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Nun wohl, so bleibe ich denn hier, im Kreise dieser guten Leute, als ein Mitglied der Familie! Wahrhaftig, diesen Morgen hätt' ich nicht gedacht, daß mir heute noch ein solches Ehrenamt zu teil werden sollte.
Ihr beehrt durch Eure Güte einen armen Landmann umsomehr, da, wie unsere Väter sagen, ein neugebornes Kind stets von der Einwirkung böser Wesen bedroht ist – und besonders hier in Schottland.
O sehr gern. Was kann ein Offizier auf Urlaub Besseres thun! Man muß seine Zeit nützlich anwenden. Und leiste ich nicht, indem ich Gevatter stehe, zugleich dem Staate einen wesentlichen Dienst?
Ihr erweist einem armen Pächter eine große Ehre. Aber mein Herr, Ihr habt mir Euren Namen noch nicht gesagt.
Für heute braucht ihr ja keinen andern. Indessen – wenn euch daran liegt: Georg Brown. Im übrigen weiß ich euch nicht mehr zu sagen. Außer einigen dunkeln Erinnerungen habe ich sonst keine Kenntnis mehr von meiner Familie. Ich besinne mich wohl noch auf einige Bediente, die mich auf ihren Armen trugen und an deren glänzenden Livreen ich mich ergötzte, auf ein junges Mädchen, mit dem ich erzogen wurde, auf eine alte Frau, die mir immer schottische Romanzen sang und schauerliche Märchen
O ich war nicht zu beklagen. Ich war ja frei und mein eigener Herr! Ich wurde Soldat des Königs. Seit jenem Augenblick bin ich der glücklichste Mensch auf Erden. Es sind jetzt sechs Monate her – ich war eben zum Unterlieutenant ernannt worden – stand ich an der Seite meines Obersten vor einer Batterie. »Georg,« rief er mir zu, »geh zurück,« indem er sich vor mich stellte. Ihr könnt wohl denken, daß ich diesem Befehl nicht Folge leistete und mich im Gegenteil dem Schusse entgegen warf. Vergebens! Wir fielen beide – er, um nie wieder zu erwachen.
Auf dem Felde der Ehre! Er lüftet den Hut. Er starb den Tod des Helden! Den Blick nach oben gerichtet. Möge er dort für mich ein gleiches Los erbitten. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einer mir unbekannten Hütte, an meiner Seite ein junges hübsches Mädchen, das mich mit unendlicher Sorgfalt pflegte und dem ich ohne Zweifel die Erhaltung meines Lebens verdankte. Sie hatte mir verboten zu sprechen, ich konnte daher nur durch Gebärden dem holden Wesen meine Dankbarkeit zu erkennen geben – und das Verlangen, zu wissen, wer meine Wohlthäterin sei – doch sie vertröstete mich auf meine Genesung. Eines Tages erwartete ich sie vergebens zur gewohnten Stunde, sie kam nicht wieder. Unruhig und betrübt verließ ich schnell die Hütte, denn von meinen Wunden war nur eine – hier Er zeigt nach dem Herzen. ungeheilt geblieben: es war die Liebe zu meiner schönen Pflegerin. Ach und seitdem suche ich vergebens der holden Unbekannten auf die Spur zu kommen.
Das war gewiß Euer Schutzengel, ein guter menschenfreundlicher Geist, deren es hier im Hochlande so viele giebt!
Daran erkennt man sogleich den Schotten wieder. Indes leicht möglich! Statt der Geliebten traf ich in London meinen alten Freund und Lehrer Dunkan wieder. Er war sehr erstaunt, mich in meinem jetzigen Stande zu sehen und ich hatte große Lust, trotz unserer Verwandtschaft ihn für die frühere Ironisch. gute Behandlung Gleiches mit Gleichem zu vergelten, doch er war alt und schwach und wird nicht lange mehr leben. Ich teilte meine nicht eben große Habe mit ihm und verlangte von ihm nichts, nicht einmal seine Erbschaft.
Und nun sagt mir, lieben Freunde, was giebt es hier in der Gegend für Merkwürdigkeiten für einen Fremden?
Fürs erste das Schloß Avenel, ein prachtvolles Gebäude, Er zeigt nach links hinten. dessen Türme man von hier aus erblicken kann.
Das neue prächtige Schloß ist schon seit längerer Zeit gesperrt und niemand darf hinein. Aber die Ruinen
Recht gern. Aber Ihr kommt gerade zu einer ungelegenen Zeit. Das Schloß wird gewöhnlich von einer alten Haushälterin bewohnt, doch gestern ist der Verwalter Gaveston hier angekommen und man sagt, daß er erst nach dem Verkaufe des Schlosses wieder abreisen werde.
So ist's! An den Meistbietenden! Es gehörte ehemals den Grafen von Avenel, braven biedern Herren, die bei allen Bewohnern der Umgegend noch immer im freundlichen Andenken stehen. Aber sie waren Anhänger der Stuarts und der verbannte geächtete Graf flüchtete nach der Schlacht bei Culloden mit einem Teil seiner Familie nach Frankreich, wo er gestorben sein soll.
