7. Cantata Die Männer sagen uns wohl immer, Nichts sey so schlimm als Frauenzimmer; Allein sie kennen sich noch nicht. Ihr Trotzen, Pralen, Trügen, Heucheln Verführen, und mit Worten schmeicheln, Führt oft die klügste hinters Licht. Da Capo. Ihr wollt in allem zwar Gesetzt und hoch vernünftig seyn; Allein Erweg ich euren Wankelmuth, Was der aus Uebereilung thut, So müst ihr euch gar oft bequemen Euch vor euch selbst zu schämen. Ihr Näscher denkt nur nach: Was könnt ihr nicht ersinnen, Des Frauenzimmers Gunst Leicht zu gewinnen? Bald liebt ihr eure Schäfer Magd Wenn euch der Liebeskützel plagt; Bald sehnt ihr euch nach andern Frauen. Der Henker hat das Ding erdacht, Daß ihr den Mädchens Nasen macht; Kein Frauenzimmer sollt euch trauen. Man fraget, das ist wahr, Und noch dazu ganz offenbar: Ist noch ein weiser Mann in eurem Orden? Weil unser Frauenvolk so oft betrogen worden. Ja, wo sie künftighin so zärtlich sind. So ist das weibliche Geschlechte, Und das mit gröstem Fug und Rechte, Von Herzens Grunde blind. Plagen, Sorgen, und Verdruß Hat man bey euch im Ueberfluß. Ihr könnt euch zwar wie Engel stellen; Allein ihr reines Wesen fehlt, So bald ihr uns das Herze stehlt, Sucht ihr uns auch zugleich zu fällen.