Ludolf Wienbarg (1802–1872) Biographie 1802 25. Dezember: Ludolf Christian Wienbarg wird als Sohn eines Hufschmieds in Altona bei Hamburg geboren. 1813 Besuch des Altonaer Gymnasiums. 1822 Wienbarg beginnt in Kiel ein Theologiestudium, das er jedoch abbricht, um in Bonn Philosophie, Philologie und Ästhetik zu studieren. 1829 Mit der Dissertation »De primitivo idearum Platonicarum sensu« promoviert Wienbarg in Marburg. 1830 In Hamburg lernt Wienbarg Heinrich Heine, sein Vorbild, kennen. Unter dem Pseudonym Vineta veröffentlicht Wienbarg eine Übersetzung von Pindars »Jason«. »Paganinis Leben und Charakter« erscheint. 1831–1832 Zwei Jahre lebt und reist Wienbarg in Holland, wo er den Sohn des dänischen Gesandten in Haag unterrichtet. 1833 »Holland in den Jahren 1831 und 1832« (2 Teile, Hamburg). 1834 In Kiel habilitiert Wienbarg in Ästhetik und Literatur. Seine 24 Vorlesungen zu Ästhetik werden in dem Buch »Ästhetische Feldzüge« veröffentlicht. 1835 »Zur neuen Literatur« (Mannheim). »Wanderungen durch den Thierkreis« (Hamburg). »Menzel und die junge Literatur. Programm der deutschen Revue« (Mannheim). In Frankfurt am Main gründet Wienbarg zusammen mit Gutzkow die Zeitschrift »Deutsche Revue«, die jedoch nach einem Publikationsverbot für das Junge Deutschland wieder eingestellt wird. Wienbarg selbst wird aus Frankfurt verwiesen und zieht nach Hamburg. Das Publikationsverbot versetzt Wienbarg einen schweren Schlag, seine Arbeit erscheint ihm zunehmend sinnlos. 1838 »Tagebuch aus Helgoland« (Hamburg). »Geschichtliche Vorträge über altdeutsche Sprache und Literatur«. 1839 Heirat mit Dorothea Marwedel, mit der er drei Kinder bekommt. »Die Dramatiker der Jetztzeit« (Altona). 1840 Redakteur des »Deutschen Literaturblattes« (Hamburg). In den 40er Jahren gerät Wienbarg in finanzielle Schwierigkeiten, von denen er sich bis zu seinem Tod nicht erholt. 1842 In Hamburg wird Wienbarg Redakteur der »Literarischen und kritischen Blätter der Börsenhalle«. 1846 »Der dänische Fehdehandschuh« (Hamburg). 1848–1849 Während des Krieges meldet sich Wienbarg als Stabsadjutant, 1849 als freiwilliger Jäger. 1850/51 »Darstellungen aus den Schleswig-holsteinschen Feldzügen« (2 Bände, Kiel). 1852 »Das Geheimnis des Wortes« (Hamburg). 1861/62 »Geschichte Schleswigs« (2 Bände, Hamburg). 1868 Wienbarg erhält eine Pension der Schiller-Stiftung. Er wird als geisteskrank in die psychiatrische Anstalt in Schleswig eingewiesen. 1869 Unter dem Pseudonym Freimund erscheint »Die plattdeutsche Propaganda und ihre Apostel« (Hamburg). 1872 2. Januar: Wienbarg stirbt fast vergessen in der psychiatrischen Anstalt.