D

Dach, das [2*] Pl. Dächeroberer Abschluss eines Hauses, eines Gebäudes, der entweder durch eine horizontale Fläche gebildet wird od. häufiger durch eine mit Ziegeln od. anderem Material gedeckte [Holz]konstruktion, bei der die Flächen in bestimmtem Winkel zueinander stehen [D1]
‘[…] den Giebel der Großen Mühle, überm Dach [235.16] von Sankt Katharinen die Turmspitze des Kiek in de Köck und die Dominikanerkirche hinterm Runddach der Markthalle.’‘Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern [278.10] zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung […]’
Blätterdach; Dachkonstruktion; Flachdach; Holzschindeldach; Runddach; TeerpappendachDachkonstruktion, die [1*]Traggerüst eines Daches aus Holz, Stahl od. Stahlbeton; Dachstuhl [D]
‘Auf dem geräumten Gelände wurde […] eine Markthalle gebaut, die […] unter ihrer breit gewölbten Dachkonstruktion in sechs Budenreihen ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot vereinigt:’
Dachshaarpinsel, der [1*]Pinsel aus Dachshaaren, dem schwarz-weißen Fell eines zu den Mardern zählenden Tiers [° D Dachs 2; Bro]
‘Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel [184.1] für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer Plastiktüte verpackt.’
Dahlie, die [2*] Pl. -en(zu den Korbblütlern gehörende) im Spätsommer u. Herbst blühende [Garten]pflanze mit großen Blüten in verschiedenen Formen u. Farben [D]
‘Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern: Dahlien [8.4], Astern, Chrysanthemen.’‘Obgleich die Dahlien [8.15] und Chrysanthemen mehr hergaben, entschied sich die Witwe für Astern.’
Dame, die [7*] Pl. -na)Frau, Fräulein (auch als übliche Bezeichnung für eine Frau im gesellschaftlichen Verkehr) [D ¹Dame 1a]
‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen [59.17] - beide in Reschkes Alter - Chatterjees Dienste beanspruchten:’‘Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren mit zwei fülligen Damen [60.6] im gutgefederten Gefährt zu seinem Konditionstraining […]’‘Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen [72.30] im Reisekostüm mit viel Schmuck.’‘[…] und nachmittags in der Engelsgrube […] verabredet gewesen sind, und zwar »mit einigen dort tonangebenden Herren und Damen [110.18]«.’‘Die Herren und Damen [211.12] vom Bund, unter ihnen Frau Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden […]’
b)gebildete, kultivierte, gepflegte Frau [D ¹Dame 1b] Unkenrufe Johanna Dettlaff [Register] [°]
‘Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche, geschmackvoll in Schwarz gekleidete Dame [137.4] zu erkennen glaube, als Sprecherin des Bundes […] eine vorbereitete Rede halten wollen […]’‘Was mögen die immer noch rüstige Dame [274.7], der elegante Vizedirektor zu den allerneuesten »Erdmöbeln« gesagt haben?’
Dampfschiff, das [1*]durch eine Dampfmaschine angetriebenes größeres Schiff, Dampfer [D]
‘Noch vor Schichau wurde Klawitter tätig. Sein erstes Dampfschiff [202.2].’
Darbietung, die [2*]etw. Aufgeführtes, Vorgetragenes; Vorführung [D2]
‘Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn für theatralische Gesten, Gefallen an dieser Darbietung [281.6].’‘Meine Darbietung [296.20] soll, sagte mir Alexandra später, allen Touristen im weiten Rund Stille befohlen haben, selbst den Japanern.’
Darstellung, die [1*]1. Veranschaulichung, Ansicht; Ausdruck [°]
‘[…] nur die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit Schädeln und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste Darstellung [195.6] des Todes«.’
2.Schilderung [in der Tagespresse] [°] GegendarstellungDaten, die [3*] Pl.(durch Beobachtungen, Messungen, statistische Erhebungen u. a. gewonnene) [Zahlen]werte, (auf Beobachtungen, Messungen, statistischen Erhebun-gen u.a. beruhende) Angaben, formulierbare Befunde [D2]
‘Dabei verfügt die Uni über Geräte, die Daten [93.10] speichern, im Übermaß...’‘Man versorgt mich mit elementaren Daten [97.19].’‘Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten [250.16] nach Düsseldorf umzuziehen […]’
PlanungsdatenDatenspeicher, der [1*]Vorrichtung an elektronischen Rechenanlagen zum Speichern von Informationen [D Speicher 3]
‘Selbstverständlich übergeben wir unseren Datenspeicher [280.7] absolut virusfrei.’
Datierung, die [1*]Zeitangabe auf einem Schriftstück [D1b]
‘In seinem an mich gerichteten […] Begleitbrief hat mein Mitschüler, von der Datierung [297.31] im Briefkopf abgesehen, auf Zeitsprünge verzichtet.’
Datum, das [11*] Pl. Datena)dem Kalender entsprechende Zeitangabe, Tagesangabe [D1a]
‘Sein Brief gibt als Datum [15.27] den 19.Juni 1999 an.’‘Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt […]. Ohne Datum [62.9] freilich.’‘Später - schon in Bochum und unter dem Datum [71.31] des 9. November - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Außer dem Datum [110.8], 15. März, weiß ich nicht viel.’‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und Daten [175.10] polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’‘Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die Namen und Daten [188.28] der Toten aufsagen, in ihrer Einheitlichkeit bestätigt werden:’‘[…] wobei die Namen und Daten [196.20] der Umgebetteten auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden könnten.’‘Nach zwölfter Flanke - Reschke hat mitgezählt - wies Chatterjee auf den polierten Granit und tippte auf den zuoberst gemeißelten Namen, dann auf die Daten [202.8] 1801 bis 1863:’‘Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten [271.7] kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift untereinander standen, wurden abgelehnt.’
Sterbedatumb)Zeitpunkt [D1b]
‘Allen nach jenem Datum [193.28] verstorbenen Umsiedlern sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung eröffnet sein.’‘[…] denn von diesem Datum [255.6] an durften die Polen endlich visafrei über die Westgrenze hinweg durch Deutschland nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]’
Novemberdatum; TodesdatumDauer, die [4*]1.Zeitspanne von bestimmter Länge; Zeitraum [D1]
‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer [118.16] des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’‘Auf einem anderen Zettel wird schöngeschrieben der Rat erteilt, Alexandra möge endlich die Dauer [275.7] ihrer aktiven Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei dokumentieren […]’‘Damals fingen wir über längere Dauer [280.20] das melodische, wenn auch tieftraurig stimmende Rufen einiger werbender Tieflandunken ein […]’
2.*auf Dauer für unbegrenzte Zeit [D2*]
‘Auf Dauer [270.7] gesehen ist nichts überzeugender als der Vorteil...’
