Thema und Reime, Thema, Die jungen Aerzte wissen so wohl denen Jungfern an den Puls zu greifen, und verstehen deren Heimlichkeiten so wohl, als die Alten Den Gott der Arzeney verehrt ein Silber – – Haar; Er widersteht durch Kunst der drohenden – – Gefahr, Die manches zartes Reis zur schwarzen Erde – – drücken, Und der Verwesungs-Macht zum Opfer könte – – schicken. Jedoch du alter Arzt, was blehet sich dein – – Bauch? Was runzelst du die Haut und machst die Stirne – – rauh? Laß Zorn, laß Neid und Zank, und kröne den mit – – Liebe, Der deine Wissenschaft nach Art der klugen – – Diebe Erhascht, erlauscht und stiehlt; ergieb dich jetzt nur – – drein, Der junge Mevius fällt dir ins Handwerk – – ein, Er will mit munterm Geist Gallenens Witz er – – greifen, Und auch die kleine Welt mit seinem Sinn durch – – streifen. Bricht die Gesundheit gleich und kriegt ein grosses – – Loch, So lebt doch Mevius mit seiner Weisheit – – noch, Der hält ihr Sinken auf. Schreyt Lorgen: ich er – – warme, Das hitzge Fieber wächst, so faßt er sie beym – – Arme, Und schickt nach ihrem Puls den schärfsten Augen – – Blick, Er kennt, und merkt genau, wie er den Schmerzens – – Strick Durch seinen Rath zerschneid. Was alte Aerzte – – naschen, Kan auch ein junger Arzt erforschen und – – erhaschen. Ach Lorgen! Mevius weis wohl, was vor Ge – – stank Und Krankheit in dir ist, drum ordnet er den – – Trank Davor, und hilft dir auf. Ich muß die Wahrheit – – geigen: Es ist dem jungen Arzt des alten Klugheit – – eigen.