28. Vous me prenez pour Allemand
Dass unsre
Redligkeit
in Franckreich
Einfalt
scheinet,
Wo man vom
Deutschen
redt, und einen
Narren
meinet;
Dass man darum allhier verächtlich von uns spricht,
Was bey uns macht den grössten Preiss,
Verwundert mich im minsten nicht:
Es mahlt ein Mohr den Teufel weiss.
1
Fußnoten
1
Es mahlt ein Mohr den Teufel weiss.
Der gemeine Mann in Franckreich hält
alle Deutsche vor Narren;
und in Deutschland
alle Frantzosen vor Betrüger.
Wir sein
von Natur aufrichtig,
und begreiffen nicht recht
ihre Geschickligkeit;
sie hergegen sind
von Natur arglistig,
und begriffen nicht recht
unsre Redligkeit.
Die Frantzosen insonderheit streichen der Tugend offtmahls
falsche Farben
an, und halten insgemein das vor ein
Laster,
was mit ihrer
Neigung
nicht überein kömmt. So dass man hieraus klärlich siehet, wie füglich man sie in diesem Stück mit den
Mohren
verglichen, welche weil sie selber
schwartz
sind, diese Farbe auch vor die beste halten, und folgends den Teufel
weiss
abmahlen.