Seitdem hat dieser Herr Gaveston, der den Geschäften des Grafen vorstehen sollte, dieselben so zerrüttet, daß zur Befriedigung der Gläubiger morgen diese schöne Herrschaft meistbietend verkauft werden muß.
Ja noch mehr. Man sagt, daß der jetzige Verwalter Gaveston sich dabei so bereichert hat, daß er bei der morgenden Versteigerung das Gut an sich bringen will, um dadurch Graf von Avenel zu werden. Die Bauern zum Widerspruch aufreizend. Ist es nicht arg, daß so ein Gauner von Haushofmeister unser Herr werden soll? Alle Wetter, nein, das leiden wir nicht!
Sei ruhig! Ich glaube, es steht ihm ein Unglück mit dem Kauf des Schlosses bevor, denn unser Knecht Gabriel will gestern Abend auf den Zinnen des Schlosses die weiße Frau von Avenel gesehen haben.
Die weiße Frau von Avenel? Wer ist diese Dame? Ist sie jung und schön, dann soll es mich freuen, ihre Bekanntschaft zu machen.
Seit drei- bis vierhundert Jahren? Nein, da ist sie mir zu alt! Er steht auf und wendet sich nach links.
Wenn diesem Hause ein Glück oder Unglück bevorsteht, so kann man sicher sein, daß sie erscheint. Sie schreitet langsam auf den Ruinen umher, in einem langen weißen Gewande, mit der Harfe im Arm, der sie himmlische Töne entlockt. Und wie ein Lied von ihr sagt –
Und ein recht schauerliches, das man in der ganzen Umgegend singt; aber nur, wenn mehrere beisammen sind, denn allein macht es zuviel Furcht. Meine Fran kann es auch.
So singt es uns, liebes Kind. Mich dünkt, wir können es schon wagen. Unsere Anzahl ist ja stark genug.
Damit es dem verhaßten Gaveston nicht in die Hände falle und so der Familie Avenel erhalten werde und um es dem Grafen ungeschmälert als sein Eigentum zurückzustellen, wenn er einst unvermutet zurückkehren sollte.
Eine solche Anhänglichkeit, ohne den Grafen zu kennen, verdient die höchste Anerkennung. Wer so allgemein geliebt wird, muß gut und edel sein!
Ich wollte vorher noch mit dem Herrn da von Zu Georg, indem er die Mitte nimmt. Aber Ihr – Ihr seid Soldat! Ihr habt Mut! Ihr müßt ja welchen haben – Ihr werdet dafür ja auch bezahlt!
Warum nicht! Es muß ein süßer Gedanke sein, immer eine hübsche Frau bei sich zu haben, eine wohlthätige Fee, die im Augenblicke der Gefahr uns zu Hilfe eilt. Ich gäbe viel darum, sie einmal zu sehen.
Noch mehr – ich habe auch mit ihr gesprochen und ihr dabei ein Versprechen gegeben, das mich jetzt sehr beunruhigt.
Ohne den morgenden Verkauf hätte ich in meinem Leben nicht wieder davon gesprochen; nun sie mir aber noch obendrein erschienen ist, fährt mir die Angst in alle Glieder.
Vor mehreren Jahren, kurz nach dem Tode meines Vaters, schien alles Unglück über mich hereinzubrechen. Meine Felder waren verhagelt, das Feuer hatte meine Scheune verzehrt, all mein Vieh war gefallen – nur ich allein war davon übrig geblieben. Verzweiflungsvoll irrte ich eines Abends in der Gegend umher und befand mich plötzlich am Eingang der Ruine des alten Schlosses. Ich trat hinein und rief, mich auf einen Stein niederwerfend, aus: »Da mich alles verläßt, so komme du mir, weiße Nachahmend. Eine feine zarte melodische Geisterstimme antwortete mir: Im tiefsten Baß. »Wohlan, es sei! Erinnere dich deines Versprechens, wenn die Zeit gekommen sein wird!« Mit natürlicher Stimme. Und zu meinen Füßen fiel ein schwerer Beutel mit Geld nieder. Ich drückte die Augen fest zu und hob ihn auf. Es waren schöne blanke Goldstücke, mit denen ich meine Schulden bezahlte und mich wieder neu einrichtete. Seitdem begleitete das Glück alle meine Unternehmungen, ich wurde der reichste Pächter der Umgegend und heiratete bald darauf meine Jenny, die ich schon lange zuvor lieb hatte.
Wenn ich das gewußt hätte, würde ich mich wohl gehütet haben, dich zu nehmen. Einen solchen Vertrag zu schließen! Und wenn ich bedenke, daß du dich ihr mit allem, was dir gehört, verschrieben hast –
Du bist's wieder – Gabriel. Heftig. Ich glaube, der Dummkopf kommt absichtlich, um mich zu erschrecken, wenn ich mich fürchte!
