Das zwölfte Lied Dem ädlen Paare: Hn. Mattias Dögen/ Kuhrfürstl. Brandenburgischen Rahte und Geschäftsverpflägern bei den Herren Land-ständen in Holland/ uam. dem fürtreflichen/ weltberühmten Maß- und Festungs-meister; und Jungf. Marien Vermeulen/ uam. als sie im 1651 jahre einander ehlich beigeleget worden/wohlmeinend auf-gesätzt durch Einen/ der die Blaue farbe liebet. gesetzt durch Peter Meiern. Es brach ein über-schöner morgen in hofnungs-farbe durch die nacht/ die ich in tieffen zukker-sorgen fast durch-gebracht. Ich ging am blanken Elben-strande/ bei Hamburg/ der berühmten stadt/ wo Hermans Zucht im Marsen-lande ihr läger hat. Da saß bei seinem tapfren sohne ein übermänschlichs Frauen-bild/ bekräntzt mit einer rosen-krohne; die führt' ein schild. Das schild war schwartz mit grühnen zügen/ das sonst verliebten gar gemein; ein hertz/ daraus viel flammen stiegen/ sind mitten ein. Der nennt sie Vene/ jener Fräue/ das beides bei uns Fräundin heisst. Für ihr stund eine lange reihe mit krankem geist. Auch Tugendhold kahm/ anzulangen die große Frau der Fräuerei/ die ihn mit fast gezwungnen wangen schier machte schäu. Er griff aus ihrem Glükkes-schreine zuerst das ungewisse roht/ darnach zwee schwartze schweermuhts-steine/ das unglüks-loht. Hierauf zog er ein gnaden-zeuchen/ den weissen glüks-stein/ froh herfür; ja endlich gold/ dem nichts mag gleichen/ die sieges-zier. Ha! sprach er/ ha! dis ist gesieget. Kom meine liebste Marilis/ die mehr als gold von Ofix tüget; dis ist es dis. So macht' er sich zu ihr mit freuden/ und nahm sie bei der liljen-hand: nuhn/ sprach er/ hab' ich lust für leiden/ mein liebes-pfand. Das volk rief glük. Ich wündsche seegen. Die Vene schauet gühtig zu. Der himmel tauet süßen regen in stoltzer ruh.