Émile Edouard Charles Zola Émile Edouard Charles Zola (1840–1902) Biographie 1840 2. April: Émile Zola wird als Sohn des italienischen Ingenieurs Francesco Zola und dessen französischer Frau Émilie (geborene Aubert) in Paris geboren. Er wächst in Aix-en-Provence auf und ist später mit dem impressionistischen Maler Paul Cézanne befreundet. 1847 Der Vater stirbt und die Mutter zieht mit Émile nach Paris. 1859–1861 Er besteht das Abitur im Lycée Louis-le-Grand nicht und lebt arbeitslos in Paris, bis er Angestellter, zunächst als Schreiber beim Hafenzoll, dann als freier Journalist, wird. Die in dieser Zeit gesammelten Erfahrungen vom Leben der Armen sind ihm später in seiner schriftstellerischen Arbeit unentbehrlich. 1862–1866 Anstellung im Pariser Verlagshaus »Hachette« zuerst als Leiter der Werbungsabteilung. 1864 Sein erstes Werk »Erzählungen an Ninon« wird veröffentlicht. 1866 Nach der Veröffentlichung der biographischen Novelle »Die Beichte eines Knaben« lebt Zola als freier Schriftsteller und Journalist. 1868 Der Roman »Thérèse Raquin« weist schon auf seinen späteren künstlerischen Stil des Naturalismus hin. 1870 Heirat mit Gabrielle Meley. Beginn der Arbeit am 20bändigen Zyklus »Die Familie Rougon-Macquart. Natur- und Sozialgeschichte einer Familie aus dem zweiten Kaiserreich«. Der Romanzyklus stellt im Sinne eines »Mikrokosmos« Aspekte der französischen Gesellschaft dar. Neben seinem Romanschaffen entwirft er in seinen journalistischen Arbeiten die Theorie des Naturalismus und beeinflußt damit die Kunst in Frankreich, Deutsch land, Rußland und Skandinavien. 1877 Mit dem Band »Der Totschläger« gelingt ihm der Durchbruch zum großen Erfolg. Von den Einnahmen des Bestsellers erwirbt er ein Landhaus in Médan/Seine, das zum Treffpunkt zeitgenössischer Schriftsteller wird. 1880 Als weiterer Roman aus dem Zyklus erscheint »Nana«, die Geschichte einer Prostituierten. Seine Werke werden kontrovers diskutiert und teilweise als Pornographie diffamiert. Er hält die Auseinandersetzungen um seine Person für die beste Werbung für sein literarisches Werk. Sein theoretisches Konzept legt er in dem Essay »Der Experimentalroman« dar. Literatur solle in die von der Wissenschaft noch unerforschten Gebiete der Menschenwelt eindringen, um durch das Aufdecken ihrer Krankheitssymptome zur Erhaltung und Gesundung der Menschheit beizutragen. Er fordert, daß Kunst wirklichkeitsgetreu sein müsse. 1885 Auch der Band »Germinal«, in dem Zola das Bergarbeitermilieu beschreibt, erreicht Rekordauflagen. 1888 Beginn der Liebesbeziehung mit der 20jährigen Wäscherin Jeanne Rozerot, mit der er zwei Kinder hat. 1894–1898 Veröffentlichung des dreibändigen Zyklus »Die Drei Städte«. 1898 Januar: In einem frühen Stadium des Prozesses um Alfred Dreyfus ergreift Zola Partei für den jüdischen Offizier, der zu Unrecht wegen Spionage verurteilt wird. In seinem offenen Brief »J'accuse« (»Ich klage an«) an den Präsidenten der Republik deckt er die Machenschaften auf, die den Prozeß begleiten. Er wird wegen Beleidigung der Armee zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er entzieht sich der Verhaftung durch Flucht nach England, wo er an dem Zyklus »Die vier Evangelien« arbeitet. 1899 Mit der Wiederaufnahme des Prozesses gegen Dreyfus kehrt Zola nach Paris zurück. 1902 29. September: Émile Zola stirbt in Paris an einer Kohlenmonoxidvergiftung wegen eines nicht funktionierenden Kaminabzugs. Zolas Leichnam wird 1908 im Panthéon, der nationalen Gedenkstätte für bedeutende Persönlichkeiten Frankreichs, beigesetzt.