Herr, die Pächter erwarten Euch – Sie müssen heute noch nach Hause zurück – und es fängt schon an – Abend zu werden –
Sei ruhig, mein Herzchen. Weshalb sollte die weiße Dame denn dich holen wollen? Da würde sie doch eher mich nehmen – einen Mann! Ich bitte Euch, Herr Lieutenant, bleibt hier bei meiner Frau – flößt ihr ein wenig Mut ein, sie fürchtet sich sonst gar zu sehr. Für sich, sich entfernend. Ach, wie ist ein Ehemann doch glücklich, wenn er seine Frau unter dem Schutze eines Lieutenants weiß! Er eilt nach links ab.
Sie haben mich beauftragt, bis zu einer gewissen Summe zu gehen, dann gingen sie wieder. Ich begleitete sie bis an die Ecke des Waldes, etwa zweihundert Schritte von hier. Auf dem Rückwege steht plötzlich ein kleiner, dicker, schmaler, magerer, riesengroßer Zwerg vor mir, der mir dies Papier übergab und dann plötzlich in die Erde hineinfuhr, denn ich konnte nicht sehen, wo er geblieben war.
Sonderbar! Der Mann ist ganz verwirrt und vermag es nicht, sich zu fassen! Was mag das Papier enthalten?
»Du hast mir Gehorsam zugeschworen, die Stunde ist gekommen, ich bedarf deiner!« Zu Jenny. Hörst du, sie bedarf meiner!
»Begieb dich heute Abend an die Pforte des alten Schlosses und fordre Einlaß im Namen Julius von Avenel. Die weiße Dame!«
Genug für heute der Arbeit und der traurigen Erinnerungen. Miß Anna wird gewiß bald aus ihren Zimmern herunterkommen. Die arme liebe Waise, von der ehemaligen Gebieterin dieses Schlosses erzogen! Als ich sie gestern mit Gaveston, den sie ihr zum Vormund gaben, ankommen sah, war es mir, als seien alle meine Wünsche erhört und der Erfüllung nahe, als würde auch mein guter Julius zurückkommen, denn ehemals waren sie immer beisammen. Ach, und sie waren immer so artig, besonders wenn ich sie beide auf den Armen hielt und die Gräfin mir zurief: »Gebt ja wohl acht auf die Kinder, Margarethe!« Nun, ich will meinen, daß ich acht gab! Mein teurer Julius, Sohn meiner unvergeßlichen Herrschaft! Da haben wir's! Da bin ich schon wieder bei diesen Gedanken. Es geht mir damit, wie mit dem Turm der alten Ruine inmitten des Parks: wohin man den Blick auch wendet, man sieht ihn überall. Doch ich will das Fenster schließen, die Abendluft zieht kühl herein. Sie erhebt sich, wendet sich nach links vorn und sieht durch das halboffene Fenster. Aber was ist das? Erschrocken. Ich sehe Licht in den unbewohnten Räumen? Jaja, ich unterscheide es deutlich! Wär es vielleicht die »weiße Frau«,
Gott sei gelobt, so wart Ihr es, die ich soeben sah. Und Ihr getraut Euch ganz allein – in der Nacht?
Wahrhaftig, ich zittre auch noch. Doch Gaveston hatte sich entfernt und ich wollte jenes prächtige Gebäude in der Mitte des Parkes besichtigen. Ich kam glücklich dort an, leider konnte ich nicht hinein.
Das glaube ich. Sobald man die Nachricht von dem Tode des Grafen erhielt, wurde alles verschlossen und gerichtlich versiegelt. Erst morgen, nach dem Verkauf des Gutes, werden die Siegel gelöst.
Aber was fiel Euch ein, zu dieser Stunde in den Park zu gehen? Warum kommt Ihr nicht lieber zu mir? Ich bin so erfreut, so glücklich, Euch wieder zu sehen! Und seit Eurer Ankunft habe ich in Gavestons Nähe kaum ein Wort mit Euch reden können.
Du hast recht. Andere Gedanken, die meine ganze Seele beschäftigten, verhinderten daß – vergieb mir, liebe gute Margarethe!
Doch erzählt: wie ist es Euch ergangen, seit die edle Familie Avenel dies Schloß verließ? Was ist aus Euch geworden, nachdem Ihr der Gräfin gefolgt, als ihr Gemahl zur Armee abging und mein guter kleiner Julius mit dem häßlichen Manne nach Frankreich eingeschifft wurde.
Ach, der Gefährte meiner Kindheit, er ist verschwunden, man hörte nichts mehr von ihm. Sein Vater starb in der Verbannung, seine Mutter war lange Zeit hindurch in einem Staatsgefängnisse eingeschlossen.
