Christian Wernicke (1661–1725) Biographie 1661 Januar: Christian Wernicke wird in Elbing geboren. Wernicke entstammt mütterlicherseits einem alten englischen Adelsgeschlecht, der Vater ist Stadtsekretär von Elbing. 1681 In Kiel immatrikuliert sich Wernicke für Jura und Staatswissenschaft. Zu dieser Zeit beginnt er, lateinische Epigramme zu übersetzen. Bemühungen um ein Hofamt bleiben erfolglos. Reisen nach Frankreich und England für den dänischen König, als politischer Agent. Dabei gerät er auch in Haft, kann aber entfliehen. 1697 Anonym erscheinen seine »Uberschriffte Oder Epigrammata, In Kurtzen Satyren, Kurtzen Lob-Reden und Kurtzen Sitten-Lehren bestehend« (Amsterdam), die er revidiert und jeweils stark vermehrt in Hamburg 1701 und 1704 neu herausbringt, und die sein Leben lang das einzige veröffentlichte Werk bleiben. Bis 1699 ist er in Diensten der Familie des Grafen von Rantzau. Er ist mit Hagedorns Vater befreundet und hält sich immer wieder in Hamburg auf. 1669 Tod des Vaters. 1701 Polemische Fehde mit Hunold und Postel; auf letzteren münzt Wernicke auch sein »Helden-Gedichte Hans Sachs genannt« (Altona 1702). Hunold antwortet mit der Wernicke parodierenden Komödie »Der Thörichte Pritschmeister / Oder Schwermende Poete« (1704). 1704 Außer Epigrammen verfaßt Wernicke nur noch vier Eklogen und ein komisches Heldengedicht. Die Ausgabe von 1704 (»Poetischer Versuch«) umfaßt 615 »Uberschrifften«, auf zehn Bücher verteilt und zum Teil mit ausführlichen Annotationen versehen. 1708 Wernickes Berufung zum dänischen Kanzleirat am französischen Königshof. 1724 Er wird zurückberufen. 1725 5. September: Wernicke stirbt in Kopenhagen, von Krankheit und Armut gebrochen.