Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).
Was Ist gleichwol das fleischaushawen ein herliche narung, den was es einem zutregt sicht man an mir wol. Vor etzlichen Jahren ehe dan Ich anhub war Ich ein armer vnd schlechter gesel ein stumper, ein humpler der mitt den hunden auff der gaßen sich schlug vnd hatte nichts zu verzeren ahne was ich mitt bitte durch Almosen von den Leutten erlangete, Des tages vber lag ich in der Sonnen des nachtes im Mist vnd Backoffen wie ich kontte zukommen, wiewol ich daselbst auch nicht alletzeit sicher lag, sondern manchmal durch die stadttknechte mitt Knottpeitzschen verjagett wardtt. Ich zwar vor meine person wusle nirgents hin vnd das leben begunde mir auch zu verdrießen, es kam manchmal das Ich das truckene brott vnd das waßer nicht hatt, muste also zum offtern durstig vnd hungerich mich niederlegen vnd mich des nachtes mitt den flohen vnd Lausen schabben. Die Kleider waren auch nicht mer die besten, Ich ging her als ein Dieb der vom Galgen gefallen ist vnd kontt die scham kaum bedecken. Entlich geritt Ich an einen Fleischawer vnd war nhu bey demselben fast ein halb Jahr, da halte jch nhu gutte tage vnd wenig muhe, den ich kreg Jo mein eßen vnd trinken vnd kam Jo auffs stro vnd haw zu liggen, meine meiste muhe war das ich hin vnd wieder auff die torffer lieff Kelber einkaufte vnd dieselben nach dem scharren tribe darjegen aber hatte ich nu wider zum besten, wen ich etwas eroberte an fleisch zu verkauffen, das war mein, da kunt ich zur notturfft meine Kleider hemden vnd schu von haben. Als ich nhu bey meinem meister war spurette ich das er in kurtzer Zeit viel geldes zu hauffe schlug vnd ein reicher Man wardtt, welches mir den gar wol gefiel, vnd dachte, konte man auff solchem handtwerke so ballt reich werden ich muste mich auch Gehet abe.
Gestrenger Junker ich bin so sonderlichs nicht mitt ihm bekannt, doch wen ich ihn sehe wil ich ihn woll kennen.
Halte das maul du weißest viel davon was du sagest Schweiget ein weyl still. Vor meine person wüste ich noch nicht, das ich ihn gesehen helle, aberst wo ich mitt ihm erst bekantt werde, so mus er mir auff die erste Kundtschafft einen gutten braden geben, den der vor ihm hir war, war ein gutt Kerl, der hatt mir manch gutt lamb auch manche gutte hamelkeule vnd vierteyl vom Kalbe vnder dem Mantel zugetragen.
Ich meine die Bauern vnd andere Leutte so ihm darnach fleisch abkauffen werden, Werdens ihme desto theurer bezalen müßen.
Das schadett den kalen schelmischen Bauern nicht, den wen man dieselbigen nicht ein wenig bey den ohren zauselt, so werden sie gar zu muttwillich.
Bey dem vorigen fleischawer hatte ich grausam gros anfallen von den leutten, welche sich vber ihn beschwerten das er das fleisch theuer gebe vnd daßelbe gleichwol gering im gewicht were. Nhun konte ich zwar nicht merken, das es unrecht gewogen war, aber er mochte es zu Zeitten wol ein par pfennig deurer geben als
Ja das kan ich nicht leugnen, wen ich so etwas zu thun vnd von notten hatte vnd ich den ihn ansprach kontte ich vor gutte wortt wol etwas von ihm bekommen.
Es schmecket nichts beßer als was einer dergestaltt bekommen kan, man darff jo nicht viel mühe vnd arbeitt drumb haben.
Die brade mach wal gut sin, den ick mach ock gern brade etten auerst dat Wunsch dat aw die leude thun moge iey allein beholden.
Das ist wol war, aber das hatt man darjegen wieder, das einen die Leutte so gewaltig anlauffen vnd sich beklagen.
Laß sie hinklagen sie werden wol einmal müde, haben wir doch zwey Ohren, was zu einem Ohr eingehet, können wir zum andern wieder heraus laßen.
O was sagstu man wirdt ihrer wol los, man muß sie mitt gutten wortten auffhaltten vnd sagen man wolle dem fleischere einreden, so mus man auch zue Zeitten die fleischer Vorbescheiden vnd ihnen so pro forma einen filtz lesen vnd sie gewaldig betrawen, man kan doch wol laßen, was einem nicht gelegen ist.
Hort eins min here, berichtet mey off dat de grotvoigt gebruck is dat se also thun motten, als hey thor stund gesecht hefft.
Lieber her Grosvogtt sagett doch, wen das fleisch allein so euch dergestalt gegeben worden al beyeinander wer, was wurde wol vor ein platz darzu gehoren.
Ey was sagstu davon, das weys ich nicht, doch wolle ich gleichwol nicht gern, das ich darmitt in der Elbe ligen sollte.
Er tregett was vnder dem Mantel, ist das glücke gutt so sitzett vieleicht ein brade darunder, wir wollen doch hir stehen pleiben vnd sehen ob er vieleicht zu vns wolle. Johan gehe ein wenig dorthin beiseits, vnd wen ich dir wieder rufe so kom her.
Ich sieh da welche stehen, vnd laße mich schir deuchten es sey der Marckmeister vnd Großvogtt, Ich mus zu ihnen gehen vnd sie ansprechen.
Es ist an dem gestrenger Junker das ich hir in der Stadt einen Fleischarren aufgeschlagen vnd nhu habe ich stattlich fleisch vnd habe einen schönen jungen feisten Frisischen Ochsen geschlachtet vnd ist nhu min fruntliche bitt, es wolten Ewr fester mir vergunstigen das ich das vmb 18 p. geben mochte, damitt ich armer gesell mochte ohne schaden pleiben vnd ich wils gegen vch beyde wieder zu verdienen wißen vnd vff die erste kundtschafft vnd das ich euch desto bereitwilliger haben müge will ich euch mitt diesem Viertel vom Kalb, vnd feisten Lahmb vnd euch her Marckmeister mitt dieser Brust vom Rinde vnd Hamel Keule vereret haben vnd bitte dienstlich ihr wollet hierin darumb ich gebetten willferich sein, ich wils alletzeitt woll wieder verdienen, vnd wo ihr etwas von notten haben werdett, so sprecht mich nhur ahn, so sols vmb einen gutten Bratten vnd schon stück fleisch nicht zukommen.
Habbe grotten Danck datt kompt mir doch itzunder eben recht, den ich habe geste gebetten, so kan ich sie nhu desto bas tractiren.
Nu es ist gutt ga du nhu hin in gottes namen, ich wil wol mitt dir vbersehen vnd ob ich schon von wegen der Lude mitt dir keiften mus so darfftu dich doch daran nicht keren, aber vmb sonst kann ichs nicht thun, wenn ich dich anspreche oder ansprechen laße, so mutter eine hübsche Brade oder ein schon stück fleisch vorhanden sein.
Ich thu mich gegen ewr gestrengigkeit bedancken vnd was die Brade vnd das fleisch anlangett, solche [?soll es] euch beyden daran nicht mangeln sprecht mich nhur an wen ihr was von notten habett, ich will nhu hin gehen vnd meinen scharren auffthun. Gehet abe.
Sieh da Johan, die trage nach meinem huse vnd sage der Kochin, das sie von dem Lamb einen Braden ausschneide vnd Rintfleisch mitt Marrettig koche.
Ick salt thun min Here auers secht may wie theur hebbe jey dat schone fleisch gekofft, et is ein sehr schon fleisch als ick nott [?] gesiehen hebbe.
Ey breche hinwegk mitt dem Fleisch nach der Kocken was hastu darnach zu fragen wie theur ichs kofft hebbe, ich habe es nicht bezalet es ist mir verehrett.
