Der Löwe und der Esel Gebeuget unter schwere Lasten, Und mager von den vielen Fasten, Ging einst ein Esel über Feld. Ihn sah der Thiere Fürst, der Held, Der so gepries'ne Löwe, gehn, Und sprach zu ihm mit bitterm Schmähn: Weich' aus, du niederträchtig Thier! Man siehet seine Schand' an dir! Du schleppest, wie man's haben will, Und schweigst zu jeder Drohung still! Ruhm habt ihr noch allein von mir; Ich bin des Thierreichs Schmuck und Zier, Denn mich und meine Tapferkeit Rühmt man auf Erden weit und breit. Mit Demuth hub der Esel an: Und was hat Gutes sie gethan, Die so gerühmte Tapferkeit? Den Wald verheert, das Vieh zerstreut! Ich nütze Menschen spät und früh, Und du, Held, Fürst? zerreißest sie!