Das Achte Lied Von lauter Dactylischen. Als Herr Christian Gueintzius/ des berühmten Gymnasiums zu Halle wohlverordneter Rector etc. seinen Namens-Tag begieng. 1. Hertze des Himmels und Auge der Sterne/ Welches erleuchtet und zieret das Feld/ Kertze der Erden und Fackel der Welt/ Zeige doch deine geschmünckte Laterne/ Zeige das Angesicht voller Rubien: Grüße die Erde mit deinem Gesichte/ Mache das trauren mit Freude zu nichte; Freude sol heute vor trauren einzihn. 2. Heute sol Freude die Stunde verjagen/ Heute sol Freude regieren den Tag/ Freude/ so sonsten in Traurigkeit lag; Freude sol heute verjagen das klagen/ Klagen und zagen sich endet hiebey: Heute sol Phöbus und alle Göttinnen/ Oden und schöne Gesänge beginnen/ Lauten und Geigen erklingen auch frey! 3. Lustig erzeiget Euch/ meine Gesellen/ Wündschet/ daß dieses Fest offte begeh Gueintzius/ ohne Leid/ trauren und weh. Laßet uns Spieler und Geiger bestellen/ Laßet mit Freude vertreiben das Leid: unser Herr Rector erlebe die Zeiten/ Welche der Nestor und andre beschreiten/ Wündschet ein jeder zu itziger Zeit!