Min her wil geste hebben vbr datt fleisch so eme geschenkt ha ha vnd hatt mey vt geschickt vp datt marckt, vmb etwas tho kopen, datt er ock tott dat gastbott hebben mutt, Ick hebbet vpgeschreffen vmb datt ich nicht vergetten solde, den ick hebbe gar ein kort memoria vnd gedechtnus, ich sal meinen Bril socken den ick kan nicht wol sihen sonder Bril. NB. lieset aus einem Zettel. Ich sal koppen, ein hollendisch Kese, Ich sal kopen junge huner, ick sal kopen, frische Boiler, ick sal koppen 10 Mat Wins, ick sal koppen ein fercken, ick sal koppen Vogel, ich sal koppen frische eyr, ich sal koppen ein fette gans, ich sal kopen Zucker, Saffran, Canel, neglicken vnd allerley gewürtz Awerst ick sal nit weten wor Ick bekamen sol, Wel Wacht ich sol aw seggen watt ick thon schal ich sal gahn vp die enge strat die dortt ist, den da kommen die burslude, vnd hebben allerley fel offt ick vielleicht dat finden kontte, watt hi vp dit breff geschreffen is. Aberst siehet ick sal heut ein glücklich tag hebben tho koppen, mich ducht dat dar einer kompt ick sol in ansprecken hortt eins gutter freintt ich bin hir autgangen vmb tho koppen hollandische Kese kont jey mi niemants tho weisen de hollandisch Kese hatt.
Ick sallt aw seggen et sol ein Hollander mitt ein Brunswig gereiset sin durch ein Walt vnd als sie so to Wagen riden hangt ein grot ast vom Baume tieb heraff, dat Brunswigk secht thot de Hollander Buck vnd meinet hey sol ohm Bucken dat ohm der ast kein schaden dede, auerst de Hollander vermeinet et sit ein buck vp die bom vnd statt in die Wagen vp vmb die Bock tho besin do schmett in de Ast in sein nack dat er in die Wagen stortet.
Datt Is belacherlich nhu ich sol itzund kein teitt heffen mit aw weider tho sprecken, vp ein ander mal sol wey weider mit einander Kentnis macken. Ich sol nhu dat Kes to haus tragen. Gehen beide ab.
Ich glaube er wolle zu vns kommen, wir wollen doch ein weyl wartten vnd sehen was er anfangen wil. Ich wil ein wenig beiseits gehen, bleibe du hier vnd kose mitt jhm jch wil von fern hore was er vorgibet.
Da siehe jck ein Man gan, vnd et ducht mey sehn [?] et sey dat furman so da plecht wein tho verkoppen jch sal bey ohn gehn vnd ohn ansprecken. Hort guder frundtt mey ducht Joy seitt datt man, de dar plecht Win to verkoppen segt mey eins sey jeitt nicht.
Haba haba jch segge nicht haba jck frage offt Jey wein tho koppe hadden so sol jck von aw welck nemen vor die gast bott von min her, wat sol jck aw vor die Matt gefen?
Thihet aw selbest bey der Nasen Jey seitt selbest ein Nar aber hortt mey eins mich ducht Jey verstatt may nicht wol, secht doch watt seit Jey aut wat lantt seitt Jey.
Behode mey Gott warumb wertt jey so bös, hortt vertihet doch ein wenzig mich ducht jey seitt autt datt landt, da ein has negen minschen verschreckt hatt, Siehet eins jch sal aw profen, secht mey ens wat js datt. NB. Klappert mitt zwen nüßen.
Ey wahrt ein wenzig secht mey doch wie et thogangen sey als de frosch rep Wat Wat Ha ha ha hort worumb rep ju landtman so sehr, O jch gip mich, ha ha ha.
Ich lies dich hudeln die plage habe, meinstu, das ich dein Nar sein wolle wiltu einen haben so schaff dir einen vnd habe die potz liedt dazu. Gehet beseitts.
O hor jch mutt lachen dat dat so vnverstendig Volck jß vnd kan mey nicht verstahn. Schweiget ein wyl stil. Sihett da statt noch ein Man, datt mutt Ick ock ansprecken offte de mey verstahn kontte. Horet gutter freunt, jck latt may dunken dat sey seitt die man so da plecht boter to verkoppen, wat sol jch euch vor ein puntt boter geben.
Ick sal kein botter macken können, auerst mey dunket jey kontt wol negen suppen von ein heringskopp maken.
Hatt mich den der teuffel zue diesem Kerl gefurett, Ne ne ech wil von jhm gehen mein gesel dortt hatt gutten win da wil jch zu gehen vnd ein Mas win mitt jhm drincke.
Gott gesegnet aw, drincket auerst nicht to hastig vp den thorn Ha ha, Lacht. Behode mey gott datt sein vnuerstendige Leude dat sey mey nicht verstahn, vnd jck hebbe doch ein schoner sprake als de Heringsnase ha ha. jch wil hir noch ein wenzig pliben offt mehr leude kommen wolden da jch mitt spreken kontte die mie verstahn wolden.
Hörstu guter gesel du kanst nicht globen wie jch mitt dem Ebentewr so vbel ankommen bin ehr wollte mir viel sagen vnd jch kontte es nicht verstehn, vnd wolle mich noch dazu gehey vnd vexiren, er hette mich schir zornig gemacht das jch jhn geschmißen hett.
Das ihn potz lide rore, es jst mir eben och so mit jhm ganga er wolt viel mit mir reda vnd jch konte es nicht verstaun, vnd lachte mich darzu noch aus, vnd klappert mitt zwei nüße sonst so sagte er auch noch was vnd vexiert mich lächele mich an vnd wiße mich mitt finger abe jch konte es nicht verstohn was er damitt meinte, sol jhn potz lide schende.
Da sihe jck ein man herkommen jck sal jn anspreken, offte
Kackerst, als jey kacken wil, so gat bey seilt, well deuffel seitt jey den doff datt gey nicht horet wat jch segge, jch beger ein fercken. NB. rufft gar lautt.
Wie ropstu so als wen de Welt dul worden, vnd wen noch thein mal so sehr ropest, so versieh jck doch nicht watt du sechst.
Behode got wal ein grölt sot sey jey. Hort eins jch sol aw watt weißen, kenne jey datt nicht watt dat js.
Ick gloffe du wollest mi ock noch tho hiran fatten, du machst den Duffel haffen, jck wil miner wege gahn.
Wel Duffel watt is dat tho seggen js de Kerl thol. Ha ha dat mutt jch lachen, verstehtt der Kerl kein deutsch, als jch jhme datt wise datt kentt hey, vnd secht et sey gutt, auerst hey weitt nicht tho seggen von watt besten et sey, Hey mach sich beschitten vnd sine moder Braden. jch sol mey darhin selten vnd datt spek vp etten.
Wel Deuffel wat kompt da for ein fraw her, bi min sihel et is dat fraw die de Vogel plecht to vorkoppen. jch sol sie ansprecken, hort fraw hebbe jey Vogel tho koppen.
Et is gutt mein fraw, jch versthahe aw aberst sehr wol mich duncket jey seit aut datt Landt, da man die kleinen Vogelkens mitt de gele hals gern jt.
Hort seilt jey nicht vt datt landtt, da se ein Raht von den plug vor ein Krengel, vnd ein starkes nest vor ein Sallat gelten hebben.
Et js gutt galt nhur hen, Awe Landesleude mutten einen guden magen gehatt heffen, jck sol ein Cappaun dauor etten. Jesus welck vnverstendig Volck jß datt, mitt der wiße sol jck nicht vel vor min her kopen. Aber siehet dortt kompt noch ein fraw her, die mut jch ock ansprecken hort eins gutte fraw wie deur gebt gey datt gans datt jey dar traget jnt sack.
Latt mick die gos vngehiet, dat js mine Gos datt dek nummer gutt geschey wiltu eine haffen so schaffe dick eine vnd hebbe den tuffel dar tho.
Horstu mich wol du lose schelm dat du mich bliben lattest vnd brich dahen wo du tho thon hast, vnd latt mih auch meiner wege gehn.
Gatt hen jch sal aw nicht holden, aberst secht mey wie js aw de hauwbaum bekomen den jey vor ein Al getten hefft he he he?
Ha ha datt mott ein beist fraw sein jch sal jhr geltt geben vor die gans vnd se meint jch wil se ohr nemen sie mutt nicht klog sein, watt wil noch min here hude seggen als jch komme vnd bringen nicht. Ich sal do haus gahn jch sal hir nicht viel krigen aberst da kompt noch ein fraw mitt ein rott mütz die mutt jch auch noch anspreken offt sie ein Dochters fraw were vnd mey Zucker vnd ander gewürtz verkoppen wolde den mich ducht sie seie ein Docters fraw sie hatt ein rott Mutz vp jhr kop. Hortt eins fraw, jch frage ob jey ein Dochters fraw seytt.
