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Dieweil ich hin und wider btracht
warumb die Tuget werd veracht
Wie sunst / also in unser statt
der bracht allmaist sein fürgang hatt
So liß ich im Platone glert
das diß allwegen hat gewert
Auch in dem klůgen Kriechen land
das / wa Reychtumb nimpt überhand
Da mög die Tuget han kain platz
und ghalten werd für kainen schatz
Er setzt den handel in ain wag
(ja zwar das ist ain grosse plag)
wanß gůt hin wigt / gilt Tuget nicht
deßgleich herwiderumbher gschicht
Wann Tuget etwas schwerer ist
als bald dann zů der selben frist
Wirt dhreichthumb in verachtung gstelt
verleürt die würdin bald das gelt
Stahts inn / so stat es zymlich wol
so man von sachen reden sol
Dweil dhreichthumb fürt füran den bracht
wirt Ehrsams spyl so gar veracht
Der reich gsell went es sey ain schand
das er solt mit aim solchen danth
Ja in Gott hie sein kurtzweil hon
wie junge Burger sunst seind gwon
In andern Stetten lobesam
da wirt geehrt der Gottes nam
dunckt uns gar herrlich und gar frey
Daran man kainen kosten spart
es můß als haben wol sein art
Nur Tantzen / Rennen / stechen gilt
kain sollichs spyl wirt hie gespylt
Darinn möcht Gott werden geehrt
und tuget möcht wol werden glert
Fraw Judith mag uns lernen wol
wie man den Türcken schlagen sol
Mit bet schlecht man den Gottes feind
ob gleich der härnisch sehr wol scheindt
Der Türck entsetzt sich nit darab
mit betten gwindt man im vil ab
Ich wolt das inn meim vatterland
solch ehrlich yebung wurd and hand
Auch gnommen / von dir Burgerschafft
du hetsts warlich nit übel gschafft
So wurde hie gerichtet an
solch Göttlich yebung lobesam.
Es spricht der Weyß man Salomon
das man der zeyt sol achtung hon
Es sey ain zeyt deß můts und freüd
und sey ain zeyt der traurigkeit
Das hab ich auch bey mir betracht
yetzund auff dise Fasenacht
Da ich bedacht den gmainen stand
wies yetz schier stat durch alle land
verloren garnach all ir krafft
Ist schier verblichen gantz und gar
so bald das Göttlich liecht trang har
Vor ward allain der Teüfel gehrt
die sach hat sich bey uns verkert
Vor zeyten luff wir hin und har
der was ain butz / der was ain narr
Auß dem vil übels dann entsprang
darmit ichs aber mach nit lang
So merckend was sey unser freüd
sunst nichts dann eytel Erbarkeit
Das Gottes handel auffrecht stand
und liebe zů dem vatter land
Darumb ich für ain faßnacht spyl
euch für die augen stellen wil
Ain redlich / mannlich dapffer weib
die hat gewaget iren leib
Zů retten ir volck / statt und land
Judith ist euch zum tau erkandt
Fünff hundert und wol zwaintzig jar
eh das Christus geboren war
Ward sy mit irer dapfferkait
in gfärligkait sich zgeben bhrait
Schlůg Holoferne ab das haupt
das Gott nit wurd seinr ehr beraupt
Darumb ir trewen Burger gůt
stellend zů uns hie ewren můt
Und lernend in der gfärligkait
umb Gottes ehr willig sein bhrait
Vnd du / du frumme Oberhand
handhalten unser vatter land.
Wie der Priester Eliakim in ainem geseßnen Rhat das gemain anligen denen von Bethulien anzaigt.
Und sy zů standthafftigkait / und zum bett ermanet.
Chorus.
Die Diener Holofernis überlüferend den Achior inn deren von Bethulien gewalt.
Chorus.
Chorus.
O Gott meins vatters Simeon
den du hast ghrettet / nie verlon
Dem gabstu das schwerdt in die hand
zů bschirmen unser vatterland
Das er all übel demmen solt
so sich etwas erheben wolt
Die Junckfrawschender all bübrey
o Herr mein Gott stand uns auch bey
Ir weiber warden zů aim raub
ir gůt zů ainer beüt und gab
So hond zů dir ain eyfer ghan
o Herr nymb dich auch unser an
Dein rhat mag hinderstellen nicht
was du fürnimbst das als geschicht
dein ewigen fürsichtigkait
Regieret über alle ding
o Herr schlag den Assirer Küng /
Wie du hast gschlagen Pharaon
das iren kainer kam darvon
Die sich verliessen auff ir macht
auff wägen / pferd und krieges bracht
Ertrancktests all im Roten meer
ir macht / ir wägen / all ir heer
Also Herr gieng es yederman
die sich des frävels namend an
Das sy sich setzten wider dich
und alle die verliessen sich
Auff ire wägen / pferd und leüt
auff kolben / spieß / gschütz in dem streyt
Die dich nit wolten hon für Gott
die warden all der gleich zů spott
Drumb Herr biß auff / erheb dein hand
mach sy zů nichte und zů schand
Wie du von yewelt hast gethon
in deinem grymmen nit verschon
Leg nider iren eytlen rhům
sy rhümen das dein hailigthům
Und deinen hailgen Tempel fron
entweyhen / nit auffrecht lon ston
Ja auch das horn an deim altar
wöllends mit gwalt zerschlagen gar
Schaff Herr das der feind nemb den werd
das er mit seinem aignen schwerdt
Umbkumb und fall dann in die strick
der lieb / als bald er mich anblick
Das ich in durch der liebe kuß
ertödten mög / und machen uß
O Herr verleich mir müt und krafft
Das wirt deim namen loblich sin
in ewigkait fürhin und hin
So du Herr dein ehr retten wilt
durch mich ain blödes frawen bild
Dein macht Herr stat nit an der zal
du hast kain gfallen überal
An hochmůt und an heeres macht
du hast dargegen nie veracht
Das hertzlich und diemütig bitt
drumb Herr verlaß uns auch yetz nitt
O Schöpffer himels und der erd
laß micht meins bets nit ungewert
Die ich hoff auff dein gütigkait
verleich mir die standhafftigkait
Halt an mir Herr dein hailgen bund
gib mir weyßhait in meinen mund
Das dein hauß bleib in ewigkait
und mengklich dein allmächtigkait
Das all Haiden dir Göttlich ehr
beweysend dir ewiger Herr.
