Das vier und zwantzigste Lied An die lieb- und freundseelige Adelmund/ als Er gezwungen ward von Ihr zu scheiden. fast nach der welschen weise/ Amarilly mia bella. 1. Träu' im lieben mus man üben bis in das kalte grab. Drüm/ Adelmunde/ dieweil ich diese stunde mus scheiden ab von deinem lieben blikke/ der mich fast zieht zurükke/ so wollst du mich durch unträu' nicht betrüben. Träu' im lieben/ träu' im lieben/ träu' im lieben mus man üben. 2. Meinem hertzen machstdu schmertzen mit deinem letzten blikk'. Dein auge strahlet ins hertz hinein/ und mahlet dich ab/ o glük! dein bildnüs wil ich ehren/ dein lob sol mancher hören. Ach! Adelmund/ dis sag' ich ohne schertzen; meinem hertzen/ meinem hertzen/ meinem hertzen machstdu schmertzen. 3. Ach! nuhn scheid' ich/ ach! nuhn leid' ich den allerhärtsten stoß. Der seufzer mänge fällt meinem leben strenge; der schmertz wird groß. Der matten augen blikke gehn stets auf dich zu rükke. Sei meinem Geist zu allerzeit erfreulich. Ach! nun scheid' ich/ ach! nun scheid' ich/ ach! nun scheid' ich: liebe träulich.