Jey moget den Teuffel schlagen jch sal aw nicht mehr ansprecken, jch sal wec gehen galt gey ock datt aw de Duffel datt gleide geffe. Oh jch bin so verfert vor dat fraw, Behode Gott et mott ein bös fraw sein. O jch bin so verschrocken min gantze liff zittert mey. NB. Gehet abe.
Et is jo huden Donnerstag datt de fleischer werden vel habben jck mott hengahn vnd miner fruen etlich fleisck kopen. Mih ducht wo jck anderst recht se, datt Meister Tihes schon da steitt jn sinem scharren, jck wil tho ohme gan vnd tho sehen watt hey gudes hatt jck habbe sust noch hn weile von ohne watt kofft dat js dat erste mal de andere fleiscker so vorher hir jn der staadt war, datt was en kaler Deffe vnd lose Schinder vnd muste ohnen datt fleisch so her gotts dur bethalen vnd man krecht doch nicht gudes dauor. De wech solde my zwar wol nicht verdretten ock dat geltt nich geruhen wen jch nhur watt gudes daruor krigen konde, jch wil et doch mitt diesem Kerl ock versoecken, offe hey sick wat ehrlicher als de andere verholden wolde. NB. gehet nhu vor den scharren. En guen Dach Meister Thies.
Ich hoi gutt Rindfleisch ar sacht as jst gar naturlich fleisch jch hoi arst gestern das Rindt geschlachtet, es war ein gar junges Rindt vnd war frischer Artt. Sacht jch hoi schön Schepsa fleisch schön lambfleisch Sacht welch ein schön Kalb äst das begart ihr was gelt so wel ächs euch vmb billigen wärt laßen, jch hoi ach schön Schweinefleisch.
Wen gidt nicht tho dür gefen wolden so wolde jck ein pundt oder teine vom Ossen kopen den mine frue iß hoplich vnd jck wone vp einem Dorpe da man nischt vor gelt krigen kan, vnd jch willet ohr mittbringen dat se sick daran verlusten mochte.
Wal segge gi nhu acht ein pennig vor ein solk stucke fleisch solle datt thein pundt sin dat kan jck noch nicht gloffen.
Datt geliffe jch wol datt gi wol mehr fleisch hebben entzway gehawen, dar wedder segge ick ock nicht.
Jey dorffet et darumb nicht verschencken jey muttet aberst gleichwol och so maken dat wi armen lüde dar by bliffen konnen, denket doch suluest tho dat js jo ein geringe stuck fleisch datt man dauor tein groschen geffen sell et konden sick so kum zwe lutte daran vp einmal satt an etten vnd wan mi alle min eten vp minen disch solte zein groschen kosten so wurde jck balde theun armen Man werden.
Ich kans nicht anderst geben, das jst vom frischen Ochsen, wens vom Landtochsen wer so helle es seine was sih da hastu fleisch gib mir gellt wieder.
Nee datt kan ich nicht dhon, ehr ick et so dhur bethalen wil, so moge gi ju fleisch beholden, so beholde Ick min gellt ock, et is aber tho erbarmen datt hir so ein schinderey geledden werdtt.
Ich lis dich die plage habe das dich potz leide schende jch wil das fleisch nicht wieder haben, den du hast es jn deiner handt gehabtt vnd hast darumb gefeilschett, da nimb es hin vnd gib mir mein gellt, oder ich wil dir ein ander possen sehen laßen, vnd sieh dencke darzu vnd gib mir mein gellt ehe den du von dieser stette gehest.
Gi werdet mi glickwol noch keine gewaltt thun hir vp dem Marckt vnd mi zwingen, das Ik weder minen willen gu wat affkopen sol.
Du solst es thun oder jch wil dir mitt dem Beyl dermaßen vmb den Kop gehen, das du es fülen solst, vnd wil dich vor dein Großvogtt noch dazu verklagen der sol dich jns lock stecken vnd die schwingfedder ein wenig ziehen.
Ey sol vnd mutt Ick et den koppen vnd mehr dauor geffen als et wertt is so nimb datt geltt hen jn hundert tusent Duffel Namen, vnd werder rik mett, datt dich heylosen hundeler nummer gutt geschey vnd ditt mal von di gekofft, aber du datt mines lebetags nicht mehr vnd sol jck ock jm jahr kein fleisch elten, du schalt aber gleichwol wetten, datt jch ... vmb sonst nicht schalst gethan hebben. Gehet abe.
Ech kans nicht wißen, vieleicht wirdt der fleischer seiner gewonheitt nach die Leutte betriegen vnd das sie derhalben mitt jhm jn wort gerathen sein.
Der Man der da gehet kompt von dem scharren her, kom wir wollen zu jhm gehen vnd jhn ansprechen vnd vernemmen was er gutts vorgeben wirdett.
Ick hebbet jm gleichwol so bethalen mutten vnd zwang mick auch dar tho das jck weder minen willen schon nemen muste den hey secht weil jck et hedde jn den füsten gehabtt vnd darumb gefeilschet hedde so sol jck och beholden.
Wat scholde jch armer man macken, et was mi meisten theyls darumb tho don datt jck miner frawen, welcke hoplich jst mochte watt mitt tho hus bringen, sonsten wol jck ock nich gethan hebben auerst jck wilt ohme so nicht schencken, jck wil hen gahn vnd wil
Wo sol jck nicht kennen jck hebbe ohm wel so manch junge hohner vnd gutte frische ayer gebracht, datt jch ohm wol kenne.
Ey hort jhr gutter freundt, wen du mich woldest mitt nemen jch wollte den Grosvogtt auch gern ansprechen vnd vber den fleischer klagen, den hort was jch doch sagen sol was er mir am neben vor einen poßen gerißen hatt, jch war bey jhme vor dem scharren vnd kaufte jhme ein stück rintfleisch ab das war jm ansehen gros vnd schon, vnd jch vermeinte jch hette einen gutten Kauff gethan, namb es mitt mir jns Wirtthaus woltte es kochen vnd geste darauff bitten, als jchs aber zum feur brachte vnd es begunte zu siden, da verlor es sich jm pott, vnd plieb kaum der dritte teyl jm pott, vnd wen das so gelten sollte, das wir arme leutte sollen der maßen auffgesatz vnd betrogen werden, so mochte der teuffel hier herkommen vnd jch nicht.
Ich wil dick gern mittnemen, aber du darffs dir datt nicht wundern latten mitt dem fleisch, datt js nicht nhu datt können de bosewichter die flischer wen sie bouen sin willen, wol so behende macken, datt mantt so balde nicht market.
Wo sollet sie et macken sie blasen dat fleisch so vp, datt et gar dick vnd grot wirdt vnd also ein grott ansehen gifft.
Freylich habe ich auch vber den schelmen den fleischer zu klagen, daß er mich auch so schentlich betrogen hatt, den jck kaufte vor zwey tage auch fleisch von jhm vnd vberrett mich es were vom Rinde vnd wie jchs jn die schenke brachte, sah jch das es von einer Kühe war, den die Zitzen saßen noch dran vnd er wog mirs vor vierzehen Phundtt zu als jchs aber zu haus nach wog da wogs nhur sieben Phundt vnd das woltt jch dem Grosvogt klagen das mir der schelm mäße mein geltt wiedergeben.
Ach min leffe leine min man js so kranck, er licht vp dem bedde vnd kan weder handtt oder fus regen ach hey is so krank jck kannt nimmermehr seggen wie schim [? schlim] er is, vnd jck wolde hengahn vnd sehn offter nischt vp den scharren war von fleisch datt jch ohm kopen vnd mittbringen konde.
Ach dat hore jch nit gern et is jo sein gutt from man, aber gey hebbet dat Crutz nicht allein, jch hebbe tho hus ock einen kranck Man vnd 2 Kinder dar tho, vnd jch arme frühe weitt nicht,
Hor je nicht meister jch hebbe so einen kranken man tho hus wen jey mi doch wolden ein wenig Kalfflhs verkoppen.
Ich wils nicht wieder haben, hastu einmal drumb gefeilschett so dancke [? denke] auch vnd gib mir geltt davor.
