Cantata Die Freyheit soll allein, Bloß mein Vergnügen seyn. Sucht Amor mich zu fällen, Will ich mich schon verstellen, Ich kenne seine Streiche, Wann ich zurücke weiche, So fliegt der Pfeil vorbey, Mein Hertz verbleibet frey. Heist diß wohl eine Lust, Wann sich die Brust, Mit Ketten sieht umschlossen? Nein, nein, ich kenne schon des Amors Possen, Er wird bey mir nichts fangen, Ich bin dem Sprenckel schon gar offtermahls entgangen. Solt ich Amors Lockung trauen? Und auf sein Versprechen bauen? Diß geschicht wohl nimmermehr. Sein so hold verstelltes Schertzen Raubt mir nichts von meinen Hertzen, Wann er noch so listig wär. Welch edelmüthiger Entschluß! Den alle Welt bewundern muß, Mein Geist entgehet deinen Stricken, Die Seele läst sich nicht berücken. Solt ich den Kopff in Händen tragen, Mich sehnen, seuffzen, ängstlich klagen? Nein, nein, ich küsse meine Ruh, Und seh der andern Schiffbruch zu, Die in des Amors Hafen Gedachten still und sanfft zu schlafen. Zufriedenheit der Seelen Bleibt doch ein Paradieß. So süß uns auch das Lieben schmecket, So hat es öffters doch entdecket, Daß es das Ebenbild der Hyacinthen weißt, Woran die Blume süß, der Stengel bitter, heißt. Da Capo.