DauernutzungDauerhupen, das [2*]ständige Betätigung der Hupe, einer Vorrichtung an Fahrzeugen, mit der akustische Signale gegeben werden können [° D Hupe; D hupen]
‘Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das aggressive Dauerhupen [213.4] aus der Welt, zumindest im innerstädtischen Bereich.’‘Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen [297.25], nur noch das melodische Geläut der Dreitonklingeln.’
Dauerjammer, der [1*]fortwährender Jammer (a) [°]
‘Dieser ›Oh, weh dir!‹ kündende Dauerjammer [126.10].’
Dauerkonflikt, der [1*]durch das wiederhohlte Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene, anhaltend schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann [° D Konflikt 1a]
‘Dennoch haben mich die beiden Buben weniger angestrengt als ihre auf Dauerkonflikt [116.22] versessenen Eltern.’
Dauerkrise, die [1*]fortwährende Krise [°]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs, die Dauerkrise [49.13] der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’
Dauernutzung, die [1*]Nutzung auf [lange] Dauer (2) [°]
‘Umständlich ging es um […] die Beinkammern der jeweiligen Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung [195.3] zuließen […]’
Dauerregen, der [1*]lange anhaltender Regen [D]
‘Selbst bei Dauerregen [298.9] durfte jeder erst dann vom Acker, wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten Kartoffelkäfern gefüllt hatte...’
Dazwischenreden, das [1*] → dazwischenredensich störend, hindernd in jmds. Angelegenheiten, in ein Gespräch einmischen [D2]
‘[…] das vorlaute Dazwischenreden [90.9] der Politik, dieser sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.’
Debatte, die [8*]lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung, Streitgespräch [Da]
‘Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat nach kurzer, zum Teil fernmündlich geführter Debatte [150.2] genehmigte […]’‘[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat […] nach zu kurzer Debatte [152.29] […] den Beschluß, das Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]’‘Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte [174.2].’‘Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte [198.4], so gut wie nie in verletzenden Schlagabtausch um […]’‘Dieses Problem löste eine längere Debatte [232.1] aus […]’‘Die Debatte [234.28] über diesen letzten Punkt im Geschäftsbericht verlief wie eingeübt.’‘Diese Einsicht konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief: ›Schluß der Debatte [287.10]!‹’
Parlamentsdebatte FVGzur Debatte stehen als Frage anstehen, Thema sein [D Diskussion 2*]
‘[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht ward das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren« zur Debatte [151.12] stand.’
Deckel, der [4*]aufklappbarer od. abnehmbarer Verschluss eines Gefäßes, Behälters […] u.Ä. [D1]
‘Und Wróbel hob den Deckel [226.28] des ihnen zunächst, mit dem Fußende voran stehenden Sarges, so daß der gehobene Deckel [226.30] einen Winkel von etwa fünfundvierzig Grad bildete, […]’‘Einfach so: Deckel [227.4] auf, knips, knips, Deckel [227.5] zu.’
Sargdeckel; Topf (1)Delikt, das [1*]ungesetzliche, strafbare Handlung, Straftat [D]
‘Sie stocherte im Vorleben der Piątkowska herum […] und behandelte Alexandras Parteimitgliedschaft wie ein Delikt [286.23].’
Demontage, die [1*]das Abbauen, Abbrechen [Da]
‘Die Demontage [153.28] geriet zum Volksfest.’
Demut, die [1*]in der Einsicht in die Notwendigkeit u. im Willen zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit [D]
‘[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut [257.1] die letzten Sünder ab […]’
Denken, das [1*]Gen. -s→ denkeneine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein [D2]
‘Der schlagende Beweis militärischer Stärke lasse gleichzeitig die Ohnmacht westlichen Denkens [200.20] erkennen.’
Denkmal, das [4*] Pl. -mälera)zum Gedächtnis an eine Person od. ein Ereignis errichtete, größere plastische Darstellung; Monument [D1]
‘Über all wurden Denkmäler [16.10] gestürzt.’‘Aber Denkmäler [19.31] bauen können wir Polen immer noch.’‘Überall Märtyrer und Denkmäler [20.1] von Märtyrer!’
Baudenkmal; Denkmalschild; Ehrenmalb) Unkenrufe Denkmal der gefallenen Werftarbeiter in Danzig [VaV]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal [20.9] eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’
Denkmalschild, das [1*] Pl. -erPlakette an einem Denkmal (a), die Auskunft darüber gibt, aus welchem Anlass oder zu wessen Ehren es erichtet wurde [°]
‘Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder [244.6] nun auch mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen zu beschriften […]’
Denkschrift, die [1*]an eine offizielle Stelle gerichtete Schrift (2) über eine wichtige [öffentliche] Angelegenheit [D]
‘Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde und in seiner ungedruckt gebliebenen Denkschrift [106.5] »Das Jahrhundert der Vertreibungen« über diese Widersprüche gestolpert bin […]’
Dessert, das [3*]Nachspeise, Nachtisch [D]
‘Beim Essen - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert [73.25] - gaben die beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.’‘Da waren sie schon beim Dessert [75.31].’‘Später, als Witold, noch vor dem Dessert [183.27], gegangen war, hat sie geweint, wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten ihr Sohn sie gekränkt hat.’
Detail, das [3*]Pl. -s bildungsspr.Einzelheit [D]
‘Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden Tätigkeit berichtete, die ihr den Orgelprospekt der Johanniskirche […] bis ins Detail [29.1] vertraut gemacht hatte […]’‘Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an Details [141.30] des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]’‘Und diese Details [196.12], jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein und Beinkammern, griff Vielbrand auf […]’
Deutlichkeit, die [1*] Pl. -enanschauliche, klare Äußerung; Enthüllung [°]
‘[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben, wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten [85.2], gar solche, die ihr die Inbrunst eingegeben hätte, nie wieder lesen.’