Datt dich der Kraigen henger rore wen du so mitt vns armen luden wollst vmbgan jch hebbe so lange vp den scharren gangen vnd fleisch gekofft, auerst ein solck grott vnrecht hebbe jck alle min lebetage nicht gesehen.
Was machet jhr euch viel vnnutz jch stehe darumb hir das jch fleisch verkoffen wil vnd darumb nicht, das jr mir hir sollet eine Kibbeley vnd vnlust anrichten, wollet jr kauffen so kaufft vnd gebet geltt, jhr moget gleichwohl auch wißen, das jch mein fleisch nicht verschencken kan, jch krige es auch vmb sonst nicht.
Du machst dinen moigen brahen meinstu datt du mitt vser armen lude schaden vnd schweitt wollest rick werden, et fellt mi nhu jhn watt du vor ein gesell bist vnd hadde jch ehe drup gedacht jch wol mitt der guden fruhe hirher nicht gan sie jch weitt gar woll wie du die armen Lude tho betrogen flegest sol dich nimmer gutt geschein du loser verrether.
Das euch huren nimmer gutt gesche, das dichtet vnd luget jhr mir an, jch habe mein Lebtage keinen betrogen.
Du luchst als ein schelm, jch bin kein hure du bist ein verreter vnd betreiger vnd jch wil auch dine schelmstücke an den tag bringen vnd et dem Grottvogtt klagen sie du Kraig Duffl sol dir dauor noch jn fel faren.
Das jst mir gar lieb, jch wil mitt gehen vnd jhme auch sagen, was jhr mir hir vor dem scharren vor lermen anrichtet sih da kompt er schon her, kom kom hastu so große lust zu klagen.
Late ohm herkommen jch wilt ohm wol seggen wat du vor ein Gesell sihst vnd du schast [? schalst] et suluest horen.
Sich was zum teuffel mach dar zu thun seyn! was mogen sie vorhaben sein die Weiber tol, jch mus doch hingehn vnd verneinen was sie vorhaben. Was zum duffel hebbe je hir vor ein lerm sindt jr wiffer dol oder watt macke gy hir.
O lieber her was sollte wir armen leutte hir machen wir wollten gern vor vnse krancke Menner ein wenig fleisch kauffen, so wil es der heylose Kerl so grausam vnbillich geben, das es vber alle mas jst.
Gestrenger Juncker es ist Kalbfleisch vnd ist gar gutt fleisch Ewr Gestrengkeit haben selber heutte dauon was holen laßen, jch habe es vor Dritthalb Gulden selber getzalett, so konnet jhr woll gedenken, jch kan es auch so wol feyl nicht geben, als wens gemein fleisch were, Nhu sint die losen ... so leider vnnutz vnd
Sehett da her Grosvogtt, dis jst das stucke fleisch vnd das wiget wie ihr sehett 6 vnd ist aus diesem Kalbe geschnitten, wie kontte jch armer Man doch das fleisch so wolfeyl geben, als wen es von meinem Kalbe wer jch habe es bey mine salkeitt vor dritthalb fl. bezalett.
Hirin kan jch keinen windt nicht sehen, da dencket dar tho weil jr wat kopet so bethalet et ock watt et wert js oder wen jr datt nicht thun willen, so brechet hen nach hus wat stehet jey hir vel vnd kibbeltt.
Watt sol jch heffen ehe jch hir schir wol fleisch koppen wolde jck lieber von dem Schinderkerl holen, datt den Kerl nimmer gutt geschehe.
Ey hatt mi noch wol nicht fel gethan aberst wie er mitt den luden vmbgangen vnd sie so schentlich betrogen hatt, wie ey datt fleisch vbgeblasen datt et ein grott ansehen gehabt, wie er Kuhe fleisch vor Rindfleisch verkofft vnd de helffte falsch gewogen hatt, da wet schir die gantze stadtt hirvon to seggen.
Ich kans so nicht mitt tragen, kom darnach tho mir vnd bringe
Siehe, wo jck anderst recht sehe, so js gent de Grottvogtt, hey jst et ock bey den lieden Gades, kompt wie mutt fluchs vorttgan datt we ohme vp de stratten ankommen den wo hey erste jn datt hus kompt so mutte wi al tho lange vp jhn warten, kompt, kompt latt vns fluchs fortt gahn hore jey nicht her grottvogett horet doch ein wortt.
Hore jey nicht her Grotvogtt et is an dem, datt jck vor zwej tagen von dem fleischawer Dies heffe fleisch gekofft, vnd hatt mick de heylose Kerl so schentlichen betrogen vnd mi mit gewalt schir dar tho genodiget, datt jch ihme hebbe geben motten wat hey geheißchet hat vnd jst dar tho noch nischt gutts gewesen, ditt mal kontte jck et nicht anderst maken, den min Fru was hoplich vnd sie begerte, das ich ohr mochte fleisch mittbringen, sonsten wol jch eme nein gutt wort geben hoffen, vnd wyl datt selffte jo gar vnbillich jß so bitte jch ju jr wollt doch ohme ju [?] seggen damitt hej vp ein andermal vns arme Lude so nicht vbersetten moge.
Et is nicht anderst als ick ju segge jck was et dar tho noch nicht willens dat jck et beholden wolde do zwang ey mi dartho vnd sechte wyl jck drumb gefeilscht hette so solde jck ohme bethalen vnd schmeit et mi vor die fote.
Grus euch Gott guter her Ich habe so ein gros Klage vber den fleischer Meister Matz hir der hatt mich armen Man so schentlich betrogen, den jch habe jhm neulich fleisch abkofft auch so theur als er begert bezalett vnd jch vermeinte jch helt gar wol kofft ging jns wirthaus vnd wolt mirs laßen zurichten vnd geste darauff bitten, als jchs aber auffs feur brachte verschwandt es im pott das kaum der tritte teyl drinnen plib nhu hatt mir der gutte Man so da stehett gesaget, das sie wol phlegen windt darin zu blasen, damit das fleisch desto großer ansehen habe vnd betriegen also die leutte, weyl jch armer Man den auch so schentlich betrogen bin, so bitte jch jhr wollet ihn doch geburlich drumb straffen, den es wird vns armen furleutten doch sauer genug das wir etwas verdienen, solten wir den noch vmb das vnse darzu betrogen werden, das wolle vns vngelegen sein, Ich bitte gantz freuntlich gutter her jhr wollet das beste hirin beschaffen.
Sie mogen dir den teuffel blasen jtzunder, war da auch ein Weib bey mir die gab auch vor, es were windt drin jch habe jo auch ogen, jch konte es aber nicht spuren.
Fester Junker, ich hette auch wol eine Klage, wen jrs horen wollet, der bube der fleischer hatt mich och so schandlos betrogen, den er hatt mir Kuflischs vor Rindflischs verkaufft vnd jch habe es jhm deur zalen mußen als Ichs jn die schencke bracht vnd wolte es zurichten da saßen die titten noch daran, vnd er wuchs mir vor 14 zu als jchs aber nachwug wuchs nhur 7 vnd habe es jhm
Hatt juck de Duffel nhu alle vp einmal hergefuret, jch mutt jhn auch darauf horen, vnd brechet wech dahin da ji to thun hebbe. Ich hebbe mehr zu thun als das jch mitt ju kan lange sprach holden. Gehet abe.
Das dich potz Lide schindt als alte hund uotts nein jch sie wol der Bock sey hir zum gertner gesetzett vnd wie der fleischer ist, so jst auch der Grosvogtt hette jch das gewust, das mir kein ander bescheitt hette widerfaren sollen, jch wolle keinen fus aus der stette drumb gesetzet haben, den was hilfft es mir nhun jch bin betrogen vnd mus mein geltt mißen vnd kan darzu noch nicht verholffen werden, jch l ... das wesen gott diesen vnd jennen haben vnd wo der Kerl das erst jnnen wirdtt das der Grosvogtt wieder ihn nichts thun wil so wirdtt er jn seiner bosheitt vollents gestercket werden, das sie der Duffel vber ein hauffen hole, aber gelt es kompt innen noch beiden zu funde es hatt wol ehr ein Krug so lange zu waßer gangen bis das ehr gebrochen jst vnd es laufft kein dol hund sieben Jahr, Gott wirdts mitt jhnen auch noch wol finden, jch wil nhu hingehn, der tuffel mag hir mehr fleisch kauffen vnd jch nicht.