Ich verließ meine Wohlthäterin nicht; acht Jahre war ich durch thätige Sorgfalt bemüht, den Namen ihrer Tochter, wie sie mich nannte, zu verdienen. Doch nun, nach ihrem Tode, welch ein Unterschied. Dieser Gaveston, den man mir zum Vormund gab – Vor drei Monaten begleitete ich ihn auf einer Reise aufs feste Land; dort ließ er mich auf einem Landsitze bei einer seiner Anverwandten und da –
Der Krieg war ausgebrochen, man schlug sich dicht vor den Pforten unseres Parks. So geschah es, daß ich eines Tages nicht weit von unserm Wohnsitz einen jungen verwundeten Offizier, einen der unsrigen, einen Landsmann fand. Konnte ich ihn ohne Hilfe lassen? Und dann – soll ich es dir gestehen, dachte ich bei seinem Anblick lebhaft an Julius.
Beruhige dich, er war es nicht, denn ich weiß seinen Namen. Aber Gavestons Rückkehr veranlaßte, daß wir schleunigst abreisen mußten und seitdem sah ich den jungen Mann nicht wieder, der vermutlich meine Erscheinung für einen Traum gehalten und mich schon längst vergessen haben wird.
O ich errate – während Ihr recht oft an ihn denkt, ihn vielleicht gar liebt. Ach, das macht mir vielen Kummer.
Ich hoffte, Ihr würdet nie einen andern als Julius lieben – und hundertmal habe ich an Eure Verbindung mit ihm gedacht.
Welch ein Gedanke! Wie, der Erbe der Grafen von Avenel und ich, eine arme Waise ohne Geburt und Vermögen! Sollte ich so die Güte meiner Wohlthäterin vergelten? Nein, Margarethe! Julius, ehemals mein Freund, mein Bruder, wäre nun mein Herr und mein Gebieter; als solchen ziemt es uns, ihn zu ehren, ihm treu zu dienen und wenn es sein muß, alles aufzuopfern, ihm sein Erbe zu erhalten.
Wie wäre das möglich! Wird nicht morgen sein Gut verkauft? Ein anderer wird sich die Rechte und den Titel der Grafen von Avenel anmaßen und kehrt Julius auch zurück, so wird er nur ein Fremdling in dem Hause seiner Väter sein.
Du sollst alles erfahren. Doch hörst du – Gaveston ist zurückgekehrt, man verschließt die Thore. Sie zieht Margarethe etwas beiseite und sagt ihr vertraulich und schnell. Vernimm also geschwind. In wenig Augenblicken wird ein junger Mann aus der Nachbarschaft erscheinen und im Namen Julius von Avenel Einlaß begehren. Du wirst ihn hierher führen und dafür sorgen, daß man ihm dieses Zimmer für diese Nacht überläßt.
Es soll geschehen, verlaßt Euch ganz auf mich! Und sollte ich die ganze Nacht über auf ihn warten müssen. Ach, was würde ich nicht für Euch und Julius thun!
Gute Nacht, liebe Miß! Sie entfernt sich mit Annas Mantel durch den Haupteingang, nachdem sie sich vor dem eintretenden Gaveston verneigt hat.
Die Euch ohne Zweifel wie gestern wieder allerlei Albernheiten und Märchen von der weißen Frau erzählt hat. Ist es möglich, Miß, daß Ihr solchen Thorheiten Glauben beimessen könnt.
Ja, Ihr! Ich bemerkte es gestern wohl, wie aufmerksam und bewegt Ihr wart bei der Erzählung von dem Pächter Dikson und dessen Goldstücken und daß Ihr in allem Ernst an diese wunderbare Begebenheit zu glauben scheint.
Oft erzählte mir die Gräfin, daß ihr Gemahl von seinen Feinden verfolgt, in der letzten Nacht vor seiner Abreise in den Ruinen umherirrte, wo er die lauten Klagen eines unglücklichen Pächters vernahm. Um nicht erkannt zu werden, warf der Graf ihm seine Geldbörse im Namen der weißen Frau zu und wenn nicht jeder Funken von Dankbarkeit im Herzen Diksons erloschen ist –Für sich. auf welche ich meine ganze Hoffnung zur Verwirklichung meines Planes setze –
Seid außer Sorgen. Dikson ist ein treuer Anhänger der weißen Frau. In Verbindung mit sämtlichen alten Weibern der Umgegend verbreitet er das Gerücht, es werde mir Unglück bringen, dies Schloß öffentlich feilbieten zu lassen. Doch wir wollen sehen. Ich komme soeben von dem Friedensrichter Mac-Irton; wir haben alle Anstalten getroffen, daß morgen mit dem Frühesten der Verkauf des Gutes vor sich gehen kann.
