In Schiffen auf hoher See In Schiffen auf hoher See, Ringsum das unbegrenzte Blau; Windespfeifen und Musik der Wellen, der großen königlichen Wellen ... Ein Fahrzeug einsam schaukelnd auf dem Wogenschwall, Wo freudig voller Zuversicht sich weiße Segel blähen, Durchschneidet es den Äther, im Glitzern und Schaum des Tages, Oder in der Nacht, unter unzähligen Sternen. Dort werde ich von Seefahrern, jung und alt, vielleicht gelesen werden – in Erinnerung an das Land – Endlich im vollen seelischen Rapport! Dann mögen sie wohl sagen: Das sind unsere Gedanken, Seefahrer-Gedanken; Hier ist nicht Land, festes Land al lein; weit umspannt uns der Himmel, Wir fühlen das schaukelnde Schiff unter unsern Füßen, Den großen Pulsschlag, das Ebben und Fluten in ewiger Regung, Des Unsichtbaren geheime Stim men, die ahnungsvollen Einflü sterungen der grenzenlosen Salzflut, Das Plätschern der flüssigen Sil ben, Den Duft, das leise Knarren des Tauwerks, den melancholischen Rhythmus. Der Blick ins Grenzenlose, der weite verschleierte Horizont: Das ist des Ozeans Gedicht! Dann wanke nicht mein Buch, erfülle dein Geschick! Nicht nur eine Erinnerung an das Land bist du, Auch du eine einsame Barke durchschneidest den Äther. Wohin bestimmt? ich weiß es nicht, doch voller Zuversicht Begleite jedes Schiff, das segelt, Ein Bruderschiff für alle, segle du. Trage in dir meine Liebe zu euch, ihr Seefahrer (ich falte sie in jedes Blatt hinein), Eile mein Buch! Spanne deine weißen Segel, meine kleine Barke, über den königlichen Wellen, Singe weiter, segle dahin über das grenzenlose Blau und bringe hinaus auf jedes Meer Dieses Lied für die Seefahrer und ihre Schiffe!