Ja leffe Kerl datt latte dick nicht wundern warumb datt de grottvogtt wedder den Kerl nicht dhon wil, dat putzken hebbe jch alle gemercket worin dat sitt, Ich kenne den grottvoget so woll als eine, ich wett wol wal hey jn schilde fort, jch bint ochk vor mine person wol jn worden, den hey js so ein Kerl wo man bej ohme wat schal vtrichten, so mutt man sick vp eine Verehrung schicken, Mine honer, hanen Kappunen vnd eyer sint et auck wol jn worden, jch hebber ohme so vel schon gebracht, datt jck balt suluest keine
Datt jn Gott schend den losen huren sohn, jst der Grosvoget ein solcher hudeler, das helle jch nicht gemeinet, jch hette wol gedacht es were der frombste Man gewesen, der Imals gelebett hette, er gehett jo so simpel her nicht anderst, als wen er nicht fünff zelen konntte nhu hore jch aber das er so einfeltig nicht sey, als er sich stellet, vnd nhu jch das von euch gehort habe nhu glob jhm ferner nicht, wer jch doch im wirthaus gepliben weyl jch nichts mehr mit meiner Klage ausgerichtet habe. O Wey O Wey nhu es die gelegenheitt hatt, so gib jchs alle auff nhun jst es alles verloren hopfen vnd Maltz nhu wirdt der fleischer der hudeler der Bube noch manchen ehrlichen Man betrigen vnd zum Bettler machen, aber ich hoff jch wil noch erleben, daß jch den schelmen wil hencken sehn.
Das wirdet nicht auspleiben, wirdt er nicht gehengkt, so stirbt er doch keines rechten totts vnd was er vns armen Leutten so abschindet, wirdt jhme doch nicht gedeyen. kompt las vns mitt einander jns wirthaus gehn jch wil eine Zeche wein zum besten geffen. Gehen abe.
Ditt sintt viertin groschen dafur soll jck gan fleisch holen vor
Es ist eben hoch vff den tag wen jch den wüste das niemands mehr kommen woltt so wolte jch meinen scharren zu machen, NB. thut als wollt er den scharren zu machen.
O jch bitte ju wacht ein wenzig O jch hebbe mey so aut den adem gelopen als jch sach dat jey die scharre wolt to macken.
Nien jch soll nicht sin, jck bin hir ober zwe tage nicht gewest,
Ich solde sonst gemeint hebben offt man nicht sehen kontte, an ein teck offt Mal dat et ein frisch Os sey, wie thur gefft jey dat Pundt?
Nien et is kein schap, die scap is die muder vant lam vnd die fraw von de bock jch meine ein Bock dem die Kloi sint ausgenommen.
Datt soll jey heutte noch wol erfaren offt ich ein Narr sey, datt jey auerst ein betriger sein dat schal jch beweisen.
Dat js gutt sut [? sihet] min gewicht js auch nurenberger gewicht, dar sitt die teck von der Statt Nurnbergk vnd datt js auch ein stuck von 12 vnd jst also gott als aw 12 . NB. wigetts befindt aber das es vmb 6 zu leicht sey. Wel sihet eins wie hebbet jey schelmen gewogen jey secht et wege 12 vnd et wecht nhur 6 phundt, seidt jey mi ein Verreder offte bin jck ein nar, vnd alß jch schon ein nar war, so bin jch dock ein klug vnd ehrlich Nar, Jey seilt aber ein bube vnd verreder, hortt eins jey helft so viel leutt betrogen, jch sal min vnd aw wicht tho min her die Grodvogt tragen vnd eine seggen wal iey vor ein buffe seitt.
Ich sal jhn wol kennen, vnd kenne aw nhu ock wol, datt jey ein schelm seilt, Ich hebbet wol gesin, datt jey mein Juncker et fleisch to braden vnd kocken geschencket hebben, damitt aw schelmstuck nicht rauchten an den tag kommen, jch salt jhm aberst seggen dat jey ohne nhu selber betrogen hebbet.
Ey das habe jch nicht gewust, das es der Grosvogtt haben sollte, ich wolle es sonst so nicht gewogen haben.
Datt js gutt so hore jch wol als jey ander leude betriget,
Das wil den teuffel holen jch mus sehn wie jchs mache, das jchs dem Grosvogtt verkegle das ers nicht glaube, damitt jch jhn zu freunde behaltten moge.
Ha ha datt mutt jch lachen, datt de schelm so beschambt jst jck was so verfert als ey sechte ey kende mey, jch most ein logen erdenken datt jck jhme aut die sinne sprak. Ich wil nhu gan tho min her vnd jhm seggen wat jck kofft hebbe, Aberst mi ducht datt er schon daher kompt, vnd die Marckmeister galt bey jhm, jch sal bey jhm gahn.
Jch komme thor stundt von die fleischscharren, vnd hebbe aw fleisch gekofft als jey mey befolen hebben.
Hore jey nicht, jey kont nicht geloffen wat de fleischer vor ein schelm, verreder vnd betriger js, Sehett dat js sein gewicht
Da muße den Kerl fefftig Dufel vor jn datt liff farn, wolde er mich nhu auch anfangen zu betrigen, da jch doch so offtmals durch die finger mitt ihm gesehen vnd mir viel trenen vnd seuffzer der armen Leutte auff mich geladen habe. Diese Wage jst mein die kenne jch wol vnd mich deucht das sey seine wage auch Marckmeister.
Nein das schencke jch dein schelmen nicht, der sol ja die plage vor bestehen. Marckmeister gehe fluchs hin mitt deinen Knechten vnd nimb jhn alles fleisch, vnd laße den 200 straffe dazu geben, hatt ers an gelde nicht, so nimbs jhm an Kleider vnd wor an du es bekommen kanst vnd verbitt jhm bey leibes straff den scharren nach diesem nicht mehr zu gebrauchen.
Ja her Grosvogt jhr habt jtzunder gutt sagen dazu, jhr habt die besten Braten vor hinwegk dadurch den mancher betrogen worden, nhu jhr aber selber getroffen werdedt seit jhr gar eiffrich.
Nicht vnbillich bin jch eiffrich, was hastu mir die braden vorzuwerffen, hastu doch ebensowol braden bekommen als jch.
Das jst mir leid genug, jch füle sie schon dieselben Braden wie sie mir jtzunder jm leibe brennen, jch wil es aber verrichten, Grosvogtt, Johan Conget gehen abe.
Mir jst lange leid dauor gewesen, es werde einmal einen solchen ausschlag gewinnen, Ah Ah wie hart habe jch mein gewißen des hüben halber beschwert, jch füle es schon wie es mich drenge jch wolle das jch schon dott were. Ihr Knechte laufft hin nach dem scharren nemet jhm alles fleisch vnd last euch 200 fl. dazu geben, hatt ers nicht an gelde, so nemetts jhm an Kleidern vnd verbittet jhm bey leibes straff sich des scharrens hinfuro zu enthalten, jch wil zu haus gehen vnd wen jhrs verrichtet bringt es mir jn mein haus vnd denkt sehet auch nicht durch die finger.
Wir wollen wol thun das es recht jst man solle den schelmen gar auffhenken er hette es lengst verdient NB. Die beide Knechte gehen hin vnd nemen jhm das fleisch.
Kriege das geltt heruor, das du den armen leutten, so diebischer schelmischer weiße abgelogen vnd abgetrogen hast.
Was du an Gelde nicht hast, dauor gib deine seiden Kleider, silbern Weidemesser, und was du sonst hast her.
A. laßet mir doch etwas, damitt Ich jo nicht ganz vnd gar zum Bettler werde, was jch gethan habe, das jst mir leidt jch wils als mein lebtag nicht mehr thun.
Du solt es auch nicht mehr thun, den jch verbiete dir bey verlust Leibes vnd Lebens das du hinfuro keinen scharren alhir mehr auffmachest, horstu das wol.
Da hilfft nichts zu, du hast wol gehort, was jch dir gesagett habe vnd gib den Schlüssel zum Scharren her, denn wollen wir das fleisch so lange verwaren bis das wir dis Zeug weggetragen haben. NB. Er giebet jhm den schlußel sie schließen zu vnd gehn mit den Kleidern vnd dem Zeuge abe. Der Fleischer geht auch weinend abe.
