Zufällige Gedancken über Mopsen Mopß sitzt recht straff zu Pferd, wenn er bißweilen reit, Die Gassen sind so schmal, die Strassen nicht recht breit, Und wann die Marilis sich an dem Fenster zeiget, So sieht man, wie sich gleich der straffe Ritter beuget. Da denckt der arme Tropf, wie wohl er ihr gefiel; Nein, Ritter, du verfehlst den rechten Zweck und Ziel, Denn man verliebt sich nicht so gleich in Staats-Peruquen, In einen grossen Hut, den Busch und Federn schmücken. In ein bordirtes Kleid und Strumpff mit Gold gestickt, Weil doch der Beutel offt gar mager ausgespickt. Wer deine Prahlerey, dein dürfftig Wesen kennet, Der spottet deiner Pracht, wenn Gaul und Herre rennet. Man weiß, daß nur dein Staat mit Borgen anschafft, Worein sich Marilis vermuthlich nicht vergafft. Jedoch will diese nicht, so gibts wohl andre Tocken, Die man durch Prung und Staat weiß listig anzulocken. Wie mancher zeiget sich so prächtig unsrer Welt, Daß jeder ihn vor reich und starck begütert hält, So lange biß das Volck, zu seinen Spott, erfähret, Daß eine Compagnie von Weibern ihn ernähret. Geniessest du nun auch ein solch Stipendium, So wär es in der That recht abgeschmackt und tumm, Wann du die Hüner liest, die dich ernehren, stehen, Und unterdessen woltst nach frembden Höfen gehen.