Deutsch, das [7*]die deutsche Sprache [eines Einzelnen od. einer Gruppe]; die näher gekennzeichnete deutsche Sprache [Da]
‘Die Mutter nicht, aber der Vater hat Deutsch [39.24] gesprochen.’‘[…] Chatterjee polnisch antwortete und gleich darauf in seltsamem Deutsch [48.24] darum bat, den Professor zu einem weiteren Bier einladen zu dürfen […]’‘[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch [61.10], Bibelzitate aufsagte.’‘Zuerst soll sie in ihrer Sprache, dann in ihrem Deutsch [120.23] gesagt haben:’‘Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der Petrikirche zu Beginn seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch [136.30]« entschuldigte.’‘Alle dachten, sie schlafe endlich, und standen schon an der Tür, da kam noch einmal ihr verschollenes Deutsch [242.22] auf:’‘Da sie Satz nach Satz zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem liebenswerten Deutsch [247.6] gesprochen hat, konnte ich ihre Schlußsätze notieren:’
Deutsche, der/die [25*] Pl. -na)Einwohner zu Deutschland [Register] [°]
‘[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani, Esten oder Letten, die Polen und schließlich die Deutschen [37.21] mit Sack und Pack Richtung Westen.’‘Sie hielt, »weil Deutsche [40.32] sind reich und müssen immer sein erste«, ihren Gegenvorschlag, » Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft«, für wirksamer.’‘Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung aller Deutschen [47.2] »den deutschen Eintopf« nannte.’‘Wie uns Deutschen [53.13] wird den Polen das Recht der Toten auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.’‘Hier, genau hier wird sein Heimkehr von Deutsche [69.28], wo schon sind tot!’‘[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler Klischees, was Polen und Deutschen [74.6] als typisch nachgesagt wird […]’‘Nicht nur, weil Deutsche [101.17] bald eins sind und an Friedhof nicht mehr denken möchten, auch sonst wird knapp alles.’‘Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen Deutsche [105.20] ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte gleichfalls seine Urteilskraft, ohne ihn zu zerreißen;’‘[…] während die Piątkowska Polen und Deutsche [106.2], ob sie nun Wilno oder Danzig hatten verlassen müssen, »arme Flüchtlinge alle« nannte.’‘Vielleicht wär' sonst schiefgegangen mit Friedhof für Deutsche [131.16].’‘Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und » Die Deutschen [153.15] lieben Zäune« wurden von einer Glosse überboten […]’‘Du magst recht haben, Alexandra, wir Deutschen [170.30] können uns nicht freuen...’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen [172.3] und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:’‘Des gerechten Ausgleiches wegen habe ich dann, ohne zur Wodkaflasche greifen zu müssen, uns, die Deutschen [212.15], verflucht.’‘Sie zählte zu den knapp sechshundert Deutschen [217.5], die in Gdańsk und Umgebung übriggeblieben waren.’‘Vielleicht kamen nur knappe fünfhundert zusammen, die glaubten, Deutsche [217.7] zu sein, später wurden es mehr und mehr.’‘Als nach der Wende in Osteuropa allen in Polen gebliebenen Deutschen [220.9] erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in einem Verein zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv dabei.’‘Weil Deutsche [230.16] müssen liegen bei Deutsche [230.16] und Polen bei Polen.’‘Deutsche [247.12] sind hungrig immer, auch wenn sie sind satt schon.’‘»Das ist nun mal polnische Tradition, die wir als Deutsche [269.10] zu respektieren haben«, sagte Frau Dettlaff.’‘Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun wieder Deutsche [270.24] geboren werden, doch dürfen wir das ohnehin überforderte Krankenhauswesen unserer polnischen Freunde nicht zusätzlich belasten.’‘Geeint waren die Deutschen [276.13] uneiniger denn je;’‘Als Tote kehren die Deutschen [294.28] heim.’
Deitsche [Brakup Namen]; Neudeutscheb)der Deutsche (a) Alexander Reschke [Register] [°]
‘Die Polin und der Deutsche [173.4]!’
Deutschkenntnisse, die [1*] Pl.Kenntnisse (2) der deutschen Sprache [°]
‘Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof die Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse [39.21] gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten.’
Deutschmark, die [18*]Pl. - iron.DM [°]
‘»Hier alles irre teuer!« rief sie. »Aber für Herr mit Deutschmark [12.12] billig immer noch.«’‘Ihr kauft mit Deutschmark [29.3] Orgel ganz neu für Kirche Marii Panny.’‘Rund halbe Million Deutschmark [54.24] müssen schon sein […]’‘Mit Deutschmark [70.23] wird klappen.’‘Eine Million Deutschmark [70.28] zu Anfang muß sein.’‘Später - schon in Bochum und unter dem Datum des 9. November - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark [72.2] mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz quittiert:’‘Haben bestimmt Deutschmark [73.9] genug...’‘War, zumindest beiläufig, von Friedhöfen in Gdańsk und Wilna, von ausreichend viel Deutschmark [79.25] die Rede?’‘[…] jammert er über westlichen Überfluß und die erbar-mungslose Härte der westdeutschen Währung, die bei ihm, nach Alexandras Sprachgebrauch, nur noch »Deutschmark [92.29]« heißt;’‘Nur mit Hilfe der Deutschmark [94.6] können wir unserer Idee zu ansehnlicher Gestalt verhelfen...’‘[…] wenngleich man dann auf einen Grundbetrag von allenfalls 500 Deutschmark [94.20] wird hoffen können.’‘Am 31. März betrug der Kontostand 317 400 Deutschmark [115.18].’‘[…] die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark [142.12] Tür an Tür leben müsse.’‘Reschke war sicher, daß die Deutschmark [142.15] genug zu tun haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft auf die Beine zu bringen.’‘Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark [157.24] brachten einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein […]’‘Geld, ausreichend viel Deutschmark [180.10] sollte dort Ordnung stiften.’‘Vielbrand […] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen bei angehobener Grundgebühr von sage und schreibe 2000 Deutschmark [209.16].’‘Mit je 30 000 Deutschmark [234.18] gaben annähernd zweihundert zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg in das Projekt »Bungagolf« bekannt.’
Deutschsein, das [1*]deutsches Nationalbewusstsein [°]
‘Auf das reduzierte Deutschsein [220.30] der alten Frau soll Frau Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben […]’
Deutung, die [1*] Pl. -enVersuch, den tieferen Sinn, die Bedeutung von etw. zu erfassen; Auslegung, Interpretation [D]
‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein springender Hirsch Deutungen [225.23] zuläßt, beiseite;’
Devisen, die [2*] Pl.im Ausland auszuzahlende Zahlungsanweisungen in fremder Währung [D2a]
‘Polnische Restauratoren bringen Devisen [34.11].’‘Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen [40.2] exportierten Vergolderin etliche Auslandsaufenthalte hilfreich gewesen sind.’