Es ist jo heutte ein großer lermen jn der Stadtt gewese, vnd jch mochte leyder gern wißen was es sein moge, jch wil dort ein wenig hingohn, ob jch vielleicht zum Minschen kommen kontte, den jch drumb fragen mocht vnd dortt sie jch schon einen her komme, jch wil zu jhn gon vnd jhne ansprechen, ob er nicht etwas dauon vernommen hette.
Mich sol doch gelusten was heutte jn der Stadtt js zu thun gewesen, hilff gott welch ein zulauff vnd Geschrey ist gewesen vnd jch ho viel Leutte gefraget, die hon es mir nicht sagen konnen, was es gesehen sey, aber dortt kompt mein mittgespon Conrat her, den raus jch fragen ob er nichts dauon vernommen habe.
Ich habe nicht viel gehorett, allein es jst hude ein großer lerm jn der Stadt gewese, jch habe aber nichts erfaren können was es moge gewese sein, vnd jch wollte dich drumb fragen, ob du es nicht wustest.
Was es vor lerm gewese sey das weys jch warlich nicht, sonsten ha ich wol gehort vnd geseh, das ein gros Zulauff des Volckes, vnd ein gros geschrey gewese, vnd jch meinte jch hette es von dir erfaren wollen.
Ich weis vff mein sil nicht drumb, sonst woltt jch dirs gern sagen, aber mein Conraht sih doch mir ducht das dorten ainer kompt do wir wol ehr mitt gekusett haben von dem fleischer das das ein solcher loser Schelm vnd Verreder were.
Harre dat hett betrege noch de lüde, jch hadde et di wol to for seggen willen, datt et di einmal so gahn wurde, hedde doch de heylose Bosewicht den Grottvogett ehr betrogen, so were sine
Wir sitze hir vnd kuse mit einander, aber hort jhr, habtt jhr nichts newes gehortt, es jst jo heutte ein großer Lerm jn der Stadt gewese, wißet jhr nicht, was es mag gewest sein, wir habens noch nicht erfaren können.
Wette gi datt noch nicht, jch meine jo et sy ein Lerm jn der Stadt geweßen. Et is nhu einmal tho einer rede kamen dat des fleischers seine Bubenstucke worden an den Dach kommen.
Ja rechtschapen sintt sie ausbrocken hey hefft dem Grodttvogtt suluest betrogen vnd darober ißet vt kommen.
Wen er den schon betrogen hatt, der kan es beßer verwinden den als wir armen Leutte, aber lieber sagtt mir was jst jhm doch wiederfaren.
Sie heffen ohme alle dat fleisch genamen, so hey jhn scharren gehatt hefft vnd hatt mutten zwehundert gulden straff dar tho geffen vnd watt hey an gelde nicht gehatt heiß dauor hebben sie ohm
Es jst jhm eben recht gesehen, aber wen jch vber jhn zu gebitten hette, so wollt jch jhn hencken laßen, das jhn potz leide schende er hatt so manchen betrogen vnd vbler gethan als wen er sie sonsten bestolen helle, beschißen.
Hette doch der Bube den grosvogtt eher betrogen, damitt seine Bubenstücke hetten vorlengst mogen an den lag kommen, das sollte mir auch noch wol was zutragen.
Et war jo wol gutt gewest datt et vorlengst geschehn were, aber Gott sey gedankt, dat et gleichwol ock nhu vtkommen jst, den hadde et sollen lenger waren so wurde hey noch manchen betrogen hebben.
Das hatt niemandts vor vrsach als der hundtsvott der Marcktmeister vnd der alte Bube der Grosvogtt die haben jhn jn seiner Buberey gestercket weyl sie geschencke genommen vnd jhm seinen willen gelaßen haben.
Die trene, so sie aus vnsern augen gezwungen die wirtt Gott wol erhoret vnd angenomme haben, wir wolle es gedulden vnd Gott als einem rechten richter beuelen. Kompt es wil nhu balt mittag sein, wir wollen heim gehen. Gehen abe.
Ah was sol jch armer Man anfangen, was sol ich doch nhu machen, wo soll jch hin, wie hatt sichs doch so baltt mit mihr verendert,
NB. jn Gestalt eines alten grauen Mans. Gott grus dich gutter freundtt wie gehestu hir so betrübt vnd schlegest dich mit grillen was hastu vor ein anliegen.
Ey wer weys es helle wol ehr ein alles Bauermenle einem noch einen gutthen raht geben können, lieber sage es mir doch was es jst.
Ach was sollte es sein jch bin ein fleischawer da jn der Stacht gewesen, vnd bin meines Dienstes entsetzett, vnd jst mir darzu alles genommen worden, was ich gehabt habe, dadurch bin jch nhu der maßen an den Bettelstab vnd jn armut gerathen das jch nichts mehr habe als wie jch hir gehe vnd siehe vnd darumb gehe ich hir so vnd bin bekümmert, vnd schlaue mich null gedancken den jch weys nicht wie ichs anschlagen sol den ob jch mich schon gern zu leutten woltte vermitten so wil mich doch niemandts haben vnd alle die mich kennen spotten meiner zu meinem großen vnglück noch darzu.
Ey derhalben darfftu nicht trawren den Sachen stehett wol zu
Ja so fern du mir wiltt zu sagen an eides stadt vnd mir deine handtt darauff geben, das du auch ohn einiges verhindern oder ausflucht meinem Rathe folgen wollest so wil jch dirs sagen, vnd jch wil dir selber darzu helffen auch mitt dir gehen vnd dir alle gelegenheit wie du es machen solst weisen.
Nhu wolan so sage den her was es sey sich da hastu meine handt das jch deinem Rathe folgen vnd zu wercke richten wil.
Horstu jch wil dir sagen da allernechst auffm Dorff da wonet ein Man der hatt 4 hüpsche Milche Kühe die wollen wir mitt einander vor erst holen, darnach so gehen dar an einen Ortt wie jch dir weißen wil wol jn die vierzig feiste hemel, die wollen wir auch langen vnd da jn der Stadt is ein Kerl der hatt schöne frisische Butter vnd ein ander schöne hollandische Kese feyl so jst dar auch ein Weinfurer hir der hatt ein ... hüpschen braunen hengst vnd derselbe jst wol hundert taler werdt vnd jch weys an demselben ortt alle gelegenheitt wie wir darbey kommen können, dar wollen wir nhu zu samen hin vnd vnser heyl alda versuchen jch weys es sol vns gelingen, die Kühe vnd die hemel wollen wir verholen an einen ortt da nicht viel Leutte hinkommen treiben die hemel
Potz leide willen es were wol ein guter anschlag wen wir nhur nicht darüber ergriffen würden, den wen wir darüber ergriffen würden, was wolle es vns den bathen, so müsten wir beide hengen.
Was hengen, was hengen, es jst jo wol ehe einer gehangen worden darauff mus mans setzen, es jst vmb eine bose Viertelstunde zu thun. Du darfft dich aber hiuor nicht grauen laßen sey du nhur zu friden, wir wollen zu samen bleiben jch habe so manche schüler abgerichtet vnd seintt mir noch nicht viel dauon gehencket worden, so henget man auch nur die Diebe so es so plumb vnd tölpisch machen, die aber behende stelen haben dauor keine nott, kom nhur vnd las vns gehen vnd folge mir nur jch wil dir gutte anleitung geben.
Nhu wolan so wil jch mitt gehen vnd das handwergk wie es glücken wil auch versuchen, aber sich dortt kompt der Marckmeister her las vns gehen, damitt er vns nicht ersehen möge.