O Himmel! Laut. So werdet Ihr denn,
Hört mich an, Miß Anna. Spart Euch die empfindsamen Reden, sie rühren mich nicht. Haltet Euch an das Wesentliche. Noch bin ich Gaveston, der Verwalter, das ist wahr. Aber wenn der Verwalter das Gut gekauft und durch diesen Kauf den Titel eines Lords und einen Sitz im Parlament erworben haben wird, so werden alle, die jetzt noch höhnisch auf mich herabsehen, mich als Grafen von Avenel anerkennen und sich tief vor mir, ihrem Herrn, in den Staub beugen. Doch nun zu anderen Dingen. Ihr wißt, daß der Graf vor seiner Abreise seine ansehnlichen Güter in England verkauft hat. Was hat er mit dem vielen Gelde angefangen?
Daran zweifle ich sehr. Lauernd. Oder es müßte etwa sein, daß Ihr darüber in der Urkunde, die Euch die Gräfin übergeben, einige Auskunft gefunden hättet.
Und ich, Euer Vormund, darf nicht um dieses Geheimnis wissen – ich darf Euch nicht um den Inhalt fragen?
Sehr wohl, Miß Anna. Ihr verbergt unter Eurem sanften Wesen mehr Festigkeit und Stärke, als man Euch zutrauen sollte. Doch von nun an werde ich meine Maßregeln zu treffen wissen.
Ei, das hat gar nichts zu bedeuten, gute Frau. Ich habe mir indessen dieses alte prachtvolle Gebäude genau besehen – soweit es sich bei Nacht thun ließ. Dieses Schloß ist ja ein wahres Meisterstück der Baukunst. Er bemerkt Gaveston. Ah, verzeiht, mein Herr! Ihr seid es ohne Zweifel, dem ich diese gastfreie Aufnahme verdanke?
So ist es, mein Herr! Beiseite. Doch mir fällt ein – wenn dies ein Fremder wäre, der mich bei der morgenden Versteigerung zu überbieten gekommen ist?
Nein, ich bin zum erstenmale in diesem Laude. Doch fühle ich mich von allem, was ich sehe und höre, wunderbar angezogen.
Das weiß ich selbst nicht recht, doch glaube ich beinahe, es geschah, um Euch einen Dienst zu leisten.
Ja, Euch. Ein anderer würde Euch sagen, die Nacht, das schlimme Wetter habe ihn hierhergeführt – ich als Soldat sage immer die Wahrheit.
Ja, mein Herr! Selbst in der Liebe bin ich von einer seltenen Aufrichtigkeit. Beim Regiment behaupten zwar alle, es hindere meine Beförderung. Doch das ist meine Sache. Reden wir von Euren Angelegenheiten. Ich hörte in der Gegend von nichts anderem, als von Geistern, vom Erscheinen einer weißen Frau sprechen und bin gekommen, eine Nacht auf diesem Schlosse zuzubringen, um ihre Bekanntschaft zu machen.
Ich zweifle sehr, daß Ihr sie zu sehen bekommt, denn soviel ich weiß, hat sie sich vor Beherzten noch nie blicken lassen.
Ei, was Ihr mir sagt. Beiseite. Das ist ein Original, in dessen Kopf es etwas verworren auszusehen scheint. Laut. So lebt denn wohl, Herr Offizier, Mitternacht ist bald vorüber. Man soll Euch ein Lager in diesem Zimmer bereiten.
Wo denkt Ihr hin! Ein Lehnstuhl thut dieselben Dienste. Ich schlafe da immer noch besser als auf freiem Felde. Übrigens könnten Eure Geister leicht Bergschotten aus der Bande Rob-Roys sein und es ist geratener, wenn ich sie stehenden Fußes erwarte.
Nun, wie Ihr wollt! So gehabt Euch wohl! Gute Nacht! Und wenn die weiße Frau Euch zu besuchen
Weil er ganz das Aussehen eines wackeren jungen Mannes hat – und weil seine Züge Erinnerungen in mir erwecken – Erinnerungen, die –
Nicht doch! Geister scheuen ja das Licht. Zu Gaveston. Gute Nacht, mein Herr! Morgen sollt Ihr von mir Neuigkeiten erfahren, kämen sie auch aus der andern Welt!
Nein, es ist keine Täuschung. Sie ist es! Ich unterscheide trotz der Dunkelheit der Nacht ihren leichten Gang und ihre weiße Kleidung.
Er ist es! Ob er mir aber folgen wird? O gewiß! Wenn auch nicht aus Dankbarkeit für die weiße Frau, so doch gewiß aus Furcht vor ihr. Sie tritt näher.
Georg an diesem Ort? Ist es kein Traum? Ach, wenn ich –Sie geht ihm einen Schritt entgegen. Nein, ich darf selbst gegen ihn meines Schwurs nicht vergessen! Laut. Du thatest wohl daran, mir nichts verbergen zu wollen, denn ich, die Alles weiß, kenne dich sehr wohl. Du dientest in der englischen Armee und wurdest an der Seite
Ich gehorche. Doch bemitleide die Verwirrung, in der ich mich befinde. Sprich, wo ist die schützende Gottheit, der ich das Leben danke? Seit drei Monaten suche ich sie vergebens; überall wähne ich sie zu hören, zu sehen – selbst jetzt glaube ich ihre Stimme zu erkennen.
