1882. Das Te Sponsam Die töchter neigen sich, Dich amme 1 der elenden schaar, Christin! und preisen dich, Die noch ist, was die mutter war! All engel, das ehren-geleit Die thronen-fürsten und die herrn Der heiligen Dreyeinigkeit, Sehn dich in deiner schöne gern. Selige Kyria! Tochter des 2 Abi-Jah, Ve Ruach 3 Elohah, Schwester 4 des Jehovah! Männin 5 des mannes Jeschuah, Aus der Pleura. Hosians nah! 1. Mos. 2, 22. Mel. Die seele Christi heilge mich! etc. 1. Der heiligen zwölf boten zahl, Die theuren märtrer allzumal, Und die lieben propheten all, Helfen erfüllen deine zahl. 2. Das volk, das Jesu marter treibt, Die tag und nacht kein schlaff befallt, Wird nach und nach dir einverleibt. Führn deinen wagen durch die welt. 3. Gesalbte lokken deines haars Luc. 10, 38. Sie liegen vor dem Josua, Sind die Liturgi des altars 6 : Ihm den schweiß abzutroknen da. 4. Gott der schöpfer der ewigkeit, Ward in dem leib eines jungfräuleins Der für uns mensch ward in der zeit, Mit deinem leiblichen wesen eins: 5. Und warum, theure Gottes-braut, (Dir zur schmach, ihm zur ehr geredt) Ward die Gottheit im fleisch geschaut? Du hatt'st dich von ihm weggebett't; 6. Du warst in seines feindes arm, Bis der starke Gott selber kam, Der hielt dich vest 7 , daß Gott erbarm! Und dem starken die jungfrau nahm. 7. Nun sitz daheim in seiner freud, Und je höher dein mann dich hebt: Und schäm dich dein in ewigkeit, Und freu dich sein, so lang er lebt. 8. Erwart in deiner seligkeit Denn wenn dieselbe ist geschehn, Uns bey der neugeburt der zeit. So wirst du dich vollendet sehn. 9. Wenn dein mann zum gerichte zieht, Und erd und himmel vor ihm flieht; 10. Dann zeuch ihm im triumphe nach, Wo du herausgegraben bist, Jes. 51, 1. Und stell dich um das seitenfach, Da dein Heiland verschieden ist. 11. Inzwischen denke der Gemein, Die zwar im blut des Lammes liegt, Die noch muß unvollkommen seyn: Und in all ihren kriegen siegt; 12. Weil das täublein im fels-loch sitzt, Die aber vor gebrech und fehl, Und der löwe das täublein schützt: Immer weinet nach Christi seel. 13. Täglich, o Kirche, macht uns dich Das geistliche geschlechte Sem Unsre mutter erinnerlich: Vergißt nimmer Jerusalem. 14. Wenn es betet in seinem sinn, Wo der tempel, das licht und Gott. So wendt sichs nach der haupt-stadt hin, Der mann ist mit fünf Wunden roth. 15. Seine kranken am siechen-teich Kommen all ins gesunde reich. Warten derweil in ihrem nest, Lammes-weib! auf dein einzugs-fest. Fußnoten 1 Gal. 4, 26. 2 Col. 1, 3. 3 Ap. Gesch. 5, 4. 4 Joh. 20, 17. 5 Ephes. 5, 30. 6 Offenb. 5, 14. 7 Rom. 7.