Selig sterben Wie drückend schwül der Sterbepfühl! Es muß geschieden sein ... O Sommernacht, ach flüstre nicht So lockend süß herein! Ihr Düfte blühender Linden, Wie muß ich bitter empfinden, Was ich versäumt! Weh mir! Auf meiner Wiese Viel tausend Blumen lohten, Die alle heimlich schmachtend mir Den Kelch der Liebe boten. Ich hab ihn nicht genossen! Ich wähnte, streng verschlossen Sei jeder Kelch. Und in mir glomm es jugendstark; Hätt ich vertraut der Glut, Die Sterne konnt ich keltern Und zechen ihr heilig Blut. Doch zwischen öden Wänden Hielt ich in darbenden Händen Das bleiche Haupt. Ich wühlte tief nach einem Schatz. Da tappte meine Hacke Vorbei an Goldes Adern Und biß sich fest in Schlacke. Am Ende bin ich worden Vom Eremitenorden Ein trüber Gast. O Sehnsucht, die in junger Brust Ich Tor ließ ungestillt, Wie loderst du im siechen Geblüte nun so wild! Wohlan, du magst im Sterben Um Liebeslust noch werben Mit heißem Kuß. Hinaus zum Garten! Schüchtern lock Der Haubenlerche Schlag. Mit rosa Knospen tastet Aus Wolkengrau der Tag. Ein Wollustschauer wittert Um Busch und Baum/ und zittert Durch meinen Leib. Und feierlich vom Leibe Streif ich das düstre Kleid. O kühles Bett im Blumenklee, Wo Perlentau mich weiht! Voll Inbrunst beug ich Rosen Vom Hag herab zum Rosen An mein Gesicht. Horch, Harfenjubel! Strahlend wallt Die Sonnenkönigin Zum Blumenbett/ und neigt sich Umfangend zu mir hin. An ihren Busen flutet Mein Sehnen und verblutet Im Hochzeitskuß ... Ja sauge meinen Odem In deinen Flammenschwall! Laß mich, ein Tropfen Sonnenblut, Wild pulsen durch das All! Heil mir! In alle Wonnen Versäumter Jugendbronnen Mein Schwelgen taucht.