Gedichte an Karl August Freiherrn von Manteufel Prinzessin Caroline An Karl August Der König zu Sanct Ildefons versuchte – (den kleinen Reim auf ons bitt ich mir heute zu creditieren) sich Königlich zu divertieren, versuchte nicht mit mehr Geduld auf seinen Tapeten Gaul zu steigen als ich, – mit guter Art der Schuld des leidigen Gratulanten-Reigen bei Eu. Durchlaucht auszubeugen – auf meinen lahmen Pegasus, (nicht glücklicher als Carolus) mich aufzuschwingen heut versuchte; wiewohl ich Olymp und Tartarus auf gut poetisch zu Hülfe fluchte. Der Gaul zwar, wie ich rühmen muß stund frömmer als ein Palmtags-Esel – Hier fehlt mir, da der wackre Rösel bekannter maßen nur Keller Esel in seinem berühmten Insektenwerk geliefert, schon wieder ein Reim auf esel, so wie, wenn mir Herr Kriegsrat Merk nicht gleich zu Hilfe käm, auf werk. Ich seh aus diesem Reimen-Mangel, (und da ich, statt sie Scharenweis ins Garn sonst fliegen, mit Angst und Schweiß durch Rösel und Merk bis von Archangel die Reime zusammentreiben muß) daß selbst Hans Sachsens Genius, den ich zu Hülfe herbei zitiert, um meine Not sich wenig schiert. Ich bitte, gnädigster Völker-Hirt, Sie wolln an meinen Platz sich setzen, und hocherleuchtet ermessen und schätzen, wie unser einem zu Mute wird, der Tausend schöne Sachen zu sagen so schuldig als erbötig wär, und gleichwohl eher, ohne Zagen, gleich jenem edeln Schwabenheer sich gegen sechs Hasen mit Einem Speer getraute, als einen Reim zu erjagen. Indes, wer auch sonst nichts vermag vermag doch Wünsche am heutgen Tag. Es ist nicht viel, das weiß der Himmel! Allein, wer mehr hat, gebe mehr! Und also empfangen Sie, gnädigster Herr! hiemit von mir den schönen Schimmel (wofern's ein Schimmel war) auf dem die Söhne Haymons einst geritten, den Hippogryphen, der gar bequem auf Wolken geht, und Astolfen mitten ins Land des Mannes im Monde trug, und nebst der vogelschnellen Alfane das gute Schwert, die Durindane, womit auf einen einzgen Zug Herr Carl, der große und weise Kaiser Armeen von Heiden nieder schlug; sodann das Horn, das Mauern und Häuser zu Boden warf mit seinem Ton; den Stein des weisen Zoroaster, den Lilienstab des Oberon, die Sense des frommen Roboaster, und, wenn der Wunsch den jedes Bürgerherz zum Himmel schickt, in diesen Scherz sich mischen darf, – zum Unterpfand Gemeiner Wohlfahrt diesem Land, als Erben von Vater- und Mutter-Tugend bald einen tapfern Prinzen der Jugend!