Brüllet wie ein Ochs. O wie jst mir so wehe O wie jst mir so angst Brüllet. o wie engstet es mir jm leibe Brüllet. O das fleisch, o die braden die jch zu stichphennige genommen habe, Brüllet. Oh, Oh, Oh. wie brennen sie mir jm leibe, Brüllet. Ah wor sol jch hin vor angst Reißet die Kleider entzwey. Brüllet. Oh Oh wor sol jch hin, wo jch mich hin wende deucht mir sehe jch einen teuffel stehen der seinen rachen gegen mir auffsperret, NB. mus sich gar erschrocken vmbsehen. Ah erde thu dich auff vnd verschlinge mich Ach jhr berge fallet vber mich O Mehr vnd alle Waßer kompt zu hauff vnd ertrenket Brüllet etzliche mal auff ein ander greulich kratzet mit Händen vnd füßen. Ah erde wiltu mich den nicht erhoren vnd verschlingen Vnd jhr Berge wollet nach nicht bedecken. Vnd ihr waßer mich nicht ertrenken. Vnd jhr winde wollet mich nicht füren. So kan jch doch gleichwol diese angst vnd nott lenger nicht ausstehen so mus jch ein ander hülff sehen. Weyl da kein Element helffen wil so müßen mir helffen alle teuffel. O jhr teuffel kompt vnd helfft mir der qual abe. NB. Die beyden teuffel springen zu mit erschrecklichen Brüllen nemen jm beim leibe vnd furen jhn hin wegk.
Oh jck arme man sie so schentlich bestolen von einem schelmen vnd deffe wen jck et wüste wol et gethan hedde jch sol ihn laten ein strop vmb sein strotte macken, abert dort kommet ein man her die sal jck fragen offt hey may nicht kontte nachweisen. Horet gude frundt NB. weinet. Oh jch armen man bin so schantlich vber nacht von ein schelm bestolen vnd hatt mi de bosewich zwintich schone hollendische Kese genamen, nhu sol jch au bidden offt jey wat dauon vernommen heddeth jey mochtet doch mey armen to rechte helfpen jch wolde au gern nah miner armutt weder ein belifnus thun.
Ju Vngluck js mi let jy gutte man vnd wen jck ju wüste nach tho wißen wol jck gern thoin, aberst wat sal jch juck vel raden jch hedde gudes Rades wol suluest von noden den hatt mi einer vor zwey nechten 4 Melcke Keyhe gestolen, sollen jhme dauor die handt gades rore jch wolde sie vor 40 gulden nicht geffen hebben vnd mich sol doch jmmer gelüsten wo ohne de Duffel hefft darmitt hin geforet, jch wil Ohme glichwol tho gefallen noch ein wenig kundtschafft drup legen, vnd wo jckn auch erfare so sal hey aock sinen letzten Dreck gescheiten hebben.
Ach jey gude man, wo jie watt vernomen von minem Kese datt se wor am orde verkofft würden so thutt doch mi armen man thom besten watt je könnet vnd forschet doch darnach ob jeyt erfaren kontt wer sie mey mach gestolen hebben den an dußen ortt verkofft sonst niemandt Kese als jch allein.
Ich will gern don wen du aber etwas vernimbst von meinen Kewen so besprecke sie ock darumb de se heff, vnd sie sin alle 4 Rott vnd hebben witte bleßen.
Ey das dich potz leide schende vnd die große Kranckheitt das hertz erstoße, Ach das jch wißen mochte, was es vor ein schelm war er sollt mi hincken vnd sollt jch jhn och selber hincken, den erlosen verzweiffelten schelm vnd Buben.
Horch was mag Kuntzen feien, das er so Zornes jst vnd so greulich fluchett, jch hett auch wol vrsach zu schellten aber was hilfft es damitt krige jch meine Butter gleichwol nicht wieder das jhn potz liede dafur rore der sie mir genommen hatt gott gebe das er den dott dran fresse wen er den ersten bißen jn das Maul stickett. jch wil nhu hingehen zu Cuntzen vnd vernemen was jhm mangeltt. Gott grüße dich Cuntz.
Ey lieber Cuntz sage mir doch wie bistu so verjvert vnd so zornig du hast jo gewaltig geflucht habe jch wol gehorett, jst dir etwas wiederfaren, bericht es mir doch.
Ey was sollt mir mangeln do hatt der teuffel vber nacht ein her gotts losen schelmen vnd buben her gefurtt der hatt mir mein bestes Ros den braunen mitt der weißen bles gestole, datt jhn Gott schende vnd plage den heylose bube vnd schelme jch habe so herummer gelauffe vnd hin vnd wieder gefragtt jch habe aber nicht erforsche könne wo es mochte hinkommen sey.
So hore jch wol wir beiden haben gleich gutt gluck gehabtt. Es jst mir och ein schelm eingebrochen vnd mir 4 hosoken [?] butter gestol sol jhn de Duffel dafor das Lohn geba, jch habe mich so darnach zu fragt jch habe es aber nicht erfaren könne, das etwan an einem ortt mochte verkaufft oder ausgesellet worden sein, jch hoffe aber sie solle jhm noch wieder aus dem leibe schmeltzen dem schelm der sie mir gestolen hatt, wen er nhu einmal gehangen wirdt.
Ich wolt den schelmen selber hencken, wen jch wuste wers were der mir mein Ros gestollen hatt, jch wil doch noch einmal herummer gehn jn der stadtt, vnd sehen ob jch mein Ros kontte ausfrage wiltu mir ein geselle geben Clas?
Mi sal den glichwol noch gelusten wer hundert Düffel mi de ver Koye gestolen hatt, datt jhm nimmer gutt geschey dey efft gethan hatt.
Ich jck arme Man sal min Kese ock noch weder bekamen h ebben als jk sol weten wert gethan hedde de teuffel sol jhn bescheiten.
Ja es js nhu zwe tage da sin mi mein veir melcke Koye vnd diesen olden man tein hollendische Kese gestolen worden.
So hore jch wol wir vier sein jn einen orden getretten mir sein vier hosichen [?] Butter vnd Cuntzen sein bester gaul gestolen.
Wat helpet jck hebbe wol so vel tuffel drumb geflocket als jn der helle sin mogen jch krige dar umb meine Koy nicht weder, hey mache rick mitt werden de sej hatt hey wil dem galgen doch nicht entlauppen.
Sich kompt der tolle Kerl daher der der tage bey vns was den wir nicht verstehen kontten sich wie er sich anstellet was hatt er vor leude bey sich.
Et sindtt des Marckmeisters Knechte wat die vieleicht holen Wollen. De Marckmeister hatt sein lohn ock entphangen den hatt de Duffel al wech.
Ich sal einen Deiff holen, de schelm de schlechte Meister Matthias hatt min her die Grottvogett 40 hemel gestolen vnd jch hebbe gesin wo hey mitt die schape js vnd jch sal jn vpperstundt holen.
Hortt eins mey sintt hollandische Kese gestole hebbe jey nicht vernomme offt hey sie ock hatt by sich gehatt.
Er sagtt datt hey min Kese gesin habe vnd Meister Mathias de
Ey hore doch gude Kerl haste nicht gesehen offt der schelm Koye bi sich hatt, mir sin gestolen 4 Kohe off et vielicht och wol gethan hadde.
Ey hatt bey ohne 4 rotte Küe mitt witten haufftens vnd ein schön brune pherd das hatt ein wit plaht vor sin hofft vnd hatt bej jhm 4 kleine Vaskens mitt butter. Ey Bartholomey seggett jeitt doch dem Man watt jch jtzunder gesecht hebbe.
Horet jhr gutter man es sagett dieser gude Kerl das der Dieb habe bey sich 4 Rotte Kühe mitt weißen Koppen, vnd habe bej sich ein braun pherdt mitt der bleßen, vnd habe bej sich 4 kleine feßchen mitt botter.
Ey jy gutte geselle so willen wir mitt jhnen hingehen offte wir vielicht vnser gutt so vns gestolen konten wieder kommen.
Jej muttet fein sachte gan damitt er vns nicht horett den hey lieh aller nehest hir bey jn ein garde vnder ein baum. NB. sie schleichen alle sacht vort der Dieb licht vnder einem baume vnd hatt das gestolene Zeug alle bey sich werd gebunden jns gefengnis gefurt vnd ein jeder krigtt das seine wieder. NB. es spiht auch mitt zornwortten ein jeder auff seinen spich den Dieb an.
Ich frage ob es heutte wol so viel tages sey datt jch moge ein hoch nott peinlich halsgericht hegen. NB. die bauern bereden sich.
So hege jch alhir heutt zu diesem tage von wegen meinem Oberherrn ein hochnottpeinlich halsgericht, vnd gebitte recht vnd verbede vnrecht, jch verbede haßerett vnd Scheltwort vnd da jemandts etwas zu klagen hatt der mag herfurtretten vnd seine Klage ordentlicher weiße vorbringen, als sol er damitt gehoret werden vnd geburliches rechtens dauor gewertig sein.
