Frühlingsregen Die grauen Wolken flogen, Umwölbend das Gefild, Und nieder kam gezogen Ein Regen warm und mild. Nun träufelt der Erquickung Thau, Es dampft die zartbegrünte Au; Die Erde hat gesogen Und ihren Durst gestillt. Ein Duft von jungem Leben Den kühlen Hain durchdringt; Die Knospen wonnig beben, Und sachtes Tröpfeln klingt. Durch Erlenbüsche streift der Wind, Mit feuchtem Haar – ein heitres Kind; Ein Säuseln läßt er schweben Aus dem Gezweig und singt: »Sonne, erschließe Das himmlische Blau, Goldglanz gieße Auf grüne Au! Ihr gebadeten Blumen, Laßt die feuchten Äuglein leuchten! Ich schüttle von schwanken Erlen Zum Spiel euch glitzernde Perlen. – Solch bunte Perlen woben Die schwebende Brücke droben Am blauen Himmelssee.«