2186. Mel. Innige liebe! wekke die triebe. 1. Mir wird nicht bange, wenn ichs erlange, den freund zu fühlen, mit ihm zu spielen; aber zur rede bin ich noch blöde, von eurem feuer ihr wunden theuer! 2. Ich wags aufs Lämmlein. Blas an die flämmlein! salbe die worte aus deiner horte, laß mirs gelingen, wunder zu singen von deinem bittern leiden und zittern. 3. Denn, Hoherpriester! das Eh-geschwister in der Gemeine schreibt wirklich seine heilige ehe von deinem wehe, da du gestorben, hättst du erworben, den menschen-schaafen, bey dir zu schlafen. 4. Drum geht die seele zur wunden-höhle, isset und trinket, bis man ihr winket; die Eh-Gemeine wird treu und kleine, zum nassen stäubgen, und wunden-täubgen. 5. Zum Lammes-weibe, zu seinem leibe, sein bußkampfs-schwitzen machts selig sitzen, die armen sünder, sind liebe kinder, nativ und niedlich, dem Lamm gemüthlich. 6. Flakkert ihr flämmlein! so putzts das Lämmlein, macht seiner dirne ein' lichte stirne, bedekt die glieder durch sein gefieder, wärmt durch sein flämmlein; ja, bruder Lämmlein! 7. Wer Lamms-portrette geseben hätte, und wer recht wüßte, o Jesu Christe! wie du auf erden warst an geberden, wenn ich das säh an, ich säh nichts mehr an. 8. Doch ach! ich bleibe nun noch im leibe, ich sehe glieder, schwestern und brüder, und der Christinnen im leibe drinnen procuratoren, vom Lamm erkohren. 9. Der Mutter pflegen, des Vaters segen, des Manns des süssen sein blut-vergiessen muß allenthalben das Eh-volk salben, schmükken aufs beste zum hochzeit-feste.