Wandervögel Wandergänse eilen/ Schnatterhaft Gewimmel Huscht in Schattenkeilen Über Mondscheinhimmel. Weicher Seelenlaut Bebt aus hartem Schnarren. Süßer Trost, zu lauschen Und emporzustarren! Treue Sonnensehnsucht, Die um Mitternacht Bei des Mondes Dämmern Rastlos suchend wacht! Was ich stumm verschlossen Hielt in meiner Klause, Raunen Gramgenossen In das Herbstgebrause. Weil ihr Heimatland Nebeltrübe worden, Flüchten sie mit greller Klage aus dem Norden. Doch in lichten Träumen Glaubt ihr fromm Gemüt An ein Südenland, Wo die Sonne blüht. Von der Sehnsucht Schrei Wie bezaubert, schwanken Raschelnd vor dem Fenster Wilden Weines Ranken. Auch das arme Laub Träumt von einem andern, Milden Land und möchte Mit den Vögeln wandern. Durch die Adern schauert Zehrende Fieberglut; Und in Schwärmerwahn Lodert es wie Blut. Fliegen will's und/ taumelt Todesmatt hinab ... Ach, sein Südenland Ist ein Modergrab. Warum bangst du, Herz? Hast du nun erkannt, Daß mit Laub und Vogel Schmachtend du verwandt? Kommen wird ein Herbsttag, Wo du glühst wie Laub Und mit deiner Sehnsucht Taumelst in den Staub. Doch vor lauter Treue Stirbt die Sehnsucht nicht; Aus gesunknem Laube Flattert sie zum Licht, Flattert jauchzend/ wie ein Vogel, der zum Land Seiner Sonnenträume Nun die Richtung fand.