Gedenke mein! Gedenke mein, wenn Morgenrot die Tore Zum Throngemach der Sonne leis erschließt; Gedenke mein, wenn dir im Sternenflore Die feierstille Nacht vorüberfließt; Wenn bei der Freude Ruf die Pulse rascher fliegen, Wenn Abendschatten dich in sanfte Träume wiegen. O geh hinaus, zu lauschen, Was Wälder heimlich rauschen: Gedenke mein! Gedenke mein, wenn das Gebot der Sterne Aus diesem Arm dich unerbittlich wand; Wenn mich das Heimweh in der kalten Ferne Nach dir verzehrt, du einzig Heimatland. Denk an mein Lebewohl, an unsre Zährenfluten; Nicht Meere zwischen uns ersticken treue Gluten, Und meines Herzens Schlagen Soll zuckend noch dir sagen: Gedenke mein! Gedenke mein, wenn in der Erdenkühle Ich träumend ruh, und eine Blume sprießt Einsam und zärtlich aus dem Rasenpfühle; Du ahnest, was die Knospe keusch umschließt. Dein Auge sieht mich nicht, doch soll geheimes Leben, Ein treuer Schwestergeist, dem Blumenkelch entschweben Und horch, in Nacht und Schweigen Zu dir sich seufzend neigen: Gedenke mein!