Wenn du es nicht selbst bist, so beschwöre ich dich, gieb mir die Mittel an die Hand, sie wiederzusehen!
Mir gehorchen! Beiseite. Nein, ich darf es nicht wagen, ich muß meinen Plan ändern! Laut. Morgen wirst du meine Befehle empfangen – und welche es auch sein mögen –
Recht gut, nur ein wenig unruhig, denn die Wahrheit zu gestehen, ich hatte gar keine Zeit zum Schlafen.
Gesehen? Nein, das eben nicht! Aber mich die ganze Nacht mit ihr unterhalten und bin von ihrer holden Stimme jetzt noch ganz entzückt!
Ja. Sie behauptet – verzeiht mir, es sind ihre eigenen Worte – Ihr wäret ein geiziger, ungerechter, habsüchtiger Mann. Ihr wolltet diese Herrschaft an Euch bringen und Eure ehemaligen Herren so berauben.
Es sind ihre eigenen Worte! Sie sagte weiter, daß Eure Hoffnung zu Schanden werden solle, daß sie das Erbe der Grafen von Avenel niemals in Eure Hände kommen lassen würde.
Nun wohlan, der Erfolg wird ja lehren, wer von uns beiden am meisten vermag. Er sieht durch das Fenster links. Da tritt der
Ich komme, neugierig wie du, liebes Kind, mir einmal wieder dies schöne neue Gebäude zu besehen, von dessen Thüren der Friedensrichter die Siegel soeben genommen
Nein, nur um sie ihrem rechtmäßigen Besitzer zurück zu stellen. Da ich unter der Vormundschaft Gavestons stehe, durfte ich ja nicht mitbieten und war daher sehr glücklich, als Herr Georg Brown uns zu Hilfe kam.
Er muß sehr reich sein, dieser Herr Lieutenant, denn wenn er heute Mittag die 500000 Thaler nicht bezahlt, so ist der Kauf null und nichtig.
Im Vertrauen kann ich dir sagen, daß er nichts besitzt und daß er in dieser Hinsicht bloß auf meine Hilfe rechnet.
So ist's. Doch sage mir, Margarethe, an welcher Stelle befindet sich die Statue der weißen Frau? In allen Zimmern, durch die ich bis jetzt kam, sah ich sie nicht und deshalb wartete ich auf dich.
Sie stand in diesem Saale und zwar auf der linken Seite der Treppe rechts –Sie blickt nach rechts hinten nach dem leeren Postament. Himmel! sie ist verschwunden!
O Gott, so ist auch meine letzte Hoffnung dahin! So ist alles verloren! Dann scheitert mein ganzes Vorhaben!
Im Innern dieser Bildsäule befand sich das ganze Vermögen der Grafen von Avenel, der Ertrag jener Güter, die in England verkauft und auf mehrere Millionen geschätzt wurden.
Das ist das Geheimnis, welches mir die selige Gräfin anvertraute. »Wenn jemals,« sagte sie in jener Niederschrift, Julius wieder nach Schottland zurückkehren sollte, so unterrichte ihn, daß im Schlosse Avenel, im Innern der Statue der weißen Frau ein elfenbeinernes Kästchen verborgen ist, welches in Banknoten das Vermögen seiner Väter enthält.«
Doch wie konnte dies geschehen, da keinem Menschen der Zutritt in dies Gebäude gestattet war? Margarethe, besinne dich wohl! Hast du keine Vermutung, die uns auf die Spur leiten könnte?
Ich noch ganz spät über die Galerie ging, leise Tritte hörte, die weiße Frau von ihrem Fußgestell steigen und in der Mauer neben dem verborgenen Gang verschwinden sah.
Nein, ich sah sie wirklich und der alte Jäger, dem ich es am andern Morgen erzählte, sagte mir: »das ist natürlich, sie verläßt das Schloß, weil die Grafen von Avenel es verlassen und wird nicht eher wieder kommen, bis diese in dasselbe zurückkehren.«
Ach, ich fürchte nur, daß die Dunkelheit dich nicht erkennen ließ, wie die Statue von einem Menschen in Bewegung gesetzt wurde, der sich der Schätze bemächtigen wollte, welche sie in sich schloß.
Mit Gewißheit kann ich es Euch nicht versprechen. Alles, dessen ich mich erinnere, ist, daß man durch ihn in diesen Saal kommen kann. Aber um keinen Preis der Welt ging ich dahin!
So werde ich es thun! Sie zieht sie mit sich fort. Komm, zeige mir den Weg! führe mich, das ist alles, was ich von dir verlange!
Ich höre kommen. Laß uns eilen, denn niemand darf uns hier finden! Sie eilt mit Margarethe nach rechts ab.