Devisenbasis; DevisenzahlungDevisenbasis, die [1*]auf der Grundlage von Devisen [°]
‘Vielleicht könne später, wenn man die Russen raus habe, auf Devisenbasis [158.13] verhandelt werden, doch gegenwärtig...’
Devisenzahlung, die [2*]Devisen; Zahlung
‘[…] daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen durch Devisenzahlung [94.5] beglichen sehen will.’‘Zwar zeigte man sich grundsätzlich an Geschäften gegen Devisenzahlung [109.11] interessiert, hielt aber dennoch das Ganze für nicht realisierbar.’
Dezember, der [5*]zwölfter Monat des Jahres [D]
‘Er im Dezember [116.5]: »Jahre haben wir aufeinander gewartet; was zählen da wenige Monate...«’‘Wenn im November noch Friedhofsbetrieb vorherrschte, standen ab Dezember [171.17] nun auch in Polen Großereignisse an.’‘Am 30. Dezember [182.13] steht Limburg an der Lahn auf dem Programm, wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt besichtigen wollen.’‘Marczak, der sogleich zustimmte, nannte den 1. Dezember [193.25] 1970 als Stichdatum;’‘Hier haben sie auf Dezember [224.30] '70, als Streik war, Arbeiter eingesperrt.’
DezemberbriefDezemberbrief, der [1*]im Dezember geschriebener Brief [°]
‘In einem der Dezemberbriefe [89.19] - jeweils vier an der Zahl - berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern«, verkündet dann aber:’
Dezennium, das [1*]Zeitraum von zehn Jahren, Jahrzehnt [D]
‘[…] kaum hatte das neue Dezennium [91.16], das ich mit Bangen und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen […]’
Diabas, der [2*]Ergußgestein, schwarz oder dunkelgrün, Gemenge von Plagioklas und Augit (Verwendung als Pflaster-, Wegstein) [Bro]
‘Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel Diabas [22.14] und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein, Marmor und Muschelkalk.’‘Auch diese Steine aus üblichem Material: Diabas [23.6] und schwarzschwedischer Granit.’
Diagnose, die [1*] Pl. -n Med., Psych. ÜFeststellung, Bestimmung einer körperlichen od. psychischen Krankheit (durch den Arzt) [D1]
‘Die Beurteilung solch trüber Diagnosen [172.14] gehört nicht zu den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat […]’
Dichter, der [3*] Gen. -sVerfasser eines sprachlichen Kunstwerks [D]
‘[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal eingeschriebenes Gedicht des Dichters [20.10] Czeslaw Milosz Zeile nach Zeile übersetzt:’‘Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem Dichter [20.13] […] vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen geschlagen:’‘[…] wie der Dichter [61.21] und Hofhistoriograph Martin Opitz von Boberfeld […] im Kreis der Fruchtbringenden Gesellschaft genannt wurde.’
Dichtung, die [1*] Pl. -nsprachliches Kunstwerk [D ²Dichtung 1]
‘[…] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus den Dichtungen [126.28] der Romantiker […]’
Dieb, der [2*]Pl. -ejmd., der fremdes Eigentum heimlich entwendet [D]
‘Hat Reschke mit einem Porsche Diebe [284.14] gereizt?’‘Und wenn sie reden mit dir wie mit Dieb [285.28] ?’
Autodieb; DiebesgutDiebesgut, das [1*]Beute, die ein Dieb gemacht hat [D Diebesbeute]
‘[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut [152.19] tags drauf, […] bei Blumen- und Kranzverkäufern mit Stand neben der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]’
Diele, die [1*] Pl. -n1.langes, schmales Fußbodenbrett [D1]
‘Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei Dielen [226.2] aus dem Bohlenbelag.’
Dielenboden2.Vorraum, geräumiger Flur, in dem sich meist die Garderobe befindet [D2]WohndieleDielenboden, der [1*] Pl. -böden[Fuß]boden (2) aus Dielen (1) [D]
‘Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß nimmt, hier am Putz klopft, dort die Dielenböden [179.10] nach Hausschwamm absucht.’
Dienst, der [5*] Pl. -e1.Service, (bezahlte) Arbeitsleistung [°]
‘[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen - beide in Reschkes Alter - Chatterjees Dienste [59.17] beanspruchten:’
Dienstleistung 2. *jmdm. [gute] Dienste leisten jmdm. sehr nützlich sein [D3*]
‘In seiner Erklärung - und auf dem Tonband - weist er darauf hin, daß dieses Gerät […] bei der tätigen Umsetzung der Idee treue Dienste [280.6] geleistet habe;’
3. a)o.Pl.berufliche Arbeit, Tätigkeit, Erfüllung von [beruflichen] Pflichten [D1a]Dienstschluss; Nachtwächterdienst; TresendienstSprDienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps Arbeit u. Privatvergnügen muss man auseinander halten [D1a]
‘»Dienst [116.30] ist Dienst [116.30] und Schnaps ist Schnaps«, steht in einem ihrer Aprilbriefe.’
b)Arbeitsverhältnis, Stellung, Amt [D1b]Verwaltungsdienst *im Dienst […] etw. fördern, für etw. arbeiten [D1b*]
‘Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst [53.17] der Toten stank mir von Anfang an.’
Dienstag, der [1*]zweiter Tag der mit Montag beginnenden Woche [D]
‘So maulten […] sonnabends Marktfrauen, am Dienstag [128.22] Müllmänner […]’
Dienstleistung, die [1*] Pl. -enDienst (1)
‘Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen und ähnliche Dienstleistungen [220.3] aufgebessert.’
Dienstmädchen, das [1*]Pl. - veraltendHausangestellte, Hausgehilfin [D]
‘So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in Brösen, die Arbeiterinnen der Margarinefabrik Amada, Dienstmädchen [128.21] […]’
Dienstrang, der [1*]Reichsarbeitsdienst; Rang (2)
‘Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat als ehemaliger Fähnleinführer vorgestellt hatte, befragte er die Dettlaff nach ihrem Dienstrang [287.1] bei der Mädchenorganisation der Hitlerjugend.’
Dienstschluß, der [1*] o. Pl.Ende der täglichen Dienst(3a)zeit [D Dienstschluss]
‘Schiffsbauingenieure […] und sogar Milizoffiziere lassen sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß [161.22] bis vor die Haustür bringen.’