Her Richter hor hie stehett ein Kleger von wegen mei nem gebietenden Oberherrn, vnd frage ob jch hir moge stehen mitt alle dem was jch vmb vnd an hab, wie solches einem freihen redener eignet vnd geburett.
Her Richter jch bitt, das obgedachter Matthias fleischawer vor das peinlich goh zu anhorung meiner Klage moge citiret werden.
Matthias fleichawer zum ersten Mal Matthias fleichawer zum andern Mal Matthias fleichawer zum dritten Mal kom vor dit penlich halsgericht vnd hore an watt wider dich geklaget werde vnd giff dar jegen rede vnd antwortt. NB. wirdt vorgefuret vnd auffgebunden.
Her Richter jch klage an diesen jegenwertigen Matthias fleischawer zu Leib vnd leben zu haut zu har wie er gehett vnd stehet vnd mitt alle dem was er vmb vnd an hatt das er habe gehandelt wider Gott vnd wider das siebende gebott vnd bitte, das er moge dahin geballten werden, seine vbelthat auff welcher ehr betroffen, auch selber schon bekannt, nochmals hir vor jdermennigh moge außagen damitt also jdermenniglich wißen möge, aus was vrsach er an diesen ortt gebracht worden.
Matthias du hörest wol wie hart du jtzunder alhier verklaget wirdest, so weist du auch wohl was du schon vor diesem gestanden vnd bekantt derhalben wollestu nochmals hir vor jdermenniglich deine vbelthatt bekennen vnd außagen.
Was jch vor bekantt habe das kan jch nicht leugnen, den jch bin jo vff offener that begriffen. vnd erstlich gestehe ich, das jch dem grosvogtt 40 hemel genommen habe. zum andern gestehe jch, das jch einem Manne 4 Rotte milche Kühe mitt weißen hießen gestolen habe, zum dritten gestehe jch, das jch einem weinfürer einen braunen hengst mitt einer weißen bles gestolen habe. vors viertte gestehe jch das jch einem Man vir hosicken butter gestolen habe. Letzlich habe jch auch einem Man 20 holländische Kese gestolen Mehr habe jch auch nicht gethan, was jch gethan wil jch auch nicht wieder vmb sagen, jch bitte aber vmb gnade.
Her Richter weyl Mattias fleischawer alhie offentlich vor gott vnd jdermenniglich nochmals seine vbelthatt bekantt, er auch ohne das vff offener thatt ergriffen worden als bitte jch ein vrteyl von rechts wegen zu erkennen ob er solches kann oder moge ohne peinliche straff gethan haben oder nicht.
Her Richter wil je dat ordel horen. he kantt sonder pinliche straffe nicht gethan hebben, sondern hey schal dem Keiser eine Wedde vtsthan.
Demnach nicht allein aus dem bericht sub litera A. befindtlich das Matthias Fleischawer auff offener thatt bey dem gestolenen Viehe vnd andern gestolnen Victualien befunden, sondern auch durch die beygefugte seine guttliche bekantnus sub lit. B. solches bejahett vnd bekrefftiget wirdet, als jst nach fleißiger erwägung aller vmbstende dieser Sachen, zu rechten erkantt, das Matthias fleischawer vor ein peinlich halsgericht zu stellen, vnd geburlich wegen seiner begangenen Mißethatt halben anzuklagen sey, vnd wofern er den nochmals freywillig bekennen vnd gestehen wirdett, das er dem grosvogett 40 hemel vnd den noch einem Man vir Rotte Milche Kühe mitt weißen blessen vnd den noch einem Man ein braun pherdt mitt einer weißen stirn vnd den noch einem Man 4 hoscken Butter vnd den letzlich einem Manne 20 hollendische Kese gestolen habe, So jst er wegen solcher begangenen großen vnd offt wiederholten Dieberey als ein verleumbter Dieb andern zum abschew mitt dem Strange am galgen vom leben zum tott zu straffen. Alles von Rechts wegen.
Her Richter so wil jch jhn nemen von diesem goh vnd wil jhn füren jn ein ander goh vnd wil jhn vermöge des vrtheyls vom leben zum tott straffen vnd ihn zwischen himmel vnd erden hengen das windt sol vber vnd vnder jhm hingehen damit ers nicht mehr thue vnd ein ander ein abschew daran nemen müge. NB. wirdt gebunden.
Lieber Matthia seidt nhur getrost vnd erschrecket nicht vor dem tott, den es jst hir eine kurtze Zeitt, fast nhur ein hertz es sol nicht lange weren, so werdet jhr bey vnserm hern Jesu Christo jn dem Paradeus jn der ewigen freude vnd wonne sein vnd ewiglich leben, laßet euch nhur eure sünde leydtt sein, jhr werdetts befinden gott wirdt euch beystehen.
Weyl jrs so wol wißet, so kompt her jn meine stadtt vnd versucht es jhr werdetts auch wol finden wie einem zu sinne jst der henken sol.
O Matthia las diese rede ferne von dir sein, vnd bekümmere dich mitt vnserm her gott, vnd bette das Vatter vnser damitt dir Gott deine schultt vergeben möge.
Jck wolde datt mi die fuste nicht gebunden weren jch wolt mitt dir Diebhencker noch darumb speien ob du mich hencken sollest.
Was sol jch viel betten, jch habe lange gebettet, jch sehe aber noch nicht, das einer kompt der sich vor mir wil hencken laßen.
Das weys jch auch wol wen jch nach meinem willen mochte gehen, so wollte jch auff die schencke gehen nhu mus jch nach den galgen gehen.
Saget mir was das jch nicht weys, das sehe jch selber wol, lieber steiget jhr doch erst hinauff damitt jchs sehe, wie man sich dazu stellen mus, es jst ein heylose ding vmb das hengen, den es ist kein vortheil dabey was man an den schuen ersparet das zerreißet es am halse wieder.
Was sol jch viel betten, wen jch das kontte vmb den hals krigen so wurde mir das betten wol verbotten werden.
Nhu lieben leutte jung vnd altt, wie jhr hir versamlet seilt, jch bedancke mich gegen euch das jhr mir die ehre erzeigett vnd mir zum Galgen nachgefolgett seidtt der liebe Gott gebe das jhr alle ehe den ein Jahr zu ende gehet mir folgen muget vnd das jhr her Johan der erste seilt, so kompt jhr mir desto naher vnd kontt mir was gutts vorsagen, gute nacht alle mitt einander der teuffel hatt mich zwischen gute geselschafft gefüret, der pfaff gehet mir auff einer halben der Diebhenker auff der andern.
Matz las dir deine sünden leidt sein, vnd denke an Jesum Christum der vor dich vnd alle arme busfertige sünder sein Blut am Stamme des Kreutzes vergoßen hatt. NB. Der henker nahet jhm nhun.
Ey potz wunden, jhr werdet es mir zu eng zu machen jch werde können keine Lufft krigen, es jst hüps lufftig hir oben jch kan mich hir was vmsehen jch wollt das alle die herumb stehen wüsten wie lustig es hir oben jst, sie würden sich alle henken laßen, ey her Johan gebt mir doch einen gesellen vnd versucht es.
Almechtiger Gott, wie jst mir so wehe vnd so bange, jch weys nicht wor jch ane oder zu sol den wo jck mich hinwende sehe jch an allen ortten welches mich erschreket, jtzunder füle jch erst recht was jch gethan habe, mein gewissen klaget mich vor Gott an wie jch habe haus gehalten, die trenen welche jch den armen leutten durch meine schinderey aus den augen gedrungen, die sehe vnd hore jch itzunder, wie sie vber mich zu Gott schreyen vnd mich verklagen, hette jch diesen Kerl anfangs gestrafft vnd nicht dergestalt mitt jhm durch die finger gesehen so were so manch arm Man nicht betrübt vnd betrogen worden, ehr wer auch vieleicht mitt jhm dazu nicht kommen dahin er jtzunder gerathen. Ach jch weis nicht wo jch vor angst große nott vnd pein hin sol. Ah da kompt eben auch ein Wetter her jch mus hinein jn mein haus damitt michs nicht vbereilen muge. NB. Gehet abe vnd wen ehr in die thür tritt geschiet ein starker schlag, das er jns haus zu Boden fellt.
Aus diesen vorhergehenden geschichten jst klerlich zu ersehen,