Alles ist mir unbegreiflich! Wie oft hat sich meine Phantasie ein Schloß wie dieses, eine Galerie wie diese vorgestellt. Je mehr ich darüber nachdenke, je rätselhafter scheint mir alles. Doch weg mit diesen Träumereien! Meine Unterthanen scheinen mir wackre Leute; sie haben mich schon liebgewonnen und ich will alles aufbieten, sie glücklich zu machen. Nur das Kapitel der Geschenke setzt mich einigermaßen in Verlegenheit; es ist traurig, ein großer Herr zu sein und als Unterlieutenant zu bezahlen. Wie es scheint, so hält die weiße Dame nicht viel auf gemünztes Geld, denn seit ich ihr Schützling bin, hat sie sich von der Seite nicht ausgezeichnet.
Ah, da kommt Herr Gaveston, der wie ein geprellter Fuchs aussieht. Laut. Nun, mein lieber Herr
Ihr könnt Euch wohl denken, was mich herführt. Ich komme mein Herr, mir Aufklärung Eures sonderbaren Benehmens zu erbitten.
Mein lieber Freund, verlangt von mir, was Ihr wollt – nur keine Aufklärungen und kein Geld, denn damit kann ich nicht dienen!
Ich hätte nicht geglaubt, daß ein Offizier der Verheimlichung, der List sich bedienen würde, um seine versteckten Absichten zu erreichen.
Halt, mein Herr! Noch nie hinterging ich jemand. Ich erkläre Euch also, daß ich, wie so viele Leute, von einem Augenblick zum andern und ohne zu wissen wie, zum Besitz dieses Schlosses gelangt bin. Doch beteure ich auch, daß, als ich gestern Abend hier ankam, ich so wenig Absichten hatte als Geld. Darüber gebe ich Euch so gut mein Ehrenwort, als auch die Proben! Er kehrt die Taschen um. Seht her, da sind sie!
Ich? Das geht mich nichts an! Dafür mag die weiße Dame sorgen. Es scheint, ich bin in dieser Sache nur ihr Geschäftsträger und Vertrauter, denn ich schloß den Kauf für ihre Rechnung.
Nein, wahrlich nicht. Ich sehe wohl, daß wir ganz entgegengesetzter Meinung sind. Ich glaube alles – und Ihr glaubt nichts. Das ist ein Unglück. Der Weise wählt immer die Mittelstraße. Laßt uns beide nachgeben und eingestehen, daß hier etwas vorgeht, was wir nicht begreifen. Doch das ist ja nicht nötig, um glücklich zu sein.
Aufrichtig gesprochen, mir liegt nicht viel daran, und ich erwarte von Minute zu Minute, daß es auf den Schlag einer Zauberrute verschwindet. Mein Verlangen ist die weiße Dame, oder meine schöne Unbekannte wiederzusehen und nur in dieser Hoffnung bitte ich Euch um die Er will gehen.
Das Schloß bleibt da, ich trage es nicht fort. Ich kann es ja wieder verkaufen! Freilich, wenn ich nicht mehr dafür bekomme, als was ich gegeben habe, so werde ich nicht reich bei dem Handel.
Gefängnis? Desto besser. Dann muß mich die weiße Dame daraus befreien und ich bekomme sie bei der Gelegenheit zu sehen!
Doch seht, dort kommt Mac-Irton, der vermutlich mit Euch sprechen will. Ich gehe, um mir mein Schloß zu besehen und mich noch schnell als Herrn darin zu zeigen! Er geht, die zuletzt gehörte Melodie vor sich hinsummend, über die Treppe rechts auf die Galerie und verschwindet nach links.
Ich begreife den Menschen nicht. Durch seinen Leichtsinn zerstört er alle meine Pläne! Laut. Ah, Ihr seid es, Mac-Irton?
MAC-IRTON geheimnisvoll. Seid Ihr allein?
Wie Ihr seht!
MAC-IRTON halblaut. Ich habe Wichtiges mit Euch zu reden! Doch laßt uns vorher die Thür schließen – zur Vorsicht, daß man uns nicht belauscht! Er wendet sich nach hinten und macht die Mittelthür zu.
Das ist also der verborgene Ausgang, der in diesen Saal führt. Leider war mein Suchen fruchtlos! Sie tritt einen Schritt vor und bemerkt Gaveston und Mac-Irton. Was seh' ich? Gaveston und der Friedensrichter! Eine gute Gelegenheit, ihre Absichten zu erfahren. Ich will sie belauschen! Sie tritt wieder in die Füllung und verschwindet.
Nun, was habt Ihr mir zu sagen?
MAC-IRTON halblaut durch den ganzen Auftritt. Wichtige Neuigkeiten. Nehmt Euch in acht, sonst seid Ihr verloren. Was Ihr thun wollt, muß schnell geschehen. Der Sohn Eures ehemaligen Herrn, Julius Graf von Avenel ist wieder in England erschienen!
Woher wißt Ihr das?
