36. Coriolanus an die Veturia
Es soll geschehn!
Ob gleich das Unrecht ich verspüre,
Das dieser Endschluss thut
den Waffen,
die ich führe:
Du foderst
deine Schuld,
und diese fodern
Treu'
;
Die
brech' ich,
wo ich will das jener
recht geschehe;
Die eine wiedersteht der andern,
und ich sehe
Dass Tugend, Laster, Schand', und Ehr' ein Ding itzt sey.
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Fußnoten
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Dass Tugend, Laster, Schand' und Ehr' ein Ding itzt sey.
In Ansehung seiner eignen Person. Sonst hat dieser Vers einen so
vollen Verstand,
dass die
gegengesetzte Wörter,
welche sonst an sich selbst eine Uberschrifft zieren, auch hier der Ernsthafftigkeit der Sache keinen Abbruch thun.
Coriolanus
war in der That in den Stand gesetzt, dass in Ansehn ihm
ein feindliches Kriegsheer gegen sein eigen Vaterland anvertrauet war,
er keinen Endschluss fassen könte, der nicht auf einer Seite wieder die
natürliche Liebe,
auf der andern wieder seine
Pflicht
und
Schuldigkeit
stritte; und sahe folgend gar woll, dass es unmüglich wäre, dass ihm nicht eine That bey den einen zum
unsterblichen Ruhm,
bey den andern zur
unverleschlichen Schande
gereichen solte.