Abra wolan mein liebes kind
wir wöllen hin yetz zů dem find
Uns wagen für das vatterland
ob uns der feind wurd in die hand
Leg dich bald an / dann es ist zit
Abra mein Tochter saumb dich nit.
Chorus.
Chorus.
Man darff wol finden ettlich leüt
die sagen das diß spil bedeüt
all erbar nützlich kurtzweil wern
Es bdeüt uns kain unainigkait
es leert wie man soll sein berait
So uns der feind wurd fechten an
wie sich soll halten yederman
Das man mit bett zum Herren ker
darnach zů handen nemb die gwer
Man soll nit ziehen in den streyt
umb Kronen über ander leüt
In summa / kain krieg ist gerecht
dann so würt Gottes ehr durchächt
Darinn mag auch ain fäler sein
so man in ainem gůten schein
Beschirmen will das vatterland
und nimbt trutz / neid und haß für dhand
Oder sunst etwas gnieß und ehr
der Teüfel soll sein von uns fer.
In ainer sumb ist der verstand
in sonders wirt auch wol ermandt
Wie yeder sich dann halten sol
das mag ain yeder lernen wol.
Zum ersten Priester sich für dich
deins Ampts nymb war gar fleyssigklich
Das du nit treibest zů dem blůt
doch soltu den verzagten můt
Starckmachen mit der Gottes leer
du magst auch sunst hie lernen mehr
So Gott den sig verlyhen hatt
das du zů land und auch zů statt
Stäts treibest zů der danckbarkait
im bett verharr du in dem laid.
Und du / du fromme Oberhand
für dein tail wirstu hoch ermandt
Ozias tregt die bildtnuß dein
Wie du solt Gott vor augen hon
dem feind auch dapffer widerston
Du solt kain Rhat verachten nicht
so der auß gůtem eyfer gschicht
Ozias Judith gfolget hatt
das kam zů nutz der gantzen statt
Du Rhatsfreünd merck du auch darbey
das weyt von dir sey all partey
So man in Rhäten macht das mehr
bedenck du wol die Göttlich ehr
Laß dich nit wenden forcht noch gunst
warlich du wirst weyt fälen sunst.
Darbey auch hie du gmainer man
magst wol ain gůt Exempel han
Wie du dich solt in gfärligkait
nit ergern ab dem gmainen laid
Biß standhaft / nit leichtfertig gsindt
laß dich nit ainen yeden wind
Hin wähen / wa sich lendt das glück
wie du gmainklich thůst offt und dick
Wa ist die gmain also zertrendt
da darff man hoffen kain gůt end.
Ja du Haußvatter in deim hauß
lůg das dein Ampt wol richtest auß
Kanstus nit / so du bist ain man
so schaw du hie fraw Judith an
Die wirt dir ain Exempel sein
das du recht zeüchst das haußgsind dein
Sy leert dich haben auch ain hertz
es sey zů ernst oder zů schertz
Schäm dich nit das ain weyb dich leert
was zů dem gmainen nutz gehört
Du weybßbild schaw den Spiegel an
den du hie magst in Judith han
es stat bey ir nit wie bey dir
Dir ist nur wol mit klapperey
Gott geb woß bett und Gottsforcht sey
Ob schon ain man ains mans ist werd
wirt er gar bald durch dich verkert
So will der man / bleyg / zaghaft sin
mit manen soltu stercken in
Wie Judith hat Ozie thon
sunst ander dantmähr faren lon.
Darbey ain trewes haußgesind
hierinn auch ainExempel findt
Ir herrschafft ghorsam laisten fein
und irem ghaiß gehorsam sein
Der Kriegßman mag hie lernen wol
das er nit werd im leger vol
Die weyber von dem leger weit
sy machen sorgloß weerloß leüt.
Also ir Burger all gemain
ir mögend wider ziehen hain
Es sey ja recht in welchem stand
ist er gnůg hie durch uns vermant.
Finis.
Haud nostris viribus tribuas quæ minima summi Largiter effundunt, munera larga Dei.