MAC-IRTON. Durch Briefe aus London, die unleugbare Beweise enthalten. Euch ist bekannt, daß vor vierzehn oder fünfzehn Jahren Julius von Avenel einem getreuen Diener seiner Eltern Namens Duncan anvertraut wurde.
Weiter, weiter!
MAC-IRTON. Es war ihm eine beträchtliche Summe zugestellt worden, um das Kind nach Frankreich zu bringen und es dort heimlich erziehen zu lassen. Duncan, weit entfernt, diesem Befehle Folge zu leisten, eignete sich diese Summe an und schiffte nach Amerika.
Nun?
MAC-IRTON. Nach England zurückgekehrt, hat die ser Duncan, ein Schotte von Geburt, vor vierzehn Tagen im Hospital, wo er starb, gerichtlich die Aussage zu Protokoll nehmen lassen, daß Julius von Avenel noch lebe und im fünfzehnten Linienregiment diene.
Was sagt Ihr?
MAC-IRTON. Begreift Ihr nun? Er war es, der Euch diesen Morgen überbot und Ihr könnt leicht erraten, in welcher Absicht!
Nicht doch! Zum Glück ist noch nicht alles verloren, denn wißt: ihm selbst ist sein Name und seine Herkunft noch unbekannt.
MAC-IRTON. Wär' es möglich!?
Auch wird er nicht bezahlen können, denn er selbst besitzt gar nichts und hat auch keine Aussicht, etwas zu erhalten. Er selbst hat es mir vertraut – und bin ich erst im Besitz des Schlosses und des Titels der Grafen von Avenel, was kümmert es mich dann, ob Georg Brown für einen Sprößling jener Familie erkannt wird. Ich selbst will es ihm dann sagen, wenn es sein muß. Kommt, laßt uns eilen, alles anordnen und die nötigen Vorsichtsmaßregeln treffen. Sie eilen nach der Mittelthür und gehen durch dieselbe ab.
Nein, ich will den Schleier des Geheimnisses, der mich seinen Augen verbirgt, nicht heben. Er sei reich, glücklich und nie soll er ahnen, welche Hand ihm sein Erbe zurückgab; nie soll er das Mädchen, das ihn so zärtlich liebt und ihm sein ganzes Lebensglück opfert, kennen lernen. Mit einem Blick gen Himmel. Und Ihr, mein ewig teurer, unvergeßlicher Wohlthäter blickt mild und segnend auf mich hernieder, meine Schuld ist abgetragen.
So darf ich keinen Augenblick mehr säumen. Geschwind in die Kapelle! Sie eilt zum raschen Umzug nach rechts ab.
Wie? Sie geht fort, ohne mir zu antworten? Das ist eben nicht sehr artig! Abgewandt, mit einigen Schritten nach links vorn. Aber wo ist denn unser neuer Gutsherr? Man sieht ihn gar nicht mehr. Sollte ihn sein neuer Stand hochmütig gemacht haben? Sie steht sinnend links vorn.
Ich habe keine Seele angetroffen. Immer hoffte ich auf Erscheinungen, die sich nicht zeigen wollen. Bei jedem weiblichen Wesen, das ich erblicke, glaube ich, sie sei es. Sieh, hier ist ja wieder eins. Er schleicht an Jenny heran und umfaßt sie von rückwärts.
Oder vielleicht gar – wer kann der weißen Dame trauen – wieder eine andere Gestalt, die sie angenommen hat – denn sie erscheint mir immer nur als eine hübsche Frau.
Doch, doch, sie ist es – ganz gewiß – so viel ich weiß und es ist nicht schön, mir darüber Zweifel einzuflößen nach all dem Leid, was Ihr mir ohnehin schon zugefügt habt.
Alle Leute sagen, diese Nacht sei ihm die weiße Dame erschienen und habe ihm dieses Schloß nebst mehreren Millionen Geld verschafft. Dies alles gebührt aber offenbar mir, denn an meiner Stelle ging er ja hierher.
Wer hieß dich denn mir nachgeben? Daß eine Frau sich fürchtet, das ist ganz in der Ordnung. Aber ein Mann, ja, das ist etwas anderes.
Ruhig, ruhig, Kinder, zankt euch nicht. Ich mache mir gar nicht so viel aus dem Schloß und wenn ihr so große Freude daran habt, so will ich es euch überlassen.
Warum nicht? Und ihr könnt euch gleich hier vor allen diesen Herren als Besitzer desselben erklären. Er wendet sich nach hinten.
MAC-IRTON, DIE GERICHTSPERSONEN, GAVESTON zu Georg.
Wie ist's, mein Herr? Schon naht die zwölfte Stunde!
Bezahlt, bezahlt, oder gebt Bürgschaft uns.
MAC-IRTON, DIE GERICHTSPERSONEN.
So hört: im Namen uns'res Königs –
MAC-IRTON, DIE GERICHTSPERSONEN, GAVESTON.
Die Zahlung her, oder folget uns gleich.