1. An den Neugebohrnen Friede-Fürsten Willkommen/ süßes Kind/ Du schöne Himmels-Speise/ Du Brunn von Bethlehem/ da Nectar überquillt und unsre Seele tränckt. Vergönne/ daß ich preise/ Du Wort des Vaters/ Dich; Gib Gnade/ so du wilt/ Daß ich dein Nahmens-Lob erheben mag auf Erden/ Wodurch ein fromm Gemüth die Seeligkeit gewinnt. Ach! möchte nun mein Hertz alßbald zur wiegen werden! So wolt ich nehmen ein/ dich/ wunder-schönes Kind/ Du liegst da bloß und arm und zihst vor frost die Lippen/ Du Leit-stern Israels/ Du Väter Vater Du und auch des Vaters Sohn; Du hast in einer Krippen/ Du Schöpfer aller Ding'/ erwehlet deine Ruh: Das soll die Wiege seyn! was hastu nun für Betten? da find' ich Stroh und Heu/ das Ochs' und Esel frist: Ach wolte/ wolte Gott! daß wir gelebet hetten/ Da Joseph dich/ ô Kind/ zum erstenmahl geküst und fleischlich angeschaut! wie wolt ich dich empfangen! Die Wiege solte seyn besteckt mit Roßmarien/ und was bey diesem frost und kälte nicht vergangen: Ich wolte küssen dich/ Du Himmlischer Rubien! Du edles Kleinod Du/ Du Trost der armen Schwachen Du soltest meine Lust und beste Freude seyn: Nun kann ich nicht allhier Dich leiblich sehen lachen/ So wird es geistlich dort geschehn/ mein Jesulein!