Das Achte Lied Als H.B. Heinsius Magister worden. 1. Solte die Tugend so liegen verschwiegen? Solte die Wissenschafft Ehren-loß seyn? Solten die Künste verdunckelt erliegen Ohne Belohnung und würden? Ach! nein. Die Heliconinnen Erwecken die Sinnen und winden den Krantz; Die Hochzeit herdringet/ Das Seiten-Spiel klinget/ unsre Sophia die zieret den Tantz. 2. Phöbus hatt itzund dier solches gegeben/ Was du verdienet durch täglichen Fleiß/ Thoren und Breßlau gab edele Reben/ Rostock die Trauben und Lübeck den Preiß: Ja Leipzig dich tränckte und süßen Most schänckte/ Nun folget der Wein/ Den Wittenberg giebet/ Das deine Kunst liebet Schäncket dier/ Liebster Freund/ Ehre voll ein. 3. Pallas liebeugelt und lächelt vor Freude/ Alle Göttinnen erfreuen sich auch/ unsre Sophia windt Kräntze mit Seide/ Giebet den Trauring nach ihrem Gebrauch. Ey! lustig! Ihr Brüder/ Dactylische Lieder Nun singet und klingt/ Sophia mein Leben/ Dier wil ich nachstreben; unsere Feder gen Himmel dich schwingt. 4. Mercke/ Sophia/ diß sing' ich zu Ehren Deinem Geliebten und selbsten auch Dier/ unsere Muse wird solches vermehren/ Geben dein hohes Lob weiter herfür; Hier will ich beschlüßen mit Versen zu grüßen/ Dich edeles Bild. Wil anderwerts singen Von höheren Dingen welche dein Hertze vollkömmlich erfüllt.