Das Neunde Lied Von allerhand Versen. An den Seinen. 1. Göstern/ als sich allbereit Mercken ließ die Abends-Zeit/ Da der blasse Mond von fernen Sich gesellte zu den Sternen; Da wir uns lustig erzeigten zusammen/ Bachus entzündte Poetische Flammen Durch edelen Wein/ Welchen mein Bruder mit kräfftigen Sachen versüßet allein; Kam mir ein Becher vor Gesichte/ Ich weiß nicht/ was ich schließ' und richte! Er muß ja löchricht seyn/ Wo bliebe sonst der Wein. 2. Was auff diesem Becher stund/ War uns allen wohl vergunt/ Trinck mich aus und leg mich nieder/ Steh ich auff/ so füll mich wieder; Dieses war eben am Becher geschrieben/ Daß uns zu trincken so wacker getrieben Den edelen Wein: Wie? ist er dann unten und oben voll Löcher? Wie mag es doch seyn? Mein Sinn- und wähnen wird zu nichte/ Ich weiß nicht/ was ich schließ' und richte/ Er muß ja löchricht seyn/ Wo bliebe sonst der Wein.