An den Gekreuzigten Meine Seele zu deiner Seele, mein Bruder! Zürne du nicht, weil die vielen, die laut deinen Namen rufen, Dich nicht verstehen; Ich nenne deinen Namen nicht laut, Aber ich verstehe dich. Ich erkenne dich jubelnd, du mein Gefährte! Ich grüße dich und alle, die mit dir sind, Vorher und nachher, auch die, die da kommen werden, Auf daß wir alle miteinander, füreinander, Nacheinander arbeiten und das anvertraute Pfand Weitergeben, Wir wenigen Gleichartigen, Unabhängig von Ländern und Zeiten, Alle Staaten, Völker, Rassen und Klassen umfassend, Alle theologischen Lehren duldend, Mitfühlende, Mitsehende, Berichterstatter der Menschen: Wir wandern schweigend zwischen Streitfragen und Behauptungen, Wir weisen die Streitenden nicht zurück, Noch die Behauptungen; Wir hören das Schreien und Schimpfen, Wir werden umstellt von allen Seiten, Von Parteien, Eifersüchteleien, Anmaßungen – Sie dringen auf uns ein, umkreisen uns, mein Kamerad, Dennoch wandern wir ungehemmt und frei Über die ganze Welt, Ziehen hin und her, Bis unsre unauslöschlichen Spuren sich eingraben In Zeiten und Entwickelungen, Bis wir die Zeiten und Entwickelungen Gesättigt haben, Und die Männer und Frauen Kommender Zeiten und Rassen Brüder und Liebende werden, Wie wir.