Klausners Trost Von Purpursonnenblitzen Des Forstes Lücken sprühn; Der Abendwolken Spitzen Wie Gletscherstirnen glühn In klaren Himmelsräumen Des Klausners Augen träumen, Vor Wehmut feucht. Da sitz ich nun gefangen/ Mein Kerker ist die Welt/ Und möcht emporgelangen Zum freien Lichtgezelt. Doch harte Fenstersprossen Behalten abgeschlossen Mich bis zum Tod. Wohl bin mit blonden Haaren Ich wie ein Frühlingswind Viel Wonnen nachgefahren/ O weh, ich töricht Kind! Spät unter Trauerweiden Lernt ich mich still bescheiden Und ward bekehrt. Mir kam von seligen Auen Die eine Gabe nur: Inbrünstig aufzuschauen Zur sternbesäten Flur. Aus trüben Kerkerschachten Zum Born des Lichtes schmachten Ist all mein Trost. Nun sei mir hochwillkommen Zur Andacht, lauschige Nacht! Verheißend ist entglommen Des Sterngewimmels Pracht: Endlose Weltenscharen Sollst, Seele, du befahren; Drum rüste dich! Einst wird dir aufgeschlossen Der Gitterzelle Tür; Du wandelst weißumflossen An Pförtners Hand herfür. Die Segelschwingen breite Und such in Ätherweite Die neue Welt.