ist, begreiffen wird. Und mit diesem
Anfang
stimmet auch das
Ubrige
dieser Uberschrifft ein, als welches in solchen
Spitz-Reden
bestehet, die zwar die Italiäner
Vivezze d'Ingenio
nennen, und darinnen sehr vernarret sind; ich aber anitzo vor nichts als
Flitter-Gold
halte, welches unterweilen zwar einen
besseren Schein
als wahres
Ducaten Gold
von sich giebt, aber von weit
minderm Wehrt ist.