1119. Mel. 49. 1. Längst so bewiesener, daß man was iezt geschiehet zum tausendstenmal siehet, du bist noch eben der, der du vorzeiten warest, seit du dich offenbarest; dein kleines zeugenheer erfährt es täglich mehr. 2. Und also bleibts dabey, die kraft ist nicht gemindert, und, wirstu gleich gehindert so viel und mancherley, sie deutlich darzulegen, um des unglaubens wegen, so sagt man dennoch frey, du bleibest einerley. 3. Drum GOTT vom alten bund, laß uns nichts irre machen: wenn andre uns verlachen, daß wir auf diesem grund' so unbeweglich stehen, laß sie's mit schande sehen, wie du zu jeder zeit hältst, was dein mund gedeut't. 4. Ein jedes von der heerd erfähret, alt und neue, unwandelbare treue: und wer dir zugehört, der kan in allen tagen von nichts als gnade sagen: du bleibst ihm theur und werth, als hirte von der heerd. 5. Machst dus oft wunderbar, daß es vor unsern augen nicht allemal wil taugen, weil sie noch nicht recht klar, um alles durchzuschauen, auf was sie könten trauen; so bleibt doch offenbar, er und sein wort ist wahr. 6. Wir wollen dich noch sehn: hinweg, vernünfteleien! wir haben einen treuen: drum laßt uns mit ihm gehn in einfalt und in glauben, als seine liebe tauben: laßt uns mit kinderfleh'n zu seinen diensten steh'n.