Digipad, das [1*]Schreibunterlage mit Sensoren, die den beim Schreiben [mit einem Plastikstift o.Ä.] entstehenden Druck messen und im Computer graphisch abbilden [°]
‘Das Spielen mit dem Computer muß Reschke Spaß bereitet haben. Wörter wie Network, Monitor oder Digipad [94.28] rutschten in seine Briefe.’
Diktator, der [1*] abwertendunumschränkter Machthaber in einem Staat; Gewaltherrscher [D1]
‘Kein Diktator [246.13], einzig die freie Marktwirtschaft herrscht.’
Diktion, die [1*] bildungsspr.mündliche od. schriftliche Ausdrucksweise; Rede-, Schreibstil [D]
‘Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion [15.29], über weltweite Vorbereitungen zur Feier der Jahrtausendwende:’
Dillsoße, die [1*]flüssige bis sämig gebundene Beigabe zu verschie-denen Gerichten, die als Gewürz Dill enthält, eine krautige Pflanze mit fein gefiederten, würzig duftenden Blättern u. gelblichen Blüten in großen Dolden [° D Dill; D Soße 1]
‘Es gab Zanderfilet in Dillsoße [292.16] und Schweinebraten danach.’
Dimension, die [3*] Pl. -en bildungsspr.Ausmaß (im Hinblick auf seine räumliche, zeitliche, begriffliche Erfassbarkeit) [D2]
‘[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension [119.9] der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.’‘Leise, doch sichtlich erregt, wies Jerzy Wróbel der geplanten Aktion eine »unmenschliche Dimension [194.16]« nach.’‘Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien, Ostpreußen und Pommern Dimensionen [231.22] annahm, die alle Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]’
Diminutiv, der [1*] Gen. -s Sprachw.eine Verkleinerung eines Substantivs ausdrückende Ableitung; Verkleinerungsform [D]
‘Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal ungarischem Wein, seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs [74.31] verniedlichte […]’
Ding, das [2*] Pl. -e1.Gegenstand, Sache, die nicht näher bezeichnet wird [D ¹Ding 1a]
‘[…] er liebte es, nicht nur Dinge [104.21], sondern Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf sockelhohe Begriffe zu heben.’
2.meist Pl.Vorgang, Ereignis [D ¹Ding 2a]
‘[…] zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge [172.18], meistens recht behalten;’
Diplomat, der [1*] Pl. -enhöherer Beamter im auswärtigen, diplomatischen Dienst, der bei einem fremden Staat akkreditiert ist u. dort die Interessen seines Landes vertritt [D1]
‘Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im Stil südostasiatischer Diplomaten [45.30] gekleideter Herr an […]’
Diskussion, die [3*]a)Auseinandersetzung zwischen einzelnen Personen über bestimmte, sie angehende Fragen [D1b]
‘[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion [176.18] aus.’‘Nach Reschkes Rapport gelang es Alexandra, diese Diskussion [197.8] zu beenden […]’‘Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion [235.10] stand Reschke auf und stellte sich vor eines der Fenster im siebzehnten Stock des Hevelius.’
b)[unter der Führung eines Diskussionsleiters stattfindendes, in bestimmter Form ablaufendes] Gespräch, Aussprache, Austausch von Meinungen mehrerer Personen über ein bestimmtes Thema [D1a]PodiumsdiskussionDisput, der [1*] bildungsspr.kontrovers geführtes Gespräch; Streitgespräch [D]
‘Diese breite Skala von Meinungen brachte ihn oft in Disput [104.3] mit sich selbst.’
Distanz, die [5*] bildungsspr.räumlicher Abstand, Zwischenraum, Entfernung [D1]
‘Auch Reschke rückte einen Hocker näher, so daß nur ein letzter als Distanz [46.17] leer blieb.’‘[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und - aus gebotener Distanz [134.9] - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.’
Ü […] aus der Distanz […] aus einem zeitlichen Abstand [D1]
‘Soeben hat er noch Chatterjee, der im Taxi vorgefahren ist, als Friedhofsbesucher eingeführt, sieht ihn nun aber aus überdehnt zeitlicher Distanz [259.3] […]’‘An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren Distanz [268.16] zu einem einzigen gefräßigen Schwan […]’‘So etwas kann nur aus zeitlicher Distanz [293.31] begriffen und abschließend gewertet werden.’
Siebenjahresdistanz; ZehnjahresdistanzDistanzlosigkeit, die [1*]fehlender innerer [u. auch räumlicher] Abstand zueinander [° D distanzlos]
‘Doch auch den Witwer und die Witwe […] wird die Distanzlosigkeit [22.6] der Vornamen erschreckt haben.’
Distel, die [1*] Pl. -n(zu den Korbblütlern gehörende) krautige Pflanze mit stacheligen Blättern u. Stängeln u. mehr od. weniger großen Blütenköpfen mit lila od. weißen Röhrenblüten [D]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln [17.21] und fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch [deutet]’
DM, die [4*] /kurz für Deutsche Mark/zur Zeit der Handlung noch Währungseinheit der Bundesrepublik Deutschland [°]
‘Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die bereit seien, […] bis zu 1 000 DM [93.29] im voraus zu zahlen […]’‘[…] in Reschkes erstem Kassenbericht sind sie mit 20 000 DM [114.31] beziffert.’‘Wie auch immer errechnet, betrug die Pachtsumme 484 000 DM [118.14] und sollte jährlich zum 2. November fällig sein.’‘Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM [118.17] und mußte innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.’
Deutschmark; D-Mark; DM-BasisD-Mark, die [1*]DM
‘An unserer D-Mark [56.17] kommen die nicht vorbei.’
