Filips von Zesen Simson Eine Helden- und Liebes-Geschicht / Mit dreissig schönen kupferstükken gezieret Widmung Dem zur Tapferkeit Wohlgebohrnen und zur Ruhmherligkeit auserkohrnen fürtreflichem Helden / HERRN Heinrichen von Delwich / ehmahligem der Königlichen Schwedischen Heersmacht / nunmehr aber des Hochmögenden Niederländischen Stahts / neben andern / Hochbesteltem Kriegs- haupte / Alles selbsterwünschte Heil und Krieges- und Sieges-Glük zuvor! Vergönn' / O Held / daß dieser Held / den ich alhier auf Blätter mahle / mag stehn / in deinem Heldensaale / den Heldenbildern zugeselt; die seine Mauren überzieren / und manches Hertz und Auge rühren. Es ist der Große Wunderheld; es ist der tapfere Zareer / der Fürst und Heiland der Ebräer; der tausend auf einmahl gefelt / der tausend Hälse hat zerbrochen / mit einem Eselsbakkenknochen. Für dessen starker Faust erschraak das stärkste Heer der kühnsten Krieger / ja selbst der sonst berühmten Sieger erworbner Ruhm erstorben lag; auf dessen Wink die Riesen zittern / die Tohr' und Mauren musten schüttern. Ein solcher ists / ein solcher Held / der hier bei Dir sucht seine Wonne / bei Dir / der Helden Glantz' und Sonne / und wil / imfal es Dir gefelt / sich deiner Heldenfaust ergeben / in deinem Schutz und Schirm zu leben. So nim ihn dan / aus meiner Hand / den tapfren Simson / hin zur Grabe / O tapfrer Delwich ; die ich habe / als meiner treusten Treue Pfand / die Du zwar ohne dis erkennet / Dir zuzueignen längst benennet. Hiervor begehr' ich nichts / als dis / daß deine Gunst / die ich verspühre von Jahren her / sich nie verliere. Erhalt' ich dis / so sol gewis aus allen meinen Federkielen nichts / als nur Delwichs Kriegs -Ruhm / spielen. Und dieses sol tauren / so lange / als ich heisse Filip von Zesen.