2292. Am 12. May 1747. Mel. Wenn ich ihn essen kan. 1. Du Jesu nahes herz! dem Schöpfer deiner seele, dem Mann, der deinen schmerz gelöscht mit freuden-öle! Sein angst-schweiß-tröpfelein, (das aus dem marter-leib 'rausschwitzt und wieder 'nein, bis nichts mehr hauffen bleib,) 2. Das merkt in seiner still des Mannes sanftes wehen, und sieht die blut-bunds-khill um ihn herummer stehen, die nächste leichnams-luft, die sie umgibt so heiß, formirt mit ihrem duft manch perlein Lammes-schweiß. 3. Wenns deine tochter sieht, und in der herz-gruft spüret, wenn Lammes sein geblüt all ihr gebein berühret: so gibts ein freuden-spiel so schamroth inniglich, für Säh', geruch, gefühl gesamt und sonderlich. 4. Weil aber die geschicht von einem schweiß-loch-zährlein, und was das thut und ticht't, ein allzukurzes mährlein; wehn die etesiæ der leichnams-lüftelein direct in deine säh' dis creutz-luft-stäubelein. 5. Wenn man sichs äugelein den augenblik drauf wischet, da man mit der Gemein der creutz-luft-vöglein tischet, so wird der finger feucht, und wenn mans zährelein schon wieder abgeträugt, noch grabes-duftig seyn. 6. Das ist so eine sprach vom creutz-luft-vögleins Jargon, und welschte man sie nach, τοτ᾽ ἦεν ἐκ τῶν ἀργῶν; 1 welch vögleins schnäbelein nicht blut geschmekket hat, da hat kein sylbelein von dieser mund-art statt. 7. Nun du συναγωγὴ der sabbathischen weide, wohl auf! und segne sie mit fried und creuzes-freude, von ihrem Eh-Gemahl nach ihres Vaters sinn, und der aus gnaden-wahl bestellten Pflegerin. 2 8. Du siehst den creutzes-lohn, das bein von Jesu beinen in der intention den Kirchen-segen weinen, daß, was die Creutz-Gemein auf erden kinder nennt, von den creutz-vögelein bleib ewig ungetrennt. Fußnoten 1 So wären es unnütze worte. 2 dem H. Geist.