DM-Basis, die [1*]auf der Grundlage der DM [°]
‘Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Fried-hof in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis [119.3], wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben […]’
Dock, das [1*] Pl. -sAnlage in Werften u. Häfen zum Überholen, Warten von Schiffen [D1]
‘Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks [214.24] vorgelagert […]’
Dogma, das [1*] bes. kath. Kircheverbindliche, normative Glaubensaussage [Da]
‘[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche im Dogma [93.3] soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]’
GegendogmaDoktor, der [3*]1.a)o.Pl.höchster akademischer Grad, der durch eine schriftliche wissenschaftliche Arbeit, die Dissertation, u. eine bestandene mündliche Prüfung, das Rigorosum, erworben wird [D1a]
‘Mein ehemaliger Mitschüler, der seinen Doktor [26.6] gemacht und es bis zum Professor gebracht hat […]’
b)Träger eines Doktortitels [D1b]
‘[…] doch trug er seinen Berufsstand nach, gab sich als Doktor [23.30] der Kunstgeschichte und Professor mit Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]’‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor [133.28] der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel ein;’
Dr.2. ugs.Arzt [D2]Doktä [Brakup Missingsch]Doktorarbeit, die [6*]für die Erlangung des Doktorgrades angefertigte wissenschaftliche Arbeit; Dissertation [° D; D Dissertation]
‘Und wie er in seiner Doktorarbeit [17.21] die drei Disteln und fünf Rosen im Wappen [deutet]’‘[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit [24.2], »Grabplatten und Epitaphien in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen […]’‘Das war im Frühjahr '58, als ich an meiner Doktorarbeit [25.3] saß […]’‘Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie […] die Bitte nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit [74.24] aussprach:’‘Schon seine Doktorarbeit [103.13] über Bodengrabplatten liest sich als Entwurf späterer Thesen.’‘[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate aus seiner Doktorarbeit [225.25] unbeachtet bleiben.’
Dokument, das [1*] Pl. -eUrkunde, amtliches Schriftstück [D1]
‘Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente [112.4] zur Ansicht brachte […]’
Dokumentation, die [2*]Zusammenstellung, Ordnung u. Nutzbarmachung von Dokumenten u. [Sprach]materialien jeder Art (z.B. Urkunden, Akten, Zeitschriftenaufsätze zur Information über den neuesten Erfahrungsstand) [D1a]
‘Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos vom Versöhnungsfriedhof, die ich für eine fortlaufende Dokumentation [184.12] sammle, zeigen dürfe, winkte sie ab:’‘Fremd und gewiß unpassend für Reschkes Dokumentation [190.30] wirkt ein Foto, daß die Piątkowska geschossen haben muß.’
Dollar, der [1*]Währungseinheit in den USA […] [D]
‘Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar [10.26] im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde […]’
DollarkursDollarkurs, der [2*]Kurs (2) des Dollars [D]
‘Übers Wetter, den Dollarkurs [49.13], die Dauerkrise der Werft, sie redeten jetzt eher belanglos.’‘Er, Reschke, habe seit Beginn der Golfkrise auf den unsteten Dollarkurs [285.17] spekuliert;’
Dom, der [2*]große, künstlerisch ausgestaltete, meist bischöfliche Kirche mit ausgedehntem Chor [D ¹Dom]
‘Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung -Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel gemacht, den Dom [110.12] und in ihm die astronomische Uhr besucht […] haben […]’‘Nur von der Autobahnbrücke herab sieht Alexandra tief unten den Dom [182.17].’
Dominanz, die [1*]das Dominieren; Vorherrschaft [D2b]
‘Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage, während den Altpolen die asiatische Dominanz [259.31] erträglich zu sein scheint […]’
Donnerwort, das [1*] Pl. -egewaltiges, großes Wort; Pathetik [°]
‘Dieses Menschenrecht kennt keine Grenzen! Lauter Donnerworte [53.16].’
Doppel, das [1*] Üaus zwei Spielern bestehende Mannschaft [D ¹Doppel 2b]
‘[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel [133.29] ein;’
Doppeladler, der [1*] ÜSchlafhaltung, bei der zwei Menschen Rücken an Rücken liegen [°]
‘Ihrer Aufforderung, endlich zu schlafen, das hieß Rücken an Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz: »Machen wir Doppeladler [79.22]«.’
Doppelaltar, der [1*]zweifacher Altar [°]
‘Nichts ist wünschenswerter als die Symbiose Kali-Maria, als der von Ihnen beschworene Doppelaltar [48.7].’
Doppeldeutigkeit, die [1*] Pl. -enFormulierung, die auf zweifache Weise interpretiert werden kann, die einen Nebensinn enthält [° D doppeldeutig a,b]
‘Und wenn er emblematisch wurde und ihr die Doppeldeutigkeiten [166.5] barocker Grabsteine offenbarte, hing sie an seinen Lippen.’
Doppelfeier, die [1*]zweifache Feier [°]
‘Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier [138.15] das Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das Tonband.’
Doppelgrab, das [4*] Pl. -gräberzweifaches Grab (b) [°]
‘Und dann - kaum standen sie unter Bäumen und zwischen überwucherten Einzel- und Doppelgräbern [21.17] - stellte sich der Witwer förmlich der Witwe vor:’‘[…] gelang es Alexandra, diese Diskussion zu beenden, indem sie auf das Doppelgrab [197.9] ihrer Eltern auf dem Friedhof am Hagelsberg hinwies und eine Umbettung […] strikt verweigerte:’‘Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab [225.21] der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein springender Hirsch Deutungen zuläßt, beiseite;’‘Zwei Holzkreuze nur bezeichnen das Doppelgrab [299.26].’
Doppelgrabstelle, die [3*] Pl. -nzweifache Grabstelle [°]
‘Dieser Doppelgrabstelle [23.11] sage ich nach, daß sie, buchsbaumumrandet, weniger überwuchert ist als die benachbarten Grabstellen.’‘Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die Doppelgrabstelle [66.30] einer Großeltern väterlicherseits den Eltern vorbehalten gewesen war […]’‘Zudem war das Interesse an Doppelgrabstellen [136.17] groß.’
Doppelhaus, das [1*] Bauw.großes Haus (1b) aus zwei Häusern, die an der gemeinsamen Grenze aneinander gebaut sind, von denen aber jedes auf eigenem Grundstück steht [D]
‘Dem Doppelhaus [31.24] ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte, wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen Beischlag zugestanden.’
Doppelprojekt, das [1*]zweifaches Projekt (a) [°]
‘Auf jeden Fall verlangt unser Doppelprojekt [72.9] ganzen Einsatz!’
Doppelstunde, die [1*]Unterrichtsstunde, die doppelt so lange dauert wie eine einfache [D]
‘[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen Doppelstunde [125.19] Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren […]’
Doppelton, der [1*]zweifacher Ton (2a) [°]
‘Dieser nach kurzem Anschlag klagende Doppelton [126.9].’
Doppeltür, die [1*]Tür (a), die (zur besseren Isolierung) aus zwei hintereinander angebrachten Türen besteht [D]
‘[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen und noch eins zu kippen, etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener Doppeltür [44.24] mit Gesang Betrieb meldete […]’
Doppelung, die [1*]Übereinstimmung, Gemeinsamkeit bei zwei Personen [°]
‘[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung [27.20] draufsetzen wollte, überraschte ihn ihre berufliche Erklärung:’
Doppelzimmer, das [3*]Hotelzimmer mit zwei [zusammenstehenden] Betten [° D]
‘Eine Rechnung belegt, daß sie die Nacht vom 17. zum 18. März im Hamburger Hotel Prem, diesmal in einem Doppelzimmer [113.19], verbracht haben.’‘[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer [133.6] für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.’‘Schon für den zweiten Feiertag war in Göttingen, Gebhards Hotel, ein Doppelzimmer [182.11] bestellt.’
Dorf, das [4*] Gen. -(e)sländliche Ortschaft, kleinere Siedlung mit oft bäuerlichem Charakter [D1]
‘[…] wo früher die Gehöfte des Dorfes [64.12] Bissau ihre leicht gehügelten Äcker um sich versammelt hatten […]’‘Vom Friedhofshügel gesehen, grenzte gleich hinterm Dorf [257.31] der Flugplatz Rębiechowo an.’‘Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf [299.11], davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen bestanden, der Friedhof.’‘Ich nenne den Namen des Dorfes [299.22] nicht, auf dessen Friedhof sie knapp vor der Mauer liegen.’
Dorffriedhof; Fischerdorf; KurdorfDorffriedhof, der [1*]Friedhof eines Dorfes [°]
‘Vom Dorffriedhof [299.28] aus hat man einen weiten Blick übers Land.’
Dose, die [2*] Pl. -n1.kleiner [runder] Behälter mit Deckel [D1]
‘»Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt«, schreibt Reschke und weist auf ein Regal voller Flaschen, Dosen [34.16] und Werkzeug hin.’
2./kurz für Konservendose/ Blechdose, in der Lebens-, Genussmittel luftdicht verschlossen konserviert werden [D Konservendose]
‘Aus Dosen [276.22] sollten grönländisches Krabbenfleisch und norwegischer Räucherlachs gegabelt werden […]’
Dozent, der [1*]Lehrender an einer Hochschule, Fachhochschule, Volkshochschule u. a. Einrichtungen, bes. in der beruflichen Aus- und Weiterbildung [Da]
‘[…] mancher Assistent, Dozent [103.6] oder Professor ohne Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.’
Dr.= Doktor [6*]
‘Ich vermute, daß Professor Dr. [38.19] Reschke diesen Vortrag […] wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.’‘Professor Dr. [105.5] Alexander Reschke hing, aus Studentenmund, ein Spitzname an, die Unke.’‘[…] Dr. [117.8] Heinz Karau, Konsistorialrat der Nordelbisch-Lutherischen Kirche.’‘Konsistorialrat Dr. [177.31] Karau nannte den Lebensabend » die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.’‘Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor Dr. [196.23] Reschke ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen beschriften.’‘Jener junge Mann namens Dr. [237.24] Torsten Timmstedt hat bei einer Lebensversicherung Erfahrungen im Management gesammelt […]’
Drängen, das [1*] → drängenungeduldig, nachdrücklich antreiben, etw. zu tun [D4a]
‘Die Friedhofsordnung […] regelte endlich, auf Drängen [232.22] der Piątkowska, das Recht auf anonyme Begräbnisse.’
Draht, der [1*]schnurförmig ausgezogenes Metall [D1]
‘[…] man möge am teuren Draht [153.17] sparen und Bauelemente der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer [einführen]’
GolddrahtDraufsicht, die [1*] Fachspr.Ansicht von oben [D]
‘Aber ihm reichte die Draufsicht [160.23].’
Dreh, der [1*] ugs.Einfall, Kunstgriff, mit dem sich ein Problem lösen lässt [D1]
‘Auf solchen Dreh [186.12] muß man kommen. Das nenn' ich Absahnen.’
Dreinrede, die [2*] geh. veraltenddas Einmischen in jmds. Angelegenheiten, in ein Gespräch und Aufdrängen einer anderen Meinung [° D dareinreden]
‘Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei Personen verengt, die mittels Papier zu Wort kommt, ohne Dreinrede [82.7] von außen...’‘An diese lästige Dreinrede [119.29] werden wir uns gewöhnen müssen.’
Dreitongebimmel, das [1*]Gebimmel einer Dreitonklingel [°]
‘[…] obgleich ihr die vielen blitzblanken, die Alt- und Rechtstadt belebenden Rikschas mit ihrem melodischen Dreitongebimmel [289.5] gefielen.’
Dreitonklingel, die [2*]Pl. -nkleine Glocke, die beim Anschlagen eine Folge von drei Tönen (2b) von sich gibt [° D Klingel 2]
‘Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel [212.30] ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut werden […]’‘Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen, nur noch das melodische Geläut der Dreitonklingeln [297.26].’
DreitongebimmelDreizack, der [1*]großer dreizinkiger Stab [D]
‘Als sich Witwe und Witwer unterm geschwungenen Dreizack [63.23] des Gottes Neptun trafen […]’
Dreizimmerwohnung, die [7*]Wohnung mit drei Zimmern (b), Küche u. Bad [D]
‘Und als sich Witold […] nach Westen absetzte, um in Bremen zu studieren, war die Witwe in der vormals engen, nun geräumigen Dreizimmerwohnung [31.22] allein, aber nicht unglücklich.’‘In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung der Dreizimmerwohnung [32.27], noch einmal rückblickend ihre Augen auf sich wirken lassen:’‘Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau […] eine allerdings geräumige Dreizimmerwohnung [33.8] von studioartigem Zuschnitt […]’‘Die Dreizimmerwohnung [121.3] in der Hundegasse stand ihm offen.’‘[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser deutsch-polnisches Paar Reife bewies, als ihm die täglich neue Aufgabe gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung [172.22] zu überwintern.’‘Als unser Paar nach Ende der ersten Januarwoche wieder in der Hundegasse die Dreizimmerwohnung [187.14] bezog, wurde es doch noch kalt.’‘Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in die Küche der Dreizimmerwohnung [238.21] verlegt hatte […]’
Drink, der [1*]meist alkoholisches [Mix]getränk [D]
‘Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer die Witwe zu einem Drink [72.17] in die Bar, gleich hinter der Rezeption, ein.’
Drittel, das [6*]der dritte Teil eines Ganzen [°]
‘[…] standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm der Marienkirche im Blick, beide von den Giebeln der gegenüberliegenden Häuserfront im oberen Drittel [32.10] wie abgeschnitten.’‘Du mußt wissen, daß in Gdańsk und Gdynia, nein, in ganze Wojewodschaft mehr als Drittel [85.29] von Bevölkerung kommt von Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit ist rum.’‘Allerdings müsse ein Drittel [94.1] der Summe für den Friedhof in Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden […]’‘Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel [115.15] der Einzahler machte von der angebotenen Raten-zahlung Gebrauch.’‘Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein Drittel [158.4] des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;’‘Das untere Drittel [223.4] des erst Mitte der siebziger Jahre eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer Fernheizungsleitung überbrückt […]’
DrittelanteilDrittelanteil, der [1*]Drittel; Anteil
‘[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil [210.19] am Vermögen der Friedhofsgesellschaft gedeckt war;’
Dritte-Welt-Laden, der [1*]Laden, in dem Erzeugnisse aus der Dritten Welt angeboten werden, mit deren Kauf der Käufer die Länder der Dritten Welt unterstützt [D]
‘Geschenkt bekam ich einen Bildband, den ich bereits besitze: Drost, ›Die Marienkirche‹, und Alexandra Topflappen aus einem Dritte-Welt-Laden [185.21].’
Dübel, der [1*]Pl. - Bauw.Verbindungselement zum Zusammenhalten von Bauteilen [D2]
‘[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch Dübel [150.9] mit dem Sockel oder dem Fundament verbunden sein.’
Duell, das [1*] ÜWiderstreit, Dualismus [°]
‘Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende Widerborstigkeit durch Charme wettmachen. Ein amüsantes Duell [52.9], dem ich gerne sekundiere.’
Duett, das [1*] MusikKomposition für zwei Singstimmen mit Instrumentalbegleitung [D1a]
‘In jeder Oper hätten sie ihr Duett [13.18] singen können, schon wüßte ich, nach wessen Musik.’
Dukatengold, das [1*]reinstes verarbeitetes Gold (1) [D]
‘Mattvergoldung und Glanzvergoldung mit Blattgold aus Dukatengold [27.28].’
Düne, die [1*] Pl. -ndurch den Wind aufgeschütteter Sandhügel od. -wall [D]
‘Sie werden ihren Weg an der alten Volksschule vorbei durch die Dünen [265.22] genommen haben.’
StranddüneDunkelheit, die [1*]Zustand des Dunkelseins; lichtarmer Zustand [Da]
‘Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit [176.8] von dem wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu lassen, selbstverständlich auf Kosten der Friedhofsgesellschaft.’
Nachtdunkel; NovemberdunkelDunst, der [2*] Pl. Dünstea)o.Pl.neblige Luft, getrübte Atmosphäre [D1a]
‘Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den Blick von rechts nach links wandern, als wollte er ihre Türme im Dunst [235.14] der Abenddämmerung zählen und deren Reihenfolge prüfen:’
b)von starkem Geruch [u. Dampf] erfüllte Luft [D1b]
‘[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten [13.24] geblähte Markthalle, düster Sankt Nikolai, die Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche Kundschaft;’
SchwefeldunstDurcheinander, das [1*]Unordnung [D1]
‘Und ihm war mit ihrer Person das Durcheinander [173.2] im windschiefen Bücherregal liebenswert.’
Durchgang, der [2*] Gen. -s; o.Pl.Öffnung, Weg zum Durchgehen [D1b]
‘Wir standen eng, wagten uns nicht in den schmalen Durchgang [226.13].’‘Den Ausschnitt eines Durchgangs [240.20] breit sah man die Ostsee kleine Wellen machen.’
Durchkommen, das [1*] → durchkommentrotz räumlicher Behinderung durch einen Raum, Ort o.Ä. zum Ziel gelangen [D1]
‘Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein Durchkommen [265.1], zu wenige Stühle.’
Durchmesser, der [1*]gerade Linie, die durch den Mittelpunkt einer regelmäßigen ebenen od. räumlichen Figur geht [D]
‘Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf, vielleicht weil Höhe und Durchmesser [296.20] von einem Maß sind.’
Dürreperiode, die [1*] Pl. -nZeit anhaltender großer Trockenheit [D]
‘Was hält Trockenheit, sogar Dürreperioden [125.11] aus?’
Duschgarnitur, die [1*]Set bestehend aus Brausekopf, Wasserschlauch und Duschstange [°]
‘Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte Duschgarnitur [154.30] mit regulierbarer Mischbatterie, wurde bereits am 7. August […] eingeweiht:’
Dustern [1*] in der Fügung: im Dusternlandsch.Dunkelheit, Finsternis [° D duster]
‘Bei Licht besehen oder im Dustern [79.8]: er mager, aber nicht altersdürr, sie rundlich stramm, doch nicht verfettet: die beiden gaben ein mögliches Paar ab.’
Dutzend, das [14*]Menge von zwölf Stück [Da]
‘[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe - sie erbte nicht nur das eine, sondern ein halbes Dutzend [17.13] - Zeugnisse vergangener Kultur […]’‘Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten Soldatenfriedhof mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld ein Dutzend [21.14] Halbwüchsige Fußball spielten […]’‘Überhaupt Altäre. Hab' ich drei Dutzend [27.31] schon fertig. In Dominikanerkirche und überall.’‘Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend [49.11] Barhocker entfernt, einen Wodka bestellt.’‘[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend [121.28] Rikschas in Bewegung hielten, war das Nein der Witwe vom Nationalstolz bestimmt […]’‘Ich verfüge über ein halbes Dutzend [129.9] Kassetten.’‘Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend [129.17] Tölpeleien des amtierenden Kanzlers zu überdecken […]’‘Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein halbes Dutzend [172.2] Beurteilungen der Deutschen und Polen herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:’‘Alexandra wunderte sich über ein Dutzend [175.8] schwarzpolierter Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.’‘Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten in einem halben Dutzend [179.22] Gewerkschaftsheimen, darunter solche mit Meeresblick.’‘Ein gutes Dutzend [213.19] waren sie nun und brachten außer Tatkraft Geschäftssinn mit;’‘[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen sei und dennoch zwei Dutzend [256.24] Altären zu neuem Glanz verholfen habe […]’‘Der Magistrat der Stadt hatte […] mit einem Sitzungstisch aus schwerer Eiche und dem Dutzend [272.22] Altdanziger Eichenstühle einen Raum gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts gehalten war.’‘Ein Dutzend [277.11] Pfadfinder mochten die Feldsteine in die schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer gerollt haben.’