Uber den Mißbrauch der Poesie Ich warff ohnlängstens meine Flöthe Fünff Klafftern tieff in Abgrund nein, Und dachte: du wilst kein Poete Noch Maclaturen Dichter seyn. Ein jeder Stümper nimmt die Leyer, In die noch ungewaschne Hand, Wird ihm davor nur noch zwey Dreyer Zum Gratiale zugewand. Man geht mit Mißgebuhrten trächtig, Die man zur Welt mit Greisen bringt, Und handelt nicht dabey bedächtig, Was Wunder, wann es läppisch klingt? Die Schaar bethörter Musen-Söhne Vermehret sich von Tag zu Tag, Daß man ihr Klimpern und Gethöne Mit anzuhören kaum vermag. Die Gänse werden um sich beissen, Wofern, ihr Stümper unsrer Zeit! Den Kiel wolt aus den Schwingen reissen, Der klugen Dichtern nur geweyht. Eur Pegasus muß stetig hincken, Weil ihn Vulcanus nicht beschlägt. Der Musen-Quell hebt an zu stincken, Ihr habt Morast und Sumpff erregt. Ihr dürfft euch nicht zum Hügel wagen, Ich meyn Apollens hohen Thron; Er kan das Leyern nicht vertragen, Sein Ohr gällt ihm von solchen Thon. Die Musen löfflen nicht mit Narren, Sie lieben den, der Kunst besitzt, Der Pindus braucht nicht eure Sparren, Er ist mit Pfeilern schon gestützt. O lasset doch eur tummes Schreiben, Das ihr uns häuffig zugedacht, Und das Geschmiere künfftig bleiben, Dieweil die Welt nur drüber lacht. Ihr reicht Euterpen nicht an N-- Geschweige daß ihr selbge küst. Redt nur forthin, wie euch der Schnabel Zur Prosa bloß gewachsen ist.