Als Herr Jacretius' zu Jungfer Lohrgen gienge, und ihrer Augen Paar mit dem Rubinen-Ringe gleich bey dem ersten Gruß vergliche; so sang er drauf zu ihrem Preise dieß Lied nach selbst beliebter Weise Ode. Ey! wie freuet sich mein Herze, Wenn ich dich O Lohrgen seh! Wenn ich mit der Laura scherze Fühl ich Zittern, Angst und Weh. Glaube daß ich mich ergötze, Wenn ich deinen Mund berühr, Wenn ich mich zu jener setze Ich gar wenig Anmuth spühr. Was kan mich denn wohl vergnügen? Dein Rubines Augen-Paar, Daß mich Laura will besiegen Mehrt den Eckel offenbar. Dieß kan mich allein erfreuen, Daß ich ein Geliebter bin, Wenn sich Laura mir will weyhen, Lacht und spott mein gantzer Sinn. Also bleibt mein treues Lieben Dir und Deiner Liebes-Macht: Laurä ihren Liebes-Trieben Geb ich völlig gute Nacht! Wenn man diesen Vexir-Vers nach der Ordnung lieset; so wird Lorgen geschmeichelt, und Laura verachtet: Lieset man aber erstlich die zwey weiblichen, darnach die zwey männlichen Verse absonderlich, so